37-Deserved-

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"Suddenly she realized that what she was regretting was not the lost past but the lost future, not what had not been but what would never be"

-F.Scott Fitzgerald

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T hatte Mae tatsächlich noch Abends angerufen und ausgemacht dass sie gegen 17:00 zu ihm kommt. Er hatte bestimmt 10 Mal versucht sie zu überreden, dass er sie abholen würde aber Mae hat sich geweigert. Sie musste ja auch schließlich ohne weitere Hilfe durch Köln kommen.

Mae saß auf ihrem Bett, ihre Schicht am Vormittag war vorbei und jetzt wusste sie nicht was sie tun sollte. Bis sie bei T aufkreuzen konnte waren es noch ein paar Stunden hin und etwas alleine zumachen traute sie sich auch nicht. Von einen auf den anderen Schlag wurde Mae ganz Kalt und das Zimmer schien so düster. Sie schnappte sich das Buch was Julia ihr empfohlen hatte, aber die Wörter die sie las ergaben keine zusammenhängenden Sätze.

Mae fühlte sich alleine.

Sie kam sich lächerlich vor. Gerade noch war sie im Café und war umringt von Menschen, sie sollte froh sein Mal ein paar Stunden Ruhe zu haben. Aber diese Stille machte sie ganz hibbelig und Mae fing an durch den Raum zu laufen. Als sie es nicht mehr aushielt und beinahe ihre Gedanken die Oberhand gewannen, schnappte sie sich ihre Jacke und stürmte die Wendeltreppe herunter und ging mit schnellen Schritten raus aus dem Café. Sie musste nicht lange überlegen wo sie hingehen würde und joggte durch den prasselnden Regen zur Buchhandlung.

„Mae!" Ihr Blick ging zur Kasse und eine strahlende Julia winkte sie zu sich. Mae setzte ein Lächeln auf und kam auf Julia zu.

„Wie geht's dir und wie läuft dein und Taddls Plan Köln zu erobern?" Julia stützte ihren Kopf auf ihre Hände und guckte gespannt zu Mae.

„Relativ gut schätze ich, gestern waren wir am Dom und später gehe ich noch zu ihm. Wie sieht's bei dir aus?" Julia schmunzelte.

„Du gehst also zu ihm? Aha" Mae verdrehte die Augen, konnte sich ein Lächeln aber nicht verkneifen.

„Wie geht's dir Julia?"

„Mir geht's super, was habt ihr denn so geplant? Und ist noch irgendwas vor gefallen?"

„Julia!" Mae schüttelte leicht den Kopf.

„Was denn? Ich möchte gerne über alles informiert werden" Mae seufzte.

„Es ist nichts passiert"

„Wirklich nicht?" Julia schien etwas verwirrt.

„Wirklich nicht"

„Willst du denn dass etwas passiert?" Mae wurde etwas überrumpelt von der Frage und starrte Julia nur an.

„Das nehme ich jetzt einfach mal als ein Ja auf"

„Nein, nein, warte Julia so ist das nicht" Julia zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Ach tatsächlich?"

„Genau, wir sind Freunde. Nicht mehr und nicht weniger"

„Mae wie lange willst du dich selber noch anlügen?"

„Was?" Renn. Renn. Renn. Renn. Renn.

„Du kannst mir nicht sagen dass da nichts läuft zwischen T und dir" Weg. Weg. Weg. Weg.

„Ich-"

„Du bist doch hier um Köln zu genießen oder?" Mae nickte. „Dann genieß auch sowas"

„Aber-"

„Siehst du nicht wie seine Augen aufleuchten wenn er dich sieht? Das war schon so als er das erste Mal hier war und nach dir gefragt hat" Julia legte eine Hand auf Maes Schulter.

„Wie?" fragte Mae verzweifelt.

„Glaubst du ich weiß wie Liebe funktioniert?" Bei dem Wort Liebe zog sich in Mae etwas zusammen. „Das musst du schon alleine rausfinde, beziehungsweise mit T zusammen"

Mae starrte auf den Boden und ließ sich die ganzen Wörter nochmal durch den Kopf gehen und bekam es mit der Angst zu tun.

„Omg nein nein nein nein nein das darf nicht wahr sein" Mae faste sich mit einer Hand an die Stirn und trat einen Schritt zurück.

„Hey Mae komm runter du musst ihm ja nicht gleich einen Heiratsantrag machen" Mae lachte kurz auf aber es erreichte ihre Augen nicht.

„Ich hätte mich nie darauf einlassen sollen, er hat sowas wie mich nicht verdient, er braucht was Besseres"

„Mae hör auf dich so schlecht zu reden." Julia lehnte sich über die Kasse und packte Mae an den Schultern.

„Julia ich schaff das nicht"

„Natürlich schaffst du das, du hast das verdient, er hat das verdient. Du musst ihm ja später nicht direkt um den Hals fallen aber versperr dich nicht vor ihm, versprichst du mir das?"

„Versprochen"

„Ich hab jetzt frei wollen wir bei Betty ein Stück Kuchen essen?" Julia warf Mae ein kleines Lächeln zu.

„Hört sich gut an"

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Mae betrachtete zuerst sich im Spiegel und dann Julia die mit einem strahlendem Lächeln und einem Daumen hoch im Hintergrund stand.

„Bequem und du siehst trotzdem mehr als gut aus" Julia legte ihre Hände auf Maes Schultern und holte kurz danach etwas aus ihrer Tasche.

„Erinnerst du dich noch? Das ist die Kette die ich dir schon bei eurem ersten Treffen gegeben hab, als Glücksbringer" Julia legte ihr die Kette um und zwinkerte ihr im Spiegel zu.

„Danke" Mae drehte sich um und umarmte sie kurz.

„Nicht der Rede wert, jetzt auf auf, sonst kommst du noch zu spät" Julia hackte sich bei Mae unter und ging mit ihr zusammen aus dem Café.

„Ich bringe dich bis zu seiner Straße, aber bedauerlicherweise werde ich nicht mit reingehen" Julia wischte sich eine imaginäre Träne aus dem Gesicht und spannte den Regenschirm auf.

„Ich werde dir alles erzählen" sagte Mae und quetschte sich mit Julia unter den Regenschirm und schritt die Straßen von Köln entlang.

„Das will ich doch hoffen"

Her Name Was Mae - An Unforgettable SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt