Epilog | A U D R E Y

1K 51 0
                                    

,,Ich kann kaum in Worte fassen wie enttäuscht ich von dir bin Audrey. Ich habe dich so erzogen immer nachdem dem Besten für dich zu streben. Erfolg zu wollen und ihn zu erreichen. Aber dieses Verhalten hier, dass ist nicht meine Tochter. Dass ist nicht einer Campbell würdig", keifte mein Vater und ich rutschte automatisch tiefer in meinen Stuhl. Die neue Frau meines Dad aß seelenruhig weiter und ihre Tochter hatte ein fieses Grinsen auf den Lippen. Darf ich sagen, dass ich sie nicht leiden kann? Ich habe sie so wenig gesehen bisher, aber ich finde sie ätzend. Sie hat hier in Dads neuer Wohnung in Sam Francisco ein eigenes Zimmer, ich wohne im offiziellen Gästezimmer, da ich ja in Sacremento bei meiner Mum eines habe. Und ja natürlich mein Wohnheim. Naomi bricht aber in wenigen Monaten zu ihrem Auslandssemester auf und ich habe die Stille Hoffnung sie bleibt in Frankreich und beendet dort ihr Studium. Aber nun ja . Jetzt gerade war sie hier und ich bekam eine Standpauke meines Lebens von meinem Vater.

,,Erkläre es mir", er ballte die Hand zur Faust, ,,ich will einen richtigen Grund wieso du nicht mit Major zusammenkommen willst. Letzten Sommer habt ihr euch fantastisch verstanden. Ich habe endlich gehofft, dein Gehirn hat sich angeschaltet Audrey". Ja stimmte da ich meinen Durchschnitt von 1,3 nur dadurch habe, das mein Gehirn dauerhaft ausgeschaltet ist. Stimmt Dad, aber natürlich verkniff ich mir mein Kommentar. ,,Ich liebe Major nicht, Dad. Ja letzten Sommer dachte ich eine kurze Zeit, dass es funktionieren könnte, aber das tut es nicht". ,,Er hat Hailee für dich verlassen. Wie viel mehr Beweise brauchst du noch?", wollte er wissen. ,,Ja er hat sie verlassen, aber ich habe mich schrecklich gegenüber meiner besten Freundin verhalten. Das war nicht in Ordnung, auch nicht wie er sich ihr gegenüber verhalten hat", erklärte ich mich doch seine Miene blieb emotionslos. ,,Pass mal auf! Diese Hailee bringt dir nichts für dein zukünftiges Leben, diese Freundschaft ist unbedeutend ich habe nie verstanden wieso du überhaupt mit ihr rumhängst, aber sie stand dir nie im Weg, also war sie mir egal. Dann kam sie mit Major zusammen und ich dachte sie ist schlauer  als gedacht sich jemanden wie ihn zu angeln. Aber dann kannst du ihn bekommen und tust es nicht. Ich bin schrecklich enttäuscht", er stand auf und verließ das Esszimmer. Ich schluckte schwer und trank den Rest meines Wasserglases leer und stand dann ebenfalls auf um mich ins Gästezimmer zu retten.

Ich legte mich auf mein Bett und schloss die Augen. Verdammte Scheiße. Die Ferien waren bisher so gut. Ich war bei meiner Mum, wir haben Sachen aussortiert. Haben lustige Mädelstage gemacht mit Shoppen, einen Kochkurs und generell alles worauf wir Lust hatten in den Wochen. Dann war ich eine Woche mit einer Kommilitonin in New York. Ich habe mir endlich ein Musical angeguckt und mir eine Pause von meinen Gedanken gegönnt. Jetzt war ich in der letzten Woche bei meinem Dad und hatte sowieso schon Bauchweh, da das neue Semester demnächst beginnt und jetzt macht mein Vater mir das Leben schwer. Ich hatte in all der Zeit keinen Kontakt zu Hailee was mir wirklich schwer gefallen ist. Ich habe Major komplett abgeschossen, da ich es nicht konnte. Hailee war wichtiger, als Major und so kann das nicht funktionieren auch wenn Dad mich nun hasst. Er ist sowieso dauerhaft enttäuscht egal was ich mache. Aber meine Freundschaft kann ich vielleicht kitten, wenn ich mich reinhänge und an mir arbeite. Ich bin schwach geworden, da Dads Anerkennung mein Schwachpunkt ist. Doch als ich sah wie verletzt Hailee war, wie sie mich aus ihrem Leben geworfen hat, war es als würde ich aufwachen.

Mein Handy brummte. Es war Yuna, die Freundin mit der ich in New York gewesen bin.

Yuna: ich habe heute im Büro der Studienverwaltung angerufen. Wir beide werden uns ein Zimmer teilen, in dem anderen Wohnheim. Das ist sogar näher an unserem Hauptgebäude!!!

Ich: oh haaa echt ?? Gott sei dank <3 wenn wir uns ein Zimmer teilen dann kann das Semester nur besser werden

Yuna: sowieso dann kann ich dafür sorgen, dass dieses Arschloch niemals unser Zimmer betritt. Von dem halte ich dich fern

Yuna hasste Major. Sie hatte alles mitbekomme, mich bei sich aufgenommen, als ich Hailee aus dem Weg gegangen bin und mir ordentlich den Kopf gewaschen. Und sie will dafür sorgen, dass ich nicht schwach werde, sie glaubt das Major versuchen wird mich zu manipulieren. Da er weiß dass er der Liebling meines Vaters ist.

Ich steckte das Handy ans Ladekabel und hörte meinem Vater nebenan im Arbeitszimmer diskutieren. Wahrscheinlich erzählte er Majors Vater was für eine enorme Enttäuschung seine Tochter doch war. Ich zog das Haargummi aus meinem Dutt und meine blonden Locken fielen mir bis über die Brust. Dann rollte ich mich aus dem Bett und schminke mein Gesicht am angrenzenden Badezimmer ab, so dass ich meine Sommersprossen sehen konnte. Das Haar steckte ich mir hinter die Ohren. Im letzten Semester konnte ich mir kaum in die Augen sehen so enttäuscht war ich von mir selbst. Ich habe Hailees Hass verdient, aber sie hasste mich nicht. Sie war enttäuscht und brauchte eine Pause von mir. Dieser Moment in meinem Zimmer war mit das schlimmste was mir jemals passiert ist. Majors schreckliche Worte, die mich nur darin bestärken dass er nicht das richtige für mich ist. Oder überhaupt für jemanden wer so über andere Menschen spricht. Immerhin war er trotzdem mit Hailee zwei Jahre zusammen gewesen. Wie kann man nach so einer langen Zeit, nur so abwertend über jemanden sprechen? Er muss sie doch geliebt haben.

...

Wenige Wochen später war das neue Semester da und ich teilte mir wirklich mit Yuna das Zimmer. Was Partys angeht, habe ich mich bisher zurückgehalten. Heute wollte ich das erste mal wieder auf einer und sah mehr bekannte Gesichter, als mir lieb war. Ich entdeckte erst Austin, der mit dem Mädchen sprach, welches was mit Jess hatte. Avery hieß sie glaube. Sie verdrehte die Augen und ließ ihn stehen, dann entdeckte er mich und grüßte mich eher verhalten. Dann sah ich Nora, die sich mit Cameron mehrere Schnäpse reinzog, sie sahen mich nicht. Ich huschte an ihnen vorbei und stieß mit jemanden zusammen. ,,tut mir leid ich habe nicht aufgepasst", sagte ich und entdeckte Hailee vor mir. ,,Kein Problem", sie lächelte aber ich sah noch immer diesen Funken des Schmerzes in ihrem Blick. ,,Hey". Wow Audrey was eine schlagfertige Antwort. ,,Hey", lachte sie. Wir verfielen ins Schweigen. ,,Ich suche dann mal besser Yuna", setzte ich an und leckte mir über die Unterlippe und wollte an ihr vorbei. Ich vermisste sie so schrecklich. Kein Mensch der Welt wird sie jemals ersetzen können. Ich weiß gar nicht was ich machen soll, wenn sie mir niemals verzeihen wird. ,,Ich habe den Brief meiner Mum geöffnet", sagte sie auf einmal und ich blieb abrupt stehen. ,,Hales..", sagte ich erschrocken. ,,Es war irgendwie an der Zeit. Vielleicht kann ich ihn dir ja irgendwann mal zeigen", sagte sie lächelnd und ging dann weiter. Ich blickte ihr nach und sie sah nochmal kurz über ihre Schulter. Und in diesem Blick sah ich Hoffnung für uns und unsere Freundschaft.

Ende

what no one else knows | Secret Love 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt