Major zog leider seinen Aufenthalt am heutigen Abend in eine unnötige Länge, aber ich konnte ein professionelles Lächeln bewahren. Sein Freund schrieb mir doch dann tatsächlich seine Nummer auf eine Servierte, die ich nur geschockt betrachten konnte. Ich war so unfassbar erleichtert, als sie endlich gingen und schmiss die Servierte auf mein Tablett mit dem schmutzigen Geschirr und atmete erleichtert auf. Cam und ich waren so gut wie allein im Diner, selbst unsere Chefs haben gefragt, ob wir abschließen könnten, da wenig los war. Womit wir beide kein Problem hatten, zu zweit würden wir das abschließen und wegräumen der Sachen auch schnell schaffen. Die Aushilfe in der Küche half noch beim Sortieren des Geschirrs in den Geschirrspüler und verabschiedete sich dann auch in den Feierabend. Ich verschloss die Eingangstür und hängte das ;Geschlossen; Schild auf, während Cameron hinten abschloss, wir würden später, wenn durch den Haupteingang gehen, doch beim Aufräumen schloss man lieber ab. Sonst verirrte sich doch noch ein Gast ins Diner. Wir dämmten das Licht damit von außen nicht erkennen konnte, dass wir noch hier waren. Betrunkene Studenten glaubten nämlich gerne, dass sie hier um drei Uhr nachts noch Essen bekommen können und wenn das nicht der Fall ist mache ebenso diese einen kindischen Aufstand.Ich räumte die Salz- und Pfefferstreuer von den Tischen und Cameron begann diese abzuwischen. Im Hintergrund lief noch immer die Musik aus der Judebox. Die Musik die hier gespielt wird, war ein bunter Mix aus Schallplatten von allen erdenklichen Jahrzehnten. Ich habe einige Lieder bereits in meine Spotifyplaylist gepackt, da sie mir so gut gefallen haben. Jetzt gerade lief ein Song von Cher und ich wippte leicht mit der Musik. Und ich wusste das Cameron an der Theke dasselbe tat, denn gerade er war ein riesigen Fan von älterer Musik und Chers ‚Turn back Time' wird ihn mit Sicherheit nicht kalt lassen. Ich stellte die letzten Streuer vor ihm ab und er summte wirklich mit, dann half er mir die Stühle hochzustellen und begann sogar zu tanzen. Ich musste lachen. „Lachst du mich etwa aus, Hales?",f ragte er schmunzelnd und ich hob die Hände. „Als würde ich jemals über dich lachen", log ich und wackelte noch mehr mit seinen Schultern und ich versuchte das nachzumachen. Er griff nach einem Besen und begann dieses als Mikrofon zu nutzen und ich nahm auf dem gewischten Boden platz, während er auf die Sitzbank eines Tisches stieg und mit dem Besen mir eine Cherperformance bot. Er sprühte vor Adrenalin und einer ausgelassenen Stimmung, die mich mitriss und ich sogar begann mitzusingen und die Arme hob, um sie mitzubewegen. Der Musik angepasst immer von links nach rechts.
Er sprang von der Bank und reichte mir den Besen. „Du bist an der Reihe", sagte er und griff nach unserem provisorischen Mikro. „Songwünsche?", fragte er und trat an die Judebox. „Mach Zufallsauswahl. Mein Song findet mich", sagte ich und er tat wie geheißen und setzte sich dann auf den Platz auf dem ich so eben noch saß. Meine Knie zitterten ein wenig, als ich mich auf die Bank stellte. Ich schaute nicht eine Sekunde nach draußen, um mich zu versichern, dass uns niemand zusah. Es war mir sogar ziemlich egal, falls dies der Fall wäre. Cameron und ich hatten heute Abend einfach Spaß. Die Musik begann und ich sah, dass er kurz zusammenzuckte. Es war Phil Collins. Nur welcher Song. Oh.. ah doch den kenne ich. Ich begann leise meine Lippen zubewegen. Ich machte Handbewegungen zu dem Lied und deute zwischendrinnen auf Cameron, stieg sogar von der Bank und reichte ihm die Hand. Ich wollte ihm zu einem Tanz auffordern. Es war eine Ballade und so richtig abgeben, kann ich dazu nicht, also wieso nicht ein Tanz. Ich sang noch immer mit, auch wenn kein Ton über meine Lippen kam. Er griff nach meiner Hand und Wärme breitete sich über die Handfläche aus und fuhr wie ein gewaltiger Blitz durch meinen Arm, direkt in mein Herz. Für eine Sekunde hielt ich die Luft an und dann sah ich in seine Augen, die mich intensiv beobachteten. Er streckte seinen Rücken durch. Sein Arm fuhr um meine Taille und anstatt nur mit verflochtenen Finger miteinander zu tanzen, nahmen wir eine richtige Tanzposition ein und bewegten uns durch den Raum. Die Melodie des Liedes durchflutete den Raum und wir starrten einander an. Dieses Gefühl aus dem Waschraum kroch wieder in meinem Inneren empor. Gefühle, die ich nicht haben sollte, da das vor mir Cameron ist. Wir kennen uns bereits unser halbes Leben und er fühlt so nicht mir gegenüber. Das zu fühlen war ein Fehler, ihn so anzusehen ebenfalls. Und dennoch konnte ich nicht anders. Es fühlte sich richtig an, und ich wollte mehr. Verlangte mehr von der Hitze und dem Kribbeln, die seine sachten Berührungen in mir auslösten. Ich sang lautlos weiter und dann veränderte sich sein Blick. Dieser Blick, den ich kannte verschwand und er wurde ersetzt von einer verlangenden Dunkelheit. Und das nächste was geschah war, dass sich Camerons Lippen den meinen näherten. Und ich beugte mich diesen willig entgegen. Seine Lippen erreichten die meinen und es war um mich geschehen. Wer hätte gedacht das Cameron Lewis zu küssen sich anfühlt, als wäre es der schönste Kuss, den ich jemals bekommen habe. Es war wie ein beruhigendes Gefühl aus Zuhause und nicht genug. Seine Hände drückten mich enger an seinen Körper und löste sie aus seinen Händen und schlang sie um seinen Hals, um ihn noch dichter an mir zu spüren.
Und dann war der Song vorbei und unsere Lippen lösten sich. Mein Herz schlug rasant schnell und mein Atme kam mir beinahe keuchend vor. Ich war außer Atme und verzaubert. Ich sah in seine Augen, die so unendlich wirkten. Er berührte meine Wange und strich darüber. Und dann klopfte es an der Tür des Diners und unsere Köpfe fuhren um. Die Dunkelheit hatte noch immer seinen schützenden Zauber um uns gelegt, jedoch gingen wir einige Schritte auseinander. Cameron ging näher an die Tür, um nachzusehen wer dort war. „Es ist für dich", sagte er und ich schluckte ich trat neben ihn und entdeckte Audrey. Sie grinste, als ich in ihr Sichtfeld kam und ich schloss die Tür für sie auf. „Hey", krächzte ich. „Hey ich wollte schauen, ob du noch hier bist. Dann hätten wir zusammen nach Hause gehen können", sagte sie und dann meldete sich Cameron zu Wort. „Komm doch schnell rein Audrey. Wir machen kurz unsere Arbeit fertig und dann bringe ich euch beide nach Hause", schlug er vor. „Wie ritterlich von dir Cam", sagte sie und trat ins Diner und ich verschloss wieder die Tür. „Kann ich euch bei was helfen?", fragte sie und ich schüttelte den Kopf. „Sind so gut wie fertig", ich lächelte verkrampft. Ich hatte Cameron geküsst. Seit Wochen hatte ich genau darüber nachgedacht und Austins Worte hatten mich nur daran bestärkt, dass das eine gute Idee sein würde. Cameron hob den Besen auf, den ich habe fallen lassen, als ich ihn zum tanzen aufgefordert habe.
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what no one else knows | Secret Love 1
RomanceDer Start in ihr Collegeleben beginnt für Hailee mit Herzschmerz, als ihr Freund sie verlässt. Ihr Bruder behandelt sie wie ein kleines Kind und ihre beste Freundin scheint irgendetwas vor ihr zu verheimlichen. Hailee weiß kaum wo ihr der Kopf steht...