12| C A M E R O N

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[da diese Story in letzter Zeit eine kleine Pause hatte, gibt es heute noch ein weiteres Kapitel ♥]


Cameron

Einige Wochen später hatte ich einen Termin mit der Studienberatung und anschließend wollte ich Jess von meinem Auszug berichten. Ich hatte mit Nora mir einige Wohnungen angesehen und eine Traumwohnung war wirklich dabei. Ich würde Jess früher sagen müssen, dass ich raus möchte und hoffen, dass ich jemanden finde der mein Zimmer übernimmt. Ansonsten hatte meine Mutter bereits angeboten meine Miete für die alte WG zu übernehmen, wenn ich nicht rechtzeitig jemanden finde innerhalb der Kündigungsfrist. Ich hoffte nicht darauf zurückgreifen zu müssen, aber nie neue Wohnung verstreichen zu lassen, wäre ein riesiger Verlust. Ich würde zum nächsten Semester wechsel können was ebenso eine Erleichterung gewesen ist. Mit meiner Mum habe ich per Videochat gesprochen und erst gedacht sie wäre enttäuscht oder irritiert, dass ich alles um schmeißen möchte, aber sie ist Feuer und Flamme.

Ich holte mir auf dem Nachhauseweg etwas zum Abendessen beim Supermarkt und steuerte meine noch Wohnung an. Jess saß im Wohnzimmer auf der Couch und sah fern während neben ihm einige Lehrbücher lagen. Er nickte mir knapp zu und ich brachte meinen Einkauf in die Küche. Jetzt oder nie. Austin war noch mit einem Kumpel unterwegs und er wusste ja bereits Bescheid. «Hast du zwei Minuten Jess?«, fragte ich und er schien irritiert darüber, dass ich ihn ansprach. Er packte seine Bücher beiseite. «Ja klar«. Die Stille war zehrend und tat auch weh. Es war das Ende für uns, wenn ich ausgezogen bin. Hailee und ich würden die Winterferien noch abwarten und zum Ende davon wollten wir es unseren Familien sagen. Dann herrschte nicht die ganze Zeit komische Stimmung im Haus und Hailee konnte wieder auf den sicheren Campus ohne sich mit Jess das Zuhause zu teilen und ich würde nicht mehr mit ihm in einer WG wohnen und habe meine Ruhe. «Was gibts?«, fragte er und ein Teil der Wut kochte in mir hoch. Er tat so als gäbe es nicht tausend Gründe wieso wir miteinander sprechen sollten. Als hätte er keine Ahnung was ausgerechnet ich von ihm wollen könnte.

«Ich werde ausziehen«, es war raus. Er hob überrascht den Kopf und sah mich an. «Die Wohnung ist demnächst frei und ich würde gerne in der Uni einige Zettel aushängen, dass ihr jemanden findet der mein Zimmer übernehmen wird«. «Wieso willst du ausziehen?«, fragte er und stand auf. Sein Ernst. «Ist das eine ernst gemeinte Frage Jess? Wieso ich ausziehen?«. Ich verdrehte die Augen. Eigentlich wollte ich ihn nur informieren und keine Diskussion mit ihm beginnen, aber er machte mich wütend. «Ich würde nicht fragen, wenn ich die Antwort kennen würde Cameron?«, er nahm seine Bücher und schaltete den TV aus, als würde er schnellstmöglich aus der Situation fliehen wollen. «Ich ziehe aus, da du dich mir gegenüber wie ein Arschloch verhältst und ich nicht mehr mit dir zusammenleben möchte«. Meine Stimme zitterte vor Wut. «Ich bin das Arschloch? Nur weil ich dir nicht wie der Rest der Welt die bewundere und anhimmele ?Was eine Logik«, er lachte bitter. «Was meinst du damit Jess? Was habe ich dir angetan, dass du tust als wäre ich dein Feind?«. «Du hast sie doch alle Cameron. Sie alle lieben dich und ich-«, doch bevor er weitersprechen konnte klopfte es an der Tür. Jess seufzte. «Vergiss es. Ich habe dir nichts mehr zu sagen. Zieh aus. Ich habe jemanden der dein Zimmer gebrauchen kann, ich werde ihn fragen. Ich gebe dir Bescheid, ab wann wärst du weg?«, fragte er und ging zur Tür. Mir brannte es unter den Nägeln ihn weiter auszuquetschen was er meinen könnte, aber er hatte bereits wieder dicht gemacht und würde nicht mit reden. Es wäre vergebene Müh, denn wenn er wirklich sich etwas von der Seele reden will würde er es einfach sagen. Für ihn stehen seine Grenzen fest und ich befinde mich außerhalb dieser. «Drei Wochen«. «Also die Woche vor den Winterferien? Perfekt ich rufe ihn gleich an«, er machte die Tür auf und ich erkannte das blonde Mädchen von der Party, die die Austin so toll fand. «Hallo«, sie lächelte und kam herein, sie umarmte Jess. Sie hatte einen Rucksack bei sich uns trug eine schwarze enge Latzhose und Boots, durch die sie nun Jess bis zur Schulter reichte. Sie kam zu mir herüber. «Hallo ich bin Avery«stellt sie sich vor und hielt mir ihre Hand hin. «Cameron freut mich«, dann sah sie unsicher zu Jess. «Lass uns in mein Zimmer gehen«, schlug er vor und sie folgte ihm.

Das wars also.

Ich schrieb Nora, dass ich mit Jess soweit alles geklärt habe und dem Umzug nichts mehr im Weg stand. Ich wollte aus der Wohnung raus und fragte Hailee wo sie sei. Sie schrieb mir, dass sie in einem der Töpferrräume sei, also machte ich mich auf dem Weg dahin. In der letzte Zeit hatten wir einige heimliche Dates gehabt und haben ebenso viel Zeit in ihrem Wohnheimzimmer verbracht, da Audrey quasi nicht mehr anwesend ist.

Ich drückte die Tür auf und sah Hailee mit dem Rücken zu mir. Ihr blondes Haar trug sie zu einem Dutt und eine weitere Jeans mit einem engen weiße Top. An ihrem armen klebte der Ton und ihre Strickjacke hing über eine Stuhllehne. Sie hatte Kopfhörer auf und bewegte den Kopf hin und her. Ich trat nähe an sie heran und umarmte sie von hinten und küsste ihre Wange. Sie zuckte zusammen und griff nach ihren Kopfhörern. Sie sah mich mit funkelnden Augen an, als sie mich entdeckte. Es waren die Kopfhörer die sie benutze, wenn sie an etwas arbeitete. An denen klebte allerhand Ton und Farbe, aber sie funktionierten. Wie Kleidung hatte man irgendwann allerhand Zeug, welches man nur für die Kunst benutze. «Hey«, sie legte die Kopfhörer um ihren Hals und hob das Kinn an, was ich als Aufforderung verstand sie auf den Mund zu küssen. «Hey«erwiderte ich aber meine Stimme schien ihr Sorgen zu bereiten denn sie runzelte die Stirn. Ich ging vor ihr in die Hocke und sie umfasste mein Gesicht mit ihren Händen und schmierte mir etwas Ton auf die Wangen. «War das Gespräch mit Jess nicht gut? Du wirkst traurig. Was er hat er gesagt? Muss ich ihn an Weihnachten bestrafen? Ich backe keine Kekse für ihn«, sie lächelt schwach, aber ihr Scherz brachte mich wirklich zum schmunzeln. «Dein Opfer in allen Ehren, Hailee. Erweißt Bescheid, dass ist das wichtigste aber er begonnen etwas komisches zu sagen, aber dann wurden wir von Avery unterbrochen und er hat wieder dicht gemacht«, sagte ich. «Avery? Hat er was mit ihr? Der arme Austin. Aber was meinst du mit komische Sachen?«. «Wir kamen darauf wieso ich ausziehen will. Ich sagte es liege an seinem Verhalten und er feuerte irgendwas zurück, dass er mir halt nicht wie die ganze Welt hinterherläuft und mich anbetet. Das war echt komisch«.Ich schüttelte leicht den Kopf. «Es tut mir so leid, dass er so zu dir ist«. «Alles gut Hales. Bald ist es vorbei«, erinnerte ich sie und grinste. «Ja bald wohnst du mit Nora zusammen und wir können tun und lassen was wir wollen«, kicherte sie und zog mein Gesicht an ihres und küsste mich. «Tut mir leid wegen des ganzes Tons«, sie wischte über meine Wange und vermehrte es nur, also zog sie hastig die Hände zurück. Doch ich griff nach ihren Handgelenken und hielt sie an Ort und Stelle. «Ich mag das. Ich mag es wenn deine Kunst dich markiert, aber auch wenn sie mich markiert«, flüstert ich und ihre Augen weiteten sich ein wenig. Erwartung lag in diesem Blick.

Ich richtete mich wieder auf und auch Hailee stand von ihrem Stuhl auf um ihre Arme um meinen Hals zu legen. Sie presste ihren Körper an meinen. «Das ist glaube das Schönste was du zu mir sagen könntest, Cam«, hauchte sie an meinen Lippen. Sie legte die Kopfhörer ab und nur schwach hörte ich im Hintergrund ein Lied von One Directiton, die davon sangen, dass die anderen nichts von uns wissen. Irritierend passend, wenn ich daran dachte, doch als Hailees Arme wieder um meinen Nacken lagen vergaß ich diese Boyband ziemlich schnell.

«Es ist nur die Wahrheit Hailee«, erwiderte ich und sie grinste. Dann griff sie an die Knopfleiste meines Hemdes zu nesseln und langsam die Knöpfe durch das Loch zu schieben. Ihr Haar stand wirr von ihrem Kopf ab und mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich zur geschlossenen Tür sah. Geschlossen, aber nicht verschlossen. «Hales«, meine Stimme war rau und sie sah durch ihre Wimpern zu mir hoch. «Ich sollte die Tür abschließen«, schlug ich vor. Mein Shirt stand auf und sie betrachtete meine Brust. «Ja das solltest du«, erwiderte sie und öffnete den Knopf ihrer Jeans bevor sie sich an den Saum des verfluchten weißen Tops griff. Ich sprintete zur Tür und verschloss die Tür und hastete zu ihr zurück, beinahe lief ich gegen einen Stuhl. Hailee setzte sich auf einen Holztisch und bevor meine Finger ihre Haut berühren konnten, hatte sie das Shirt aus und ich betrachtete einen weißen T-Shirt BH. Weicher glatter Stoff.

«Du weißt dass dies ein öffentlicher Raum in der Schule ist oder?«, fragte ich grinsend und streifte meine Shirt von den Schultern und sie legte ihre Hand auf meine Brust. Ich war überwältigt von ihr. Eingenommen und verzaubert. Wer hätte gedacht, dass dieses Glück in meinem Leben war und ich nur nehmen musste. «Wir sollten uns aus diesem Grund beeilen Cameron«, antworte sie nur und schlang ihre Beine um meine Taille und zog mich mit einer schnellen Bewegung an sich heran. «Klingt gut«. Wir vereinten unsere Lippen und aus den zarten Küssen wurde ein leidenschaftliches Brodeln und Begehren. Meine Hände umfasste ihre Brust und ihre Finger öffnete meine Hose und schoben sie hastig herunter. Ich half ihr ihre Hose auszuziehen und ging nach ihrer Anweisung zu ihrem Rucksack, da sich in ihrem Kulturbeutel Kondome befanden. Hailee Anderson hatte also immer Kondome in ihrem mit Blumen gestickten Rucksack. 



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