22-facilitation-

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"The reason why we struggle with insecurity is because we compare our behind the scenes with everyone else's highlight reel."
―Stephen Furtick

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Er trug ein schwarzes weites T-Shirt und eine einfache Jeans. Er lächelte ihr zu und Mae erwiderte sein Lächeln, ohne es zu bemerken. Langsam wurde ihr freudiger Ausdruck zu einem ängstigem. T wusste von ihrer Panikattacke. Er war ja live dabei. Natürlich hatte er sie nicht gesehen, aber allein schon dass er ihre zittrige und ängstige Stimme hören konnte, machte sie jetzt extrem unsicher. Taddl ging weiter auf sie zu und zog seine Augenbrauen in die Höhe.

„Heyy"                       

Innerlich schüttelte Mae sich einmal und blickte dann in seine Augen.

„Hi" Okay wow, sie spürte förmlich wie ihre Wangen sich röteten und die starke taffe selbstbewusste Fassade, welche sie bei T immer anlegte, langsam aber sicher in sich zusammenbröckelte.

Aber Taddl ging nicht auf die gestrige Nacht ein, nein, er warf ihr sogar einen aufmunternden Blick zu.

„Können wir los?" fragte er und lehnte sich an die Theke.

„Klar, sofort" antwortete Mae etwas abrupt und überrumpelt, zog sich dann aber schnell die Schürze aus und nahm ihren kleinen Rucksack, den sie an die Wand gelehnt hatte in die Hand.

„Dein Bild holst du am besten ab wenn wir fertig sind"

T guckte sie überrascht an, während sie das Café verließen.

„Du hast mir wirklich was gemalt?" vergewisserte er sich nochmal und Mae spürte den Blick den er ihr seitlich zu warf. Sie gingen die Gasse entlang und die beiden Jungs, die hier immer fangen, Fußball oder was auch immer spielten lächelten ihr zu.

„Ich hab doch gesagt ich mach das" Mae zuckte nur mit den Schultern.

„Ja aber es war doch schon so spät"

Mae hielt an, T daraufhin ebenfalls.

„Glaubst du wirklich ich habe danach auch nur ein Auge zubekommen?" Natürlich wusste Taddl was sie mit danach meinte. Mae hoffte inständig sowas nie wieder zu erleben, innerlich war ihr aber schon bewusst, dass das gestern nicht die letzte Panikattacke war. Er starrte sie an und Mae versuchte ihren Blick an seinen Augen haften lassen zu können und nicht seine Tattoos zu bewundern.

T guckte sie mitleidig an und öffnete den Mund. Mae wendete sich aber ab und lief weiter.

„Wo gehen wir eigentlich hin?" fragte sie um auf ein anderes Thema zu kommen. Er hakte nicht weiter nach und ging wieder neben ihr her.

„Ich wollte mit dir in die Innenstadt" Er zog sein Handy aus seiner Hosentasche und öffnete wahrscheinlich das Bild was er von Rubys Liste gemacht hatte.

7. Innenstadt! Shoppen, essen und einmal nicht auf den Preis achten ;) zitierte T und Mae musste Lächeln. Man hörte dass das von Ruby kam.

„Ich dachte das wär ein ganz guter Einstieg" fügte er noch hinzu und stupste Mae in die Seite.

Mae nickte nur und schwelgte in Erinnerungen. Wie begeistert Ruby war, als sie von Köln wiederkam. Wie sie ihr jedes einzelne Bild gezeigt hatte, was sie geschossen hat. Welche neuen Freunde sie kennengelernt hat. Auf welchen Hauspartys und in welchen Clubs sie war. Wie sie immer und immer wieder zu Mae sagte sie müssten da mal zusammen hin. Vor Mom und Dad fliehen.

Taddl muss bemerkt haben, dass Mae heute nicht sonderlich gesprächig war. Er ließ sich davon aber nicht stören und erzählte ihr einiges von seiner Musik. Mae  hörte aufmerksam zu und musste ab und zu schmunzeln.  Sie konnte gar nicht ausdrücken wie dankbar sie ihm war, nicht näher auf die Situation einzugehen und Maes „Rückzug" zu akzeptieren. So konnte sie nach und nach, in dem Beisammen sein mit ihm, Kraft, Mut und Stärke schöpfen, um nicht die ganze Zeit wie eine leere Hülle herumzulaufen. Als sie schon an den einzelnen Geschäften vorbei schlenderten und die aufgewühlte Menschenmasse an sich vorbei ziehen ließen, erzählte sie ihm sogar etwas von ihrem Kunst Studium. Von ihren Projekten und Prüfungen. Er hörte ihr aufmerksam zu und sie merkte wie er sich bemühte nur Fragen zu stellen die ihr nicht zu Nahe gingen.

Irgendwann würde sie ihm sagen wie sehr sie das an ihm geschätzt hatte.

Sie gingen in ein paar Läden und Mae hielt Ausschau nach einem möglichem schönem Kleid oder Rock den sie am nächsten Tag auf Julias Party tragen könnte.

„Suchst du nach was bestimmten?" fragte Taddl sie, als hätte er ihre Gedanken gelesen.

„Tatsächlich, Julia hat morgen Geburtstag und feiert in dem Haus von ihren Eltern" T nickte und Mae blickte kurz auf den Boden und überlegte. Sie biss sich auf die Lippen und atmete einmal tief ein. „Hast du Lust mitzukommen? Julia meinte es wäre kein Problem wenn ich jemanden mitnehme" Sie guckten sich in die Augen. Ihr Giftgrün und sein Saphirblauen Augen trafen sich, wie so oft zuvor auch schon und Mae hätte schwören können ein Funkeln in seinen zu erkennen.

„Morgen sollte klappen, vielleicht kann ich sogar Ardy  fragen ob er uns fährt, dann lernst du ihn auch mal kennen"

Erleichtert lächelte sie ihn an.

„Vergiss Pi nicht, sie will ich vor allem kennenlernen!"

„Wenn du möchtest kannst du gleich noch mit zu mir kommen und wir gehen eine Runde mit ihr"

Maes Augen strahlten und sie nickte heftig, was Taddl nur mit einem Lachen kommentierte.

Her Name Was Mae - An Unforgettable SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt