Swantje und ich traten in die Pedale. Wir mussten mit der Invalidin reden. Sie stand doch auf Juli, was küsste sie einen anderen Typ.
Emma's Pov:
Schon waren wir bei uns in der Einfahrt. "Marie!" Genau die drehte sich zu uns um: "Was schreit ihr denn so? Ist irgendwas passiert?" "Ja!" "Wir müssen reden und zwar sofort." Swantje beendete ihren Satz, während wir unsere Fahrräder auf unseren Hof stellten und Marie förmlich mit uns ins Haus zerrten.
"Wer war das?" "Wer hat dich Nachhause gebracht?" "Wieso hat er dich geküsst?" "Ich dachte, du stehst auf Juli?" Wir bombardierten sie mit Fragen. Sie sah uns nur fassungslos an und musste dann lachen. Und da sie nun mal so ist, wie sie ist, beantwortete sie die Fragen auch genau in dieser Reihenfolge: "Juli. Juli. Weil wir zusammen sind. Tue ich doch auch." Mir fiel die Kinnlade runter. Meiner besten Freundin erging es da nicht besser: "Wie du bist mit Juli zusammen? Seit wann?" "Seit genau fünf Stunden.", meinte sie nach einem kurzen Blick auf die Uhr. Ich war baff und konnte deshalb nur nicken.
Da wir uns noch immer nicht wirklich regten, griff sie sich ihre Krücken, humpelte in die Küche und schnappte sich etwas zu essen. Damit kam Marie zurück, ließ sich wieder zwischen uns fallen und schaltete seelenruhig den Fernseher ein.
Juli's Pov:
Als ich nach Hause zurückkehrte, warteten in der Küche schon meine Familie, Maxi und Markus auf mich. "Wo warst du?", ertönte es sofort von Markus. Meine Mutter verdrehte über diese Frage nur ihre Augen und drehte sich dann wieder zum Herd: "Da du jetzt wieder da bist, können wir ja mit dem Essen beginnen. Wasch dir die Hände und setz dich hin. Es gibt Pfannkuchen." Meine Freunde schauten meine Mutter erschrocken an, während mein kleiner Bruder grinste und an mir vorbei in sein Zimmer lief.
Er kam mit einem Ball in der Hand wieder und fragte direkt, ob wir nach dem Essen noch ein bisschen Spielen könnten. Da ich ihm vor dem Wochenende versprochen hatte, dass wir noch ein bisschen Kicken, nickte ich nur und verschwand endlich zum Händewaschen und Sachen wegbringen.
Im Badezimmer schaute ich in den Spiegel und sah auf meinem Gesicht ein glückliches, fast schon ekliges, Grinsen. Und natürlich wusste ich woher es kam. Meine Freundin. Ist das schön so denken zu können, aber diese Worte auszusprechen, war noch viel schöner.Beim Essen hatte ich wohl immer noch dieses Grinsen auf dem Gesicht, denn Maxi, Markus und Joschka guckten mich verstört an. Meine Mutter grinste mich an und sagte: "Was hat meinen großen Jungen denn so glücklich gemacht, dass er hier vor sich hingrinst?" Ich verdrehte die Augen und aß weiter bis Joschka mich gegen den Arm boxte. "Mama hat dich etwas gefragt, also?" Ich stöhnte genervt, wusste aber, dass es ab jetzt keinen Ausweg mehr gab. "Naja, ganz eventuell hab ich seit fünfeinhalb Stunden eine Freundin." Meine Mutter quietschte laut auf. "Mein Großer hat eine Freundin! Wann lerne ich sie denn kennen?" "Mama, hast du nicht gehört? Ich bin gerade mal fünf Stunden mit ihr zusammen. Und wenn müsste ich sie erstmal fragen." "Oh ja, frag sie bitte. Ich will doch wissen, wer meinen Sohn wie einen Idioten grinsen lässt."
Oh man jetzt wird es langsam peinlich. Zum Glück waren wir auch genau in dem Moment fertig mit Essen und wir konnten uns in den Garten verdrücken. Allerdings bemerkte ich am Grinsen meiner Freunde, dass die Inquisition noch auf mich wartete. Und da begann sie auch schon. Markus begann: "Ist es Marie?" "Ne Gretel, natürlich ist es Marie, wer sollte es denn sonst sein?" "Vielleicht irgendwer anders um sie eifersüchtig zu machen?", antwortete Maxi, auf meine sarkastische Entgegnung, so als wäre das, was er da sagte total logisch. Joschka grinste einfach nur und deswegen wusste ich, dass er mich wahrscheinlich in einem total unpassenden Zeitpunkt ausquetschen würde. Tat er ja immer.
Jetzt legte er einfach den Ball auf den Boden und spielte mir den Ball zu. Ich nutzte es als Ablenkung und passte weiter an Maxi. Markus rannte in unser Tor und wir spielten Joschka und Maxi gegen Markus und mich. Maxi und Joschka versuchten uns auszuspielen und Tore zu erzielen. Markus und meine Aufgabe ist wohl logisch, wir mussten die Tore verhindern. Es endete in einem heftigen Fight um den Ball.
Nach zwei Stunden kam unsere Mutter, die uns Apfelschorle brachte. Wir griffen uns die Flaschen und kletterten auf Camelot I, das ja immer noch bei uns im Garten stand. Als wären wir 70 Jahre alt oder so, setzten wir uns wie früher an die Brüstung und unterhielten uns über die Schule und früher. Inzwischen konnte auch Joschka mitreden, da er ja nicht wie früher auf die Grundschule noch ging. Und da ich ein Genie als Bruder habe, hatte er die 7. Klasse übersprungen und ging seit zwei Jahren mit Raban in eine Klasse.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich dumm bin, denn anscheinend bin ich das nicht. Ich hab letzten Monat ein Angebot für ein Stipendium auf einem Internat bekommen. Bisher wussten nur meine Mutter und mein Bruder davon. Den restlichen Wilden Kerlen und jetzt auch Marie hatte ich noch nichts gesagt.
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Die Wilden Kerle und die Verwandte der Feinde (DWK-Fanfiction)
FanfictionHey Leute, ich bin Marie Müller. Ich bin 15 Jahre alt und ich bin gerade von Bremen nach Grünwald zurückgezogen. Kaum in der Schule angekommen, lerne ich schon die Wilden Kerle kennen. Aber ich will nicht zu viel verraten, lest selbst... (Diese Fanf...