30. Kapitel

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Ich sah mich weiter um und bemerkte einen Blick aus schokoladenbraunen Augen auf mir.

Maxi's Pov:

Ich beobachtete Emma schon den ganzen Tag. Ich weiß, ich klinge wie ein Stalker, aber so ist es nicht. Seit gestern Abend zerbrach ich mir schon den Kopf, wie ich sie am besten auf unseren Kuss ansprach, ob sie ihn einfach vergessen wollte oder ob ihr der Kuss genauso gefallen hatte wie mir.

Jetzt schien sie mich zu bemerken, da sie mir einfach in die Augen sah. Ihre blau-grauen Augen. So schön wie ein vernebelter See. Klingt gruselig, aber eigentlich stellte ich es mir recht schön vor. Zumindest zusammen mit ihr. Mit ihr zusammen würde ich mich glaube ich alles trauen. "Du bist verknallt." Och nö, was will der denn schon wieder. "Anscheinend wohl schon. Sonst hätte ich sie wohl nicht geküsst.", entgegnete ich schnippisch. "Jaja beruhige dich doch mal, ich will nur helfen." Na, das tat er ja eher nicht, eigentlich nervte er nur.

Da ich immer noch nicht wusste, wie ich Emma auf gestern ansprechen sollte, beschloss ich den Wilden Kerl um Rat zu fragen. Er behauptete doch, dass er wüsste, was bei uns allen, zumindest den Wilden Kerlen, im Kopf vor sich ging. Also musste er doch auch sicher wissen, ob ihr der Kuss auch gefallen hatte. "Ach Maxi, dafür brauchst du mich doch gar nicht! Die Frage kannst du dir auch selbst beantworten." "Also hat ihr der Kuss nicht gefallen?!" "Ähhhm nein. Sie hat ihn doch erwidert oder etwa nicht?" "Kann doch aber auch sein, dass ich mir das nur eingebildet hab, vor lauter Wunschdenken!" "Sag mal, bist du noch ganz richtig im Kopf? Wie kann man denn so unsicher sein?!" "Ich..." "Jaja, egal jetzt geh zu ihr hin und sprich mit ihr! Na los!"

"Leute, wir müssen nach Hause, meine Mutter hat gerade geschrieben, dass es gleich Essen gibt.", erklang in diesem Moment von, na drei mal dürft ihr raten, natürlich... Von Emma! Sie und Marie erhoben sich auch gleich und verschwanden mit einem Winken in die Runde zu Emmas Rad. "Mist, jetzt war ich zu spät." "Na dann machst du es halt morgen." "Jaja, weil ich auch morgen dran denke oder mich traue." "Du. Wirst. Morgen. Mit. Ihr. Sprechen. Hast du das verstanden?!", schrie mich die nervige Stimme in meinem Kopf an.

Plötzlich bekam ich einen Schlag auf den Hinterkopf. "Man Maxi, wir müssen auch nach Hause, sonst kriegen wir Fußballverbot." Ach ja, dass hatte ich ja ganz vergessen, Nerv und ich hatten unseren Eltern heute morgen versprochen, dass wir pünktlich Zuhause sind, da mein Vater ein Essen mit seinen Geschäftsfreunden geplant hatte. Er wollte ihnen von seiner Verlobung mit Nervs Mutter berichten. Markus, der die Worte von Nerv gehört hatte, sprang auf und kam zu uns: "Hey, ich komm gleich mit. Meine Eltern sind ja auch eingeladen."
"Bye!", riefen wir dem Rest der übriggebliebenen Wilden Kerle zu und schwangen uns dann auf unsere Fahrräder. Markus kam mit zu uns, da er heute morgen seinen Anzug mitgebracht hatte, als er uns abgeholt hatte.

Wir zogen uns schnell um. Markus und ich in meinem Zimmer und Nerv in seinem. Mein bester Freund kannte und hasste genau, wie ich die Geschäftsessen unserer Väter und selbstverständlich die Anzüge, die wir tragen mussten. Zu dem schnell, musste man sagen, dass wir Großen schnell waren, aber als wir an Nervs Tür klopften, wollte er einfach nicht rauskommen. "Ich hasse diesen blöden Anzug." Ach ja, er musste ja seinen Matrosenanzug tragen. Markus hatte den Wilden Kerlen versprochen ein Foto zu machen, da alle wissen wollten, wie unsere kleine Nervensäge in seinem gehassten Anzug aussieht. Es tat mir zwar leid für meinen zukünftigen Bruder, aber es musste sein, es ging nicht anders.

Endlich ging die Tür auf und auch wenn wir uns echt bemühten, wir konnten das Lachen nicht aufhalten. Nerv, der das ganze natürlich nicht so prickelnd fand, war direkt beleidigt. Zum Glück schafften wir es unser Lachen, so zurückzuhalten, dass er es wenigstens nicht mehr hören musste. Aber vom Grinsen glichen wir bestimmt dem Joker. Ich meine, hallo?! Nerv sah in diesem Anzug so lächerlich aus, dass es fast schon wieder gut war. Aber nur fast und da ich nicht unbedingt für den Rest meines Lebens bis zum Tode genervt werden wollte, verkniff ich mir das Lachen und grinste nur vor mich hin. Markus erging es da nicht anders.

Nerv ging eingeschnappt vor uns die Treppe runter. Unten warteten schon mein Vater, die Hexe und Markus Eltern. Was aber jetzt geschah, sollte uns wohl alle verstören. Die Hexe, die immer verkniffen aussah, fing an breit zu lächeln und zu strahlen. Und dass, weil sie Nerv in seinem potthässlichen Anzug erblickt hatte. Und dieses Lächeln sollte auch den ganzen Abend nicht aufhören, da Nerv es wirklich schaffte den ganzen Abend dieses Kostüm zu tragen.

Naja, Markus schaffte es auch in einem von Nerv ungeachtetem Moment das Foto zu machen. Nerv wird sowas von Ausflippen, wenn er es mitbekommt, denn er hatte den ganzen Abend aufgepasst, dass wir ihm mit keiner Kamera oder einem Handy zu nahe kamen.

Die Wilden Kerle und die Verwandte der Feinde (DWK-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt