Leonie POV :

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Eine Stimme weckte mich aus meinem erholsamen und entspannenden Schlaf.
"Leonie?", fragte die Stimme erneut.
"Was?", nuschelte ich genervt und müde.
"Ich wollte wissen ob du mit essen suchen kommst.", sagte die Stimme und ich musste grinsen, da ich jetzt bemerkte, wer da mit mir sprach.
Felix.
"Wer kommt denn noch mit?", fragte ich.
"Thaddeus, Friedrich, Michael und Pascal.", antwortete er.
"Hat Pascal etwa vor ein KFC zu suchen?", grinste ich böse und zu meinem erstaunen erhielt ich sogar eine Antwort.
"Ja klar. Was soll ich denn sonst essen?", sagte Pascal und wir brachen in schallendes Gelächter aus.
"Also was ist jetzt? Kommst du mit, oder hast du keinen Hunger?",fragte Felix und zog seine Augenbrauen hoch.
"Ja klar hab ich Hunger!", sagte ich und sprang auf, da mein Bauch gerade angefangen hat zu knurren.
"Na los! Worauf wartet ihr?", rief ich und rannte den Berg hinunter.
Unten warteten schon Thaddeus, Michael und Friedrich.
Ich rannte an ihnen vorbei in den Wald und lachte.
Jedoch bemerkte ich, dass ich verfolgt wurde.
Nach einer weile konnte ich nicht mehr und musste stehen bleiben.
Jedoch wurde ich plötzlich in die Luft gehoben und über eine Schulter gelegt wurde.
Damit hatte ich nicht gerechnet und musste deshalb kurz aufschrein.
"Lass mich runter!", rief ich der Person zu.
"Damit du wieder weg rennst? Nö!", lachte sie und ich erkannte Felix.
"Felix lass mich augenblicklich runter, sonst..."
"Sonst was?", unterbrach er mich.
Ich musste kurz überlegen, doch dann kam mir eine Idee.
Da ich mit dem Kopf auf seinem Rücken hing, waren meine Beine vorne an seinem Bauch.
Also holte ich mit dem Knie aus und ... Naja wie sagt man das...boxte ihn damit leicht in den Bauch.
Das reichte schon und er ließ mich los.
Gleichzeitig stieß ich mich von ihm ab.
Das tat ich allerdings zu ruckartig und so knallte ich mit dem Rücken auf den Boden.
"Leonie! Alles in Ordnung?", fragte Felix sofort beunruhigt und kniete sich neben mich.
In seinen Augen konnte ich echte Sorge sehen.
Wie süß.
"Jaja, passt schon.", sagte ich und lächelte.
Ich war so froh, dass Felix bei mir war.
Schon vor einiger Zeit, habe ich mir eingestanden, dass ich mehr für ihn empfinde als Freundschaft.
Im Gegensatz zu Kathe, die jedes mal fast ausartet, wenn man ihr sagt das sie total auf Tim steht.
Bei diesem Gedanken musste ich grinsen und schaute dann, in Gedanken an meine Freunde, in Felixs blaue Augen.
Ich dachte an Kathe, Felix, Sebastian und alle anderen und das keiner von uns diese scheiße hier verdient hatte.
Plötzlich spürte ich etwas auf meinen Lippen, was mich sofort in die Realität zurück holte.
Felix küsste mich!
In mir explodierte gerade alles.
Es war ein einziges Feuerwerk.
Natürlich erwiderte ich den Kuss.
"Leonie?", fragte Felix als, wir uns gelöst hatten.
"Ja?"
"Ich liebe dich, seit ich dich das erste mal gesehen habe. Willst du meine Freundin sein?", fragte er und ich hätte vor freude fast geschrien.
"Ja! Ich liebe dich auch Felix.", sagte ich und fiel ihm um den Hals.
"Vielleicht sollten wir mal die anderen suchen gehen.", schlug er vor.
"Ich hoffe nur das die mittlerweile was zu essen gefunden haben.", nuschelte ich zur Antwort und er begann zu lachen.
Oh Gott, wie ich sein Lachen liebte.
Und seinen Grinsen.
Es war so Kindlich und hatte meistens was freches an sich.
Gemeinsam liefen wir los.
Nach kurzer Zeit hörten wir schon Thaddeus von weitem meckern.
"Wie schwer kann es denn bitte sein was zu Essen zu finden?", schrie er frustriert.
"Hey. Wie wäre es wenn wir sie erschrecken?", fragte Felix und da war dieses kindliche und freche Grinsen, von dem ich eben sprach.
Ich wollte schon ja sagen, als ich verstand, was er vor hatte.
"Ich weiß nicht...ich halte das nicht für ne gute Idee.", sagte ich nachdenklich.
"Ach komm schon!", rief er und rannte los.
Er machte extrem laut, wie so ein richtiges Tier.
Moment, wenn die anderen nun dachten er sei ein Tier dann...
"Felix, warte! Sie haben doch ...", doch zu spät.
Ein Schuss unterbrach mich.
"FELIX!", schrie ich und rannte los.
Nach wenigen Schritten war ich bei ihm.
Ich schmiss mich regelrecht neben ihn, und was ich sah, ließ mich vor Verzweiflung in Tränen ausbrechen.
Mitten auf seiner Brust war ein großer roter Fleck, welcher immer größer wurde.
Wer immer geschossen hatte, muss sein Herz getroffen haben, denn der Fleck wurde abnormal schnell größer.
"Nein...Felix...Bitte, du darfst nicht von mir gehen.", flüsterte ich.
"Leonie...ich liebe dich. Vergiss das nie. Sag den anderen, wie viel sie mir bedeuten und das ich sie vermissen werde. Pass auf das sich wegen dieser Lappalie niemand etwas antut. Und vor allem, versprich mir weiter zu kämpfen. Für mich, Sebastian und Kathe.", sagte er.
"Ich verspreche es dir. Nur gibt es ein Problem. Ich werde auf niemanden aufpassen, denn das wirst schön du tun.", sagte ich schwach.
"Leo, bitte. Du weißt das ich ... ich ... ", begann er und dann herrschte kurz stille.
"Ich dich liebe.", sagte ich und legte meinen Kopf, auf seine Brust, die Blut verschmiert war.
Mühsam legte er einen Arm um mich, welchen ich fest hielt.
"Ich dich auch.", sagte er so leise das ich es kaum hören konnte.
Dann hustete er noch mal kurz und dann war alles still.
Es war geschehen.
Doch es blieb nicht lange Still.
Ich hörte Schritte schnell näher kommen.
"FELIX! NEIN!", schrie Thaddeus hinter mir, aber ich dachte nicht mal daran mich zu bewegen.
Ich wollte Felix nicht los lassen.
Dann kamen auch Michael, Friedrich und Pascal.
"Pascal du scheiß, Drecks Kerl.", schrie Thaddeus und stieß Pascal zu Boden.
Ich hört nur wie er mehrfach auf Pascals Gesicht einschlug, Pascal weinte und Michael mit Friedrich versuchte Thaddeus von Pascal weg zu ziehen.
Doch das ging mir regelrecht am Arsch vorbei.
Alles was ich wollte ist Felix wieder.
Ich drehte mein Kopf ein letztes mal und küsste ihn.
"Nein! Lasst mich los! Dieser Arsch hat es doch verdient zu bluten!", schrie Thaddeus, woraus ich schloss dass es Michael und Friedrich gelungen war ihn von Pascal weg zu bekommen.
Pascal richtete sich langsam auf, was ich an seinem keuchen hören konnte.
"Oh nein. Was habe ich getan?", flüsterte er.
Nun stand auch ich auf, und starrte ihn mit purem Hass an.
"Was du getan hast? WAS DU GETAN HAST? Du hast Felix umgebracht du mieses Schwein.", schrie ich ihn an.
Er schaute mich panisch an, da ich ihm bedrohlich nahe kam.
Dann ergriff er die Flucht.
Ich wollte ihm hinterher rennen, jedoch hielt mich jemand am Handgelenk fest.
"Egal wo du dich versteckst. Ich werde dich finden! Und sei dir sicher, dass du das nicht willst. Hast du das gehört du Missgeburt! Ich werde dich umbringen!", schrie ich ihm hinterher.
Dann brach ich wieder in Tränen aus und weinte heftig.
Immer mehr zerriss ich innerlich.
Ich war gebrochen. Am Ende.
Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr.
Dann spürte ich zwei Arme, die mich umarmten.
"Alles wird gut.", flüsterte Michael.
Seine Stimme beruhigte mich unglaublich.
"Nein. Nichts wird gut.", wimmerte ich und verkroch mich immer weiter in seinem T-shirt.
"Leonie, wir wissen das du ihn geliebt hast...", begann Friedrich.
Jetzt reichte es mir. Ich platzte regelrecht.
Ich sprang auf und schaute ihn feindselig an.
"Das ist es ja. Er wusste es endlich auch. Und ich weiß jetzt, dass er mich auch geliebt hat. Wir waren zusammen. Er hat mich kurz vor seinem Tod gefragt. Ich habe gerade die Liebe meines Lebens verloren also erzählt mich nicht das alles wieder gut wird.", schrie ich und sackte dann zusammen.
Nun saß ich schluchzend auf dem Boden, als mich plötzlich wieder jemand umarmte.
"Das tut mir so unendlich leid Leo.", sagte Thaddeus und weinte mit mir.
So saßen wir einige Zeit da.
Thaddeus tat mir auch total Leid.
Felix war einer seiner besten Freunde.
Und wie würden es Simon, Sebastian, Ardian und die anderen aufnehmen?
Sie würden alle am Boden zerstört sein.
Ich glaube ich sterbe von innen ab.
Nach einiger Zeit, in der weder jemand etwas gesagt noch gemach hatte, löste ich mich von Thaddeus und robbte rüber zu Felix.
"Ich werde dich nie vergessen. Ich liebe dich.", sagte ich und schloss vorsichtig seine noch offenen Augen.
Er war mit diesem Grinsen gestorben.
Wie ich es vermissen werde.
Genauso wie seien Lippen, seine Stimme, Augen, sein Geruch.
Einfach alles.
Wie soll ich das ohne ihn überstehen?
Anscheinend hatten die anderen meine Worte gehört, denn nun hörte ich auch Michael und Friedrich schluchzen.
"Wir werden dich alle nie vergessen.", sagte ich und stand dann mit einer harten Mine auf.
"Wir müssen zurück.  Die anderen müssen erfahren was passiert ist und das ... Resultat. ", sagte ich und wischte mir die Nässe von meinen Augen.
Die anderen drei nickten nur.
Schweigend hob Thaddeus Felix hoch und ich hielt Felixs Hand, als würde er noch leben und neben mir laufen.
'Ich schaffe das nicht ohne dich.', dachte ich und mir floss noch eine letzte Träne über die Wange.

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