14| H A I L E E

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Mein Körper kribbelte. Mein Herz raste. Meine Augen brannten. Mein Schritt war schnell, rasend schnell. Die Luft zog sich in meine Lunge. Ich musste weg von diesem Haus.Ich rannte ohne zu gucken über die Straße, bog ab, überquerte die Nächste. Die Kälte peitschte gegen mein Gesicht, aber das war mir egal. Ich hatte nicht mal ein Ziel. Ich war .. Ich stoppte mich selbst. Kam im Moment an. Was war da gerade passiert?

Zitternd zog ich mein Handy aus der Hosentasche. Ich muss. Ich weiß er ist bei Jess, aber ich. Ich atmete abgehackt und sackte auf meine Knie. Mein Atme ging so schnell. Es tat so weh. Ich, ich muss. Ich brauche ihn. Ich suchte nach Cams Namen in meinen Kontakten. Ich rutschte auf meinen Hintern mitten auf dem Bürgersteig und begann zu weinen.

«Hailee?« er klang normal. Nicht wütend,aufgeregt, aber auch nicht glücklich. Vielleicht lief sei Gespräch besser. «Hey« meine Stimme brach. Er musste mein Weinen hören. «Hailee was ist passiert? Wo bist du? Ist Jess wieder zu Hause?« er bekam Panik. «Ich war bei A-Audrey« ich bekam Schluckauf. «Und was ist passiert? Wo bist du? Noch bei ihr?« Ich schüttelte den Kopf und weinte heftiger. Ich hörte ihn nach Schlüsseln greifen. «Wo bist du Hailee?« «Irgendwo in der Wohngegend von ihr. Kannst du mich holen? Ich kann nicht mehr, ich« wieder Schluckauf und bittere Tränen. Das Salz benetzte meine Lippen. «Ich komme in die Wohngegend und suche dich. Bleib wo du bist« er starrte den Wagen- «Ich stecke dich in die Freisprechanlage, bleib dran ich bin gleich bei dir« versicherte er mir.Ich legte mein Handy auf meine Knie und weinte weiter. Der Himmel wurde so langsam dunkel. Der Abend begann. Und ich habe meine beste Freundin verloren. Anders kann ich es nicht beschreiben, als fehle ein Teil von mir. Direkt herausgerissen.

Ein Auto erschien vor mir und bevor ich überhaupt aufstehen konnte, wurde die Tür zugeschlagen und Cameron kniete neben mir. Er schlang seine Arme um mich und ich weinte. Ich konnte nur weinen und nur in meinem Kopf Worte bilden. Sie wollte mir aber nicht über meine Lippen kommen. ,Wollen wir nach Hause fahren? Möchtest du allein sein? Was brauchst du gerade Hales?', fragte er und ich blickte zu ihm hoch. ,Lass mich nicht allein', ich konnte jetzt nicht mit mir und meinen Gedanken allein sein, es wäre das Schlimmste. ,wir können ruhig zu mir fahren', erwiderte ich noch und stand langsam auf. Ich wischte über meine Wangen und holte tief Luft. Ich blickte mich um. Wir stiegen beide ins Auto. Ich holte mein Handy hervor, während Cam mein Zuhause ansteuerte. Meine Augen taten mir noch immer weh und ich kämpfte gegen wiederkehrende Tränen. Audrey versuchte mich anzurufen und auch zig Nachrichten waren eingegangen. Ich stellte mein Auto aus und schloss die Augen. Wie konnte sie mir das antun? Wir kennen uns seitdem ich hierher gezogen bin. Haben alles zusammen durchgemacht. Sie hätte mir sagen können, dass sie mit ihm geschlafen hat. Wir hätten eine Lösung finden können, auch wenn sie Gefühle für ihn entwickelt hat. All das. Ich weiß nicht genau wie, aber ich bin mir sicher, dass wir Lösungen gefunden hätten, wenn sie einfach nur ehrlich gewesen wäre. Ihre Lügen die tun weh.

Wir erreichten mein Elternhaus und stiegen beide aus dem Auto und wir traten ein. Mein Bruder saß auf der Couch und sah mein verheultes Gesicht, direkt sprang er auf. ,Spars dir. Das hat nichts mit dir zu tun. Mum, Dad wir gehen nach oben', sagte ich nahm Cams Hand und zog ihn mit nach oben in mein Zimmer. Ich war froh, dass er mich während der Fahrt nicht mit Fragen gelöchert hat. Aber ich wollte es ihm sagen, als erstes sollte er es erfahren. Ich wollte mich ihm anvertrauen und wollte, dass er mich auffängt, wenn ich mich gerade im freien Fall befinde.

Wir setzten uns auf mein Bett, mein Handy lag auf meinem Schreibtisch. Es war wieder angeschaltet, aber auf stumm, damit ich nicht mehr hörte wie ihre Nachrichten und Anrufe eingingen. Cameron sah auch aufs Handy. Wir streiften unsere Schuhe ab und lehnte uns gegen das Kopfteil meines Bettes. Er legte den Arm um mich und ich kuschelte mich an seine Brust. Die getrockneten Tränen machten mein Gesicht hart. ,Als ich bei Audrey ankam hatte sie Besuch. Es war Major', begann ich und schloss meine Augen, ,ich wollte eintreten doch hörte wie sie stritten und mein Name fiel. Also lauschte ich. Ich wusste die beiden waren irgendwie befreundet zumindest mussten sie aus familiären Gründen viel Zeit miteinander verbringen. So sehr hatte es mich erst nicht gewundert, dass er bei ihr war. Seitdem Audreys Eltern getrennt sind, trifft sich ihr Dad noch viel häufiger mit Majors Familie. Er will seine neue Frau und seine Stieftochter integrieren. Doch die Worte, die ich hörte - sie stritten wegen mir'. Camerons Arm schloss sich dichter um mich, als würde er spüren, dass ich ihn am liebsten noch viel viel dichter bei mir haben möchte, auch wenn dies körperlich natürlich nicht möglich ist.

,Weshalb haben sie über dich gestritten Hailee? Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht magst', versicherte er mir. ,Doch ich möchte es dir sagen. Gerade möchte ich es nur dir sagen. Sie haben gestritten da Major mir von deren Affäre erzählen wollte und Audrey es beendet hatte, wegen mir. Die beiden schlafen seit letzten Sommer miteinander. Sie ist der Grund, weshalb er Schluss gemacht hat. Während des Semesters ging die Affäre weiter. Bis es Audrey vor wenigen Wochen beendet hat, angeblich aus schlechten Gewissen, weshalb sie mir auch aus dem Weg gegangen ist', meine Stimme wurde brüchig. ,Und Denk bitte nicht ich weine wegen Major. Nein. Ich weine weil meine beste Freundin mich betrogen und belogen hat. Monatelang. Sie hatte nicht mal die Kraft mir die Wahrheit zu sagen, nachdem sie mir mehr oder weniger das Messer in den Rücken gerammt hat', wieder flossen die Tränen. Wie viele Tränen konnte ich denn noch weinen? Hört das gar nicht mehr auf. ,Das tut mir so unendlich leid Hales', flüsterte er in meinen Haaransatz und gab einen Kuss dazu.

..

Wir feierten alle zusammen ein angespanntes Silvester. Mein Bruder und Cam hatten sich nicht viel zu sagen, aber sie stritten auch nicht. Ich fühlte eine ungewohnte Leere in mir und wich noch immer Audrey aus. Sie stand wohl auch vor der Tür, aber Jess hatte sie weggeschickt. Mittlerweile wissen mein Bruder und auch meine Eltern Bescheid damit sie alle nicht auf die Idee kamen, Audrey hereinzulassen solange ich es nicht ausdrücklich sagte. Ich wusste auch nicht wie ich nach den Ferien mit ihr zusammenwohnen sollte. Wie sollte ich ihr ins Gesicht sehen? Mich ihr wieder anvertrauen? Was bedeutete ihr unsere Freundschaft? Ja gehen Gefühle ist man machtlos, aber die Wahrheit konnte man dennoch sagen. Lügen ist eine Entscheidung, auch wenn es Gefühle nicht sind.

Das neue Jahr wurde eingeläutet und ich kuschelte mich an Cameron. Mit ihm hatte ich etwas Schönes in diesem Jahr bereits bei mir. Eine gemeinsame Zukunft. Jemanden der mich so liebte, wie ich war und bei dem ich vollkommen ich selbst sein kann. Mit all meiner Kunst und Eigenarten. Wir besiegelten das Feuerwerk mit einen Kuss und mein Bruder ließ es unkommentiert.



















.....

Hey ihr Lieben,

sorry dass das Kapitel erst heute kommt und von Desire letzte Woche und diese Woche nichts. Ich habe es einfach nicht geschafft. Aber in der kommenden Woche, kommt alles wieder zu geregelten Zeiten.

Einen schönen Abend noch ❤️

what no one else knows | Secret Love 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt