58-Love-

202 18 2
                                    

"You will know when it's love, real love, cause you will suddenly start believing in destiny"

-T

---------------------------------------------------------

Das erste was Mae aufnahm war das Zwitschern der Vögle was von dem weit geöffnetem Fenster zu ihr drang. Das Rollo war schon oben und die Sonnenstrahlen kitzelten Mae auf der Nasenspitze. Mae zog die Bettdecke schnell wieder über ihren Kopf und drehte sich zur anderen Seite.

„Naa, ist da jemand wachgeworden?" fragte T und sie konnte förmlich das Grinsen auf seinen Lippen mit raus hören. Mae brummte zur Antwort nur und zog die Decke noch etwas enger um sich. „Heyy komm, draußen ist es schön. Du willst doch nicht den ganzen Tag im Bett liegen" Mae zog abrupt die Decke von ihrem Gesicht runter und starrte in Taddls Augen.

„Und wenn ich das doch will?" fragte sie provozierend, wobei T nur mit den Augen rollte. „Außerdem, warum bist du eigentlich vor mir wach? Ich dachte du wärst hier der Langschläfer" T beugte sich über sie.

„Ich glaube die letzten Tage waren einfach etwas anstrengend für dich, meinst du nicht?" flüsterte er ihr ins Ohr und verteilte kleine Küsse an ihrem Hals entlang, wobei Mae etwas lachen musste.

„Apropos schönes Wetter, haben wir heute was vor?" fragte Mae nach.

„Nein tatsächlich nicht, außer heute Abend haben wir den ganzen Tag lang Zeit" Stimmt ja, Julia hatte sie angefleht unbedingt nochmal mit ihr und ihren Freunden feiern zu gehen und Mae hatte zugestimmt.

„Eigentlich würde ich den Abend viel lieber hier mit dir verbringen und nicht im Club" schmollte sie und T gab einen belustigten Laut von sich.

„Ich bin doch dabei, und außerdem steht „feiern gehen" auch auf Rubys Liste" Bevor Mae über ihre Schwester nachdenken konnte, gab T ihr einen Kuss bei dem sie eh alles vergaß. „Und wir müssen ja nicht ewig bleiben. Blondie ist wahrscheinlich sowieso direkt voll, so wie ich sie auf ihrer Party erlebt habe" Mae musste lachen. Sie erinnerte sich gerne an diese Nacht zurück.

„Also haben wir sonst den ganzen Tag für uns?" hakte Mae nach.

„Richtig Engel, wir können alles machen was du willst" Mae konnte nicht anders als bei diesem Namen zu stutzen.

„Engel?" fragte sie belustigt.

„Hättest du gerne einen anderen Spitzname?" erwiderte T.

„Passt schon Tjarksi" Taddl schüttelte nur lächelnden den Kopf und rollte sich vom Bett runter. „Ohne Frühstück läuft sowieso nichts, unten gibt's in der Nähe ein kleines Café.  Interesse?" Mae nickte begeistert.

-

Der Tag war atemberaubend und unvergesslich gewesen. Erst das Frühstück in dem kleinem niedlichem Café, dann waren sie eine kleine Runde mit Pi spazieren gegangen, waren durch die Gassen von Köln geschlendert, starteten in eine Diskussion wer gestern schneller voll war, Julia oder Tyler, (Mae war ganz klar für Tyler, der es gestern echt auf die Spitze getrieben hatte, während T stark davon überzeugt war, dass es Julia war, was vielleicht auch daran lag dass sie ihn mit unnötigen Fakten zutextete und ihm keine Zeit zum Atmen ließ) und hatten noch einen Versuch Smash zuspielen gewagt, wobei Mae nach der zweiten Runde schon wieder direkt beleidigt war. Wie sollte sie denn auch eine Chance haben? Sie hatten beinahe die Zeit vergessen, als sie sich über die vergangenen Wochen unterhielten. Während Mae sich schnell fertig machte und hektisch das schwarze Kleid anzog, was sie noch am Vormittag abgeholt hatten, backte T noch eine Pizza auf, um wenigstens irgendwas im Magen zu haben. Mae hatte eigentlich versucht Betty zu überreden, die Nachmittags Schicht zu übernehmen, aber Betty hatte ihr beigepflichtet, dass es überhaupt kein Problem war, wenn sie sich ein paar Tage frei nahm und etwas mit ihrem Freund unternahm. Betty war über ihre Beziehung beinahe aufgeregter als sie selber. Einmal hatte sie Mae erzählt, wie toll sie es doch fand, dass sie und T sich in ihrem Café das erste Mal gesehen hatten. Liebe auf den ersten Blick, hatte Betty geschwärmt. Wohl eher Hass auf den ersten Blick, bis sich ganz plötzlich aus diesem Gefühl was viel Stärkeres entwickelte und jetzt stand sie hier mit T in seiner Küche und stopfte sich mit ihm eine Pizza rein, da sie eigentlich schon zu spät dran waren.

-

Taddl führte sie zu einer Kreuzung, wo er und Julia einen Treffpunkt vereinbart hatten und tatsächlich sah Mae die Blondine schon von weitem. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kam Julia auf sie zu und drückte sie fest. Dann wurde ihr Blick gespielt finster und Mae musste lachen als sie sich zu Taddl umdrehte.

„Daniel" T nickte ihr zu.

„Blondie" Sie nickte zurück.

„Ich hoffe Sie passen auf unseren Sprössling heute Abend gut auf" Mae und die anderen konnten sich nicht mehr zurück halten und prusteten los.

-

Der Club war voll, obwohl es unter der Woche war. Julia grüßte überraschend viele Leute und Mae fragte sich ob sie wirklich jeden von ihnen kannte. Sie setzten sich an eine der Bars und bestellten sich alle was zu trinken. Tyler erzählte gerade, wie er beinahe heute aus dem Hörsaal geflogen wäre und Julia teilte ihnen mit wie oft er damals in der Schule zum Direktor gerufen worden ist und dann auch mal öfters für ein paar Tage suspendiert war. Es stellte sich heraus, dass Tyler und Julia sich schon seit der Grundschule kannten und gemeinsam durch dick und dünn gingen.

Genauso wie Ruby und Mae schon immer durch dick und dünn gegangen waren.

Julia brauchte nicht lange um Mae zu überzeugen mit ihr auf die Tanzfläche zu gehen. Die Musik war so laut dass sie selbst Maes Gedanken übertönten und genau wie bei Julias Party konnte sie einfach Mal von allem loslassen. Sich fallen lassen. Frei sein. Sie verlor relativ schnell Julia in der Menge, was aber nicht weiter schlimm war, da zwei andere Hände sie fanden und sich um ihre Hüften legten. Sie bemerkte es an dem geborgenem Gefühl und den Tattoos, dass es Taddls waren.

„Wie fühlst du dich?" Heißer Atem drang gegen ihr Ohr. Mae drehte sich zu ihm um und legte ihre Arme um seinen Hals.

„Lebendig, frei" Mae lächelte ihn an „Du?"

„Mir könnte es nicht besser gehen" T grinste sie an.

-

So schnell konnte Taddl gar nicht reagieren als Mae ihre Hände an beide Seiten von seinem Gesicht legte und alles um ihn herum verschwand, außer sie. Er hatte sich noch nie in einem Kuss so verloren. Der Platz der noch zwischen ihnen war, schien zu explodieren. Sein Herz schlug beinahe außer Kontrolle und seine Hände konnte Mae nicht nah genug zu ihm bringen. Er hatte schon vorher geliebt, aber es hatte sich noch nie so angefühlt. Er hatte schon vorher geküsst, aber es brachte ihn nie dazu sich so lebendig zu fühlen. Vielleicht war nur eine Minute vergangen, vielleicht war es aber auch eine ganze Stunde. Alles was er noch wusste war dieser Kuss und wie weich ihre Haut war, wenn sie seine berührte und selbst wenn er es jetzt noch nicht gewusst hätte, er hatte ewig auf diese Person gewartet.

Her Name Was Mae - An Unforgettable SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt