2 -Coincidence...-

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"And then something invisible snapped insider her, and that which had come together commenced to fall apart."
― John Green

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Nachdem sie sich ein bisschen in der Innenstadt umgesehen hat und sich schon ausgemalt hat, welche Sehenswürdigkeiten wie, den Dom, die Altstadt, einige Kunst Museen und so weiter, sie sich angucken würde, knurrte ihr Magen und sie beschloss sich was zu essen zu suchen.

Es war voll in der Stadt, zu voll für ihren Geschmack, aber vielleicht müsste sie sich einfach dran gewöhnen. Mae versuchte sich ein bisschen von der Masse zu lösen und etwas zu finden, wo es etwas leerer war. Sie ging durch verschiedene schattige Gassen, wo die gegenüberliegenden Häuser nah aneinander waren. Auf eine gewisse Art und Weise fühlte sich Mae etwas beschützter. Sie kam an weniger Leuten vorbei und traute sich auch ein paar von ihnen anzulächeln, die dann freundlich ihr wiederum zunickten. Sie packte ihre Sonnenbrille wieder weg und schlenderte durch die Gassen. Hier waren vor allem ältere Häuser, welche teilweise mit hübschen Kletterpflanzen bewachsen waren. Eine Frau, in einem oberen Stockwerk, putze die Fenster und pfiff ein Liedchen vor sich her. Zwei kleine Kinder, vielleicht so im Alter von fünf Jahren, spielten Fangen und kreischten um die Wette. Einige Tauben pickten auf dem Boden herum oder saßen auf den Laternen. Ein kleines mit schon Efeu überwachsenes Schildchen nahm Maes Aufmerksamkeit auf sich.

Betty's CookieBar

Mae ging darauf zu und blickte durch das große schwarzumrahmte Fenster. Ihr Magen knurrte nochmal und sie entschloss sich, dort etwas zu Essen zu holen. Eine Glocke erklang über ihr als sie das Café betrat. Ein Ventilator der an der Decke hang wehte Mae einen kühlen Wind ins Gesicht. Es wart total leer und keine Menschenseele kam ihr zu Gesicht. Mae drehte sich einmal im Kreis und betrachtete das Café. Von der Theke die gegenüber von ihr stand, kam ihr der Geruch von frisch gebackenen Keksen und Kuchen, mit einem Hauch von Kaffeepulver, der wahrscheinlich von der Kaffeemühle, die in der Ecke stand, entgegen. Die kleinen Ledersessel, welche mit weichen Kissen ausgestattet waren, standen um kleine, niedliche, runden Holztische. Neben der Theke hang eine grüne Tafel, wo die ganzen Preise und Angebote drauf geschrieben waren. An den Backstein Wänden hingen Regale und teilweise schöne Landschaftsbilder vom Rhein. Mae ging näher an eines heran und betrachtete es. Die Art wie der Künstler die Farben auf die Leinwand gebracht hatte, faszinierte sie.

„Ah guten Tag Mädchen, wie kann ich dir weiterhelfen?" ertönte eine Stimme aus der anderen Ecke vom Café, was Mae kurz zusammenzucken ließ. Eine schon etwas ältere Frau kam hinter einer Ecke hervor. Sie band sich gerade eine Schürze um die Hüften und trat hinter die Theke. Mae nickte ihr kurz zu und ging etwas auf sie zu. Auf einen kleinen Schild an der Schürze stand in geschwungenen Buchstaben Betty. Demnach müsste sie wahrscheinlich die Ladenbesitzerin sein.

„Ich brauche nur eine Kleinigkeit zu Essen und vielleicht einen Kaffee, was können Sie denn empfehlen?" fragte Mae die Frau, die ihr freundlich entgegenlächelte.

„Du kannst mich ruhig duzen, setzt dich auf einen Platz, ich mach dir was fertig" Betty machte sich schon an die Arbeit, sodass Mae gar nicht wiedersprechen konnte und setzte sich letztendlich auf einen der Ledersessel. Als sie aus dem Fenster guckte, sah sie, dass gegenüber von dem Café, in dem sie gerade saß, eine kleine Bibliothek ist. Mae hatte schon lange kein Buch mehr in der Hand gehabt, geschweige denn gelesen. Sie holte ihr Handy heraus um doch nochmal im Internet nach einer möglichen Unterkunft zu suchen und scrollte durch ein paar Internetseiten.

„Hier bitteschön, lass es dir schmecken" Betty stand vor dem Tisch an dem Mae saß und stellte eine Tasse Kaffee und einen Teller mit einem Stück Erdbeerkuchen auf ihren Platz.

„Der beliebteste Kuchen hier, hast Glück gehabt, dass noch ein Stück da ist" fügte Betty hinzu.

„Vielen Dank" antwortete Mae und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Zu ihrer Überraschung, setzte sich die alte Frau gegenüber von ihr hin.

„Wie ist dein Name Mädchen?" begann Betty ein Gespräch.

„Mae, Sie- ähm Entschuldigung" Mae lächelte etwas beschämt „Du müsstest Betty heißen, wenn ich das richtig sehe" antwortete Mae, wurde etwas nervös und deutete auf das Namensschildchen. Betty nickte.

„Und was machst du hier in Köln? So ganz alleine?" stellte Betty einer der Fragen die Mae am liebsten nicht beantworten wollte. Sie überlegte kurz und bastelte sich dann eine Antwort zusammen.

„Ich wollte die Semesterferien mal wo anders verbringen und ich war noch nie in Köln, meine Schwester hat immer von hier geschwärmt" sagte sie. Betty lächelte ihr wissend zu.

„Du, dann bist du hier genau richtig gelandet, die noch schönere Seite von Köln. Ich war etwas überrascht als ich dich hier gesehen habe. Hier kommen fast nur Leute hin ich die ich schon seit Jahren kenne" erzählte sie Mae.

„Dann ist dieses Café also so eine Art Geheimtipp?" fragte Mae und zog die Augenbrauen in die Höhe. Betty nickte zustimmend und ihr Lächeln wich keine Sekunde von ihrem Gesicht.

„Kann man so sagen" Ihr Blick fiel auf Maes Handy, welches sie zur Seite gelegt hatte, als Betty an ihren Tisch gekommen ist.

„Suchst du was bestimmtest" fragte Betty. Mae seufzte und nahm den ersten Bissen von dem Kuchen, der vor ihr stand. Oh verdammt, war der gut. Sie musste sich einen weiteren Seufzer unterdrücken.

„Ich weiß noch nicht genau wo ich die nächsten Wochen unterkommen werde, ich hab nicht so viel Geld zu Verfügung" gab Mae kleinlaut zu. Betty guckte aus dem Fenster und schien zu überlegen. Nachdenklich kratzte sie sich am Kopf und trommelte mit der einen Hand leicht auf den Tisch.

„Ich habe über dem Café noch eine kleine Dachgeschoss Wohnung frei, wenn du mir im Café aushilfst, hätte ich nichts dagegen einzuwenden, wenn du da die nächsten Wochen wohnst"

Mae verschluckte sich beinahe an dem Stück Kuchen.

Her Name Was Mae - An Unforgettable SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt