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"Our journey isn't perfect. But it's ours. And I'll stick with you till the end"

-T

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In diesem Moment, als Mae in seinen Armen lag und spürte, dass dieses Gefühl der Panik ganz langsam von ihr wich und von einem viel größerem Gefühl eingenommen wurde, dachte sie dass sie ihn niemals verlassen würde. Sie würde ihn um keinen Preis auf der Welt verlassen, sie würde ihn niemals gehen lassen. Nein, das war eigentlich falsch, sie würde sich selber niemals gehen lassen. Vielleicht konnten sie es zusammen schaffen. Als Team gegen ihre eigenen Gedanken. Sie wusste nicht ob das was sie spürte stärker als ihre Panik war und selbst wenn, wüsste sie nicht ob sie jemals in der Lage wäre darüber zu reden. Aber bei ihm fühlte sie sich geborgen, als wäre sie angekommen

Und Mae wusste nicht wie das möglich war, aber wenn sie bei Taddl war konnte sie ihre Gedanken, ihre Panik entweder unglaublich gut unterdrücken, nein sogar vergessen oder sie überfluteten Mae komplett und sie endete als ein einziges Wrack. Trotzdem war da dieses Versprechen gegenüber ihrer Schwester und dieses tiefe innere Bedürfnis. Es holte sie immer wieder ein und Mae kannte nur noch diesen einen Weg und dieser würde ohne Taddl verlaufen.

Und so sehr sie es auch gerne ändern würde, gäbe es einfach keinen anderen Weg. Wenn sie von ihrem, nicht Taddls und auch nicht von ihren gemeinsamen Weg, abkommen würde, würde sie nur noch verstört durch das Gestrüpp laufen. 

Ohne Ziel, ohne Bestimmungen, ohne ihrer reinen Willenskraft. So sehr sie es auch wollte, konnte sie ihre eigene Zukunft nicht ändern. Das war ihre Bestimmung, nicht dieser kleine Sommerausflug an der Seite von T.

Und Mae fing an zu glauben, dass ihre Geschichte schon irgendwo geschrieben stand, das sie selbst mit all ihrer Willenskraft und Sturheit die Buchstaben und Wörter nicht mehr verrücken konnte. Dass es zu spät war, für sie und ihre Zukunft.

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Taddl wusste nicht was los war. Mae hatte sich zwar beruhigt und lief jetzt schweigend neben ihm in Richtung Café. Sie wirkte wie eine leblose Hülle und er hasste das. Er hasste sie so zu sehen. So leer, so ohne Gefühle und er hatte irgendwie das merkwürdige Gefühl als hätte sie sich mit dem, gegen was sie ankämpft heute nicht besiegt sondern abgefunden. T glaubte sogar dass diese Leere noch schlimmer war, als ihre Tränen, ihrer gebrochenen Stimme und ihrem Zittern. Er machte sich ernsthafte Sorgen um sie und vergaß dabei seine eigenen. Ob das so gut war, konnte er nicht sagen, aber er konnte und wollte daran auch nichts ändern. Er konnte sich nicht von ihr Fernhalten und er glaubte, dass das jetzt für ihn und Mae auch das Schlimmste wär was er hätte tun können. Mae brauchte definitiv mehr Zeit. Mehr Zeit um ihre Gefühle zu ordnen und gegebenenfalls auch ihre Gefühle für T zu finden und loszulassen. Und selbst wenn es nicht so wäre, wenn Mae nicht diese Art von Gefühlen für ihn verspürte, würde er es akzeptieren. Auch wenn sie ihn verlassen würde und jemand anderes finden würde, würde er das akzeptieren, auch wenn es ihn vielleicht brechen würde. Aber er wusste, dass das nicht passieren würde, solange er wusste dass Mae glücklich wäre.

Was T nicht wusste war, dass Mae diese Zeit nicht mehr hatte. Dass ihr Zeit wie Sand von den Fingern glitt. Dass ihre gemeinsamen Tage beinahe gezählt waren.

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Sie erreichten das Café, die Stimmung war immer noch bedrückend und Mae wusste gar nicht wie sie T sagen sollte wie dankbar sie dafür war dass er da war, auch wenn es für ihn wahrscheinlich das Schlimmste war was er hätte tun können. Egal wie sehr Maes Gedanken und Gefühle durcheinander waren, wusste sie dass das was sie für T empfand etwas ganz besonderes war. Sie hatte sich verliebt und sie merkte immer wieder diese Anspannung zwischen ihnen. Wahrscheinlich würden sie ihre Gefühle geheim halten und heimlich in einander verliebt sein und es da bei belassen, dachte Mae und bekam dabei ein ganz beklemmendes Gefühl. Sie hatten keine Zukunft.

Als Mae mit T Richtung Wendeltreppe ging zwinkerte Betty ihr zu und Mae konnte es nicht verhindern zu grinsen.

„Du warst ja schon mal hier" T nickte und ging durch das Zimmer auf ihr Bett zu. Er setzte sich hin und klopfte neben sich. Mae zögerte nicht lange und setzte sich zu ihm. Der Regen prasselte auf das Dach und für einen kurzen Moment lauschte Mae dem Regen.

„Danke" Mae streckte die Beine aus und ließ sich ins Kissen fallen.

„Immer wieder" antwortet T, tat es ihr gleich und drehte sich zu ihr.

„Selbstverständlich ist das nicht" stellte Mae fest und T grinste.

„Was hätte ich denn sonst tun sollen, einfach wegrennen?" Mae lachte auf.

„Ich weiß nicht" murmelte sie und drehte sich zu ihm. „Was ist deine-" Mae überlegte wie sie es ausdrücken sollte „größte Angst?" T schien etwas überrascht, fing dann aber an zu überlegen.

„Nichts macht mir mehr Angst als wenn eine Person mich den einen Tag noch liebt und sich dazu entscheidet mich am nächsten nicht mehr zu wollen. Nichts schreckt mich mehr ab, als mit jemandem so nah zu sein und ihnen dann dabei zu zugucken wie sie wieder zu einem Fremden werden." Mae nickte langsam und ihr wurde bewusst was sie da tat. Ihr wurde bewusst, dass sie seine schlimmste Angst war machen würde und es zerbrach ihr, ihr Herz von dem sie nicht mal mehr wusste dass es noch existierte.

Sie fiel im um die Arme und drückte sich an ihn. Ihre Tränen hielt sie gerade noch so zurück. Mae entscheid sich dazu, dass es nichts daran ändern würde, ob sie ihm das jetzt antut oder dann wenn es für sie soweit war zu gehen. Es würde aufs selbe hinauslaufen und sie hätte noch ein paar gemeinsame Tage mit ihm und in diesem Moment war es ihr egal wie selbstsüchtig das war. Ihr ganzes Leben lang hat sie sich an die zweite Stelle gestellt und hat sich damit abgefunden. Trotzdem tat es ihr weh, ihn so hintergehen zu müssen.

T erwiderte nichts und hielt sie einfach fest. Mae hoffte dass dieser Augenblick niemals vorbei gehen würde.

Her Name Was Mae - An Unforgettable SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt