Maurice POV:

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Die warmen Sonnenstrahlen weckten mich langsam auf.
Und da war etwas auf meiner Brust. Und es bewegte sich!
Ruckartig richtete ich mich auf, wobei neben mir ein erschreckter Schrei ertönte. Sofort blickte ich rechts neben mich, und sah eine erschrockene Leonie, die mich verwirrt ansah. Und nun fiel mir alles wieder ein.
"Sorry.", sagte ich nun und küsste sie. In mir explodierte alles, was explodieren kann. Aber dennoch habe ich ein leichtes schlechtes Gewissen, wegen Felix.
Plötzlich räusperte sich jemand vor uns. Sofort lösten wir uns voneinander, und blickten zu der Person hoch.
Ich sah allerdings, statt in das Gesicht eines Menschen, in den Lauf einer Pistole.
"Sebastian!", rief Leonie neben mir aufgebracht.
"Ich habe versucht mich zusammen zu reisen. Aber das geht zu weit!", schrie er nun mich an.
"Was is denn jetzt schon wieder dein Problem?", fragte Leonie.
"Ich bitte dich Leonie! Du bist doch nur mit ihm zusammen, um Felix zu vergessen und das weißt du auch!", schrie er.
Bäm! Das hat gesessen. Bei uns beiden. Ich blickte besorgt zu Leonie rüber. In ihren Augen bildeten sich Tränen, welche auch schnell begannen aus ihren Augen zu flüchten.
"Bist du eigentlich total bescheuert?! Was ist aus dem Sebastian geworden, mit dem ich aufgewachsen bin? Der mich immer zum lachen brachte, wenn es mir schlecht ging. Der mir versprach immer für mich da zu sein.", schrie Leonie hysterisch.
Beruhigend packte ich ihre Schulter. "Leonie...", doch weiter kam ich nicht.
"Nimm die Finger von ihr du dreckiger Bastard und steh auf!", knurrte Sebastian mich an.
Langsam stand ich auf und stellte mich aufrecht hin. "Denk bitte nochmal nach, bevor du was falsches machst.", sagte ich nur.
"Ach komm. Als ob du ein Verlust wärst.", sagte Sebastian.
Nun stand auch Leonie neben mir und griff meine Hand.
Ich hielt sie fest umklammert, während Sebastian allen ernstes begann seine Waffe zu entsichern.
Allein aus Reflex bückte ich mich, schnappte mir unsere Rucksäcke und zog Leonie hinter mir her in den Wald.
Hinter uns ertönte ein lauter Knall und im Baum neben mir borte sich eine Kugel ein.
Wir hörten Sebastian fluchen und uns hinterher schreien, aber wir liefen immer weiter, in der Angst er würde uns folgen und umbringen.
Nach einer weile wurde uns allerdings der Weg versperrt. Von einer riesigen grauen Betonwand.
"Scheiße! Und jetzt?", fragte Leonie.
"Sieh nur! Eine Tür!", rief ich und ging freudig auf sie zu.
Als ich jedoch den Knauf betätigen wollte, ging dies nicht.
"Na toll.", flüsterte ich und lies mich erschöpft neben der Tür nieder.
Leonie setzte sich zu mir und legte ihren Kopf auf meine Schulter. Einige Zeit schwiegen wir, bis ich einen Entschluss fasste.
"Leo. Ich muss dir was sagen.", begann ich.
"Will ich das wissen?", fragte sie müde.
"Ich glaube nicht, aber ich will das du es weist.", sagte ich hob ihren Kopf so an, das sie mir in die Augen sehen konnte.
"Ich.....ich bin....Traitor.", sagte ich und schaute in ihre geweiteten Augen.
"M...Maurice....a...aber...das...", stotterte sie, unfähig etwas zu sagen.
"Maurice! Du hast die Regeln verletzt. Die Drohung wird wahr gemacht. Ein neuer Spieler betritt die Arena.", ertönte plötzlich eine Stimme, welche anscheinend durch angebrachte Lautsprecher zu uns drang.
Geschockt und verwirrt sah Leonie zu mir, als rechts neben mir ein klicken ertönte.
"Die Tür!", rief ich und sprang auf.
Es ging alles viel zu schnell, als das einer von uns hätte verhindern können, das die Tür wieder zu ging.
Tür auf, Person raus, Tür zu.
Wer auch immer den neuen hier rein gebracht hat, hat ihn so doll gestoßen, das er mit dem Gesicht voran hin fiel.
Nun lag er also vor uns, mit seinem Rucksack neben sich, und mich fraßen schon die Schuldgefühle auf. Ich war schuld, das ein, wahrscheinlicher, Freund von uns nun auch hier fest steckte.
Ich stand immer noch an den Füßen des Jungen, während Leonie sich bereits neben ihn gekniet hatte.
"Hey. Alles okay?", fragte sie vorsichtig.
Die Person stützte sich auf ihre Hände und stand langsam auf.
Dann begann er sich den Dreck aus seiner Kleidung zu klopfen und schaute dann genau zu mir.
Die etwas längeren Haare und das rote Bandana waren mir mehr als vertraut. Anton.
"Maurice!", rief er freudig und umarmte mich. Er hatte anscheinend keine Ahnung.
"Und was ist mit mir?! Immerhin hab dich gefragt ob alles okay ist.", sagte Leo gespielt beleidigt.
"Oh ja...klar!", grinste er und umarmte auch sie.
Leonie warf mir dabei vorwerfende Blicke zu.
"Und was gibt's neues?", fragte Anton fröhlich.
"Wir sind zusammen.", flüaterte Leonie leise, aber doch so laut das er es hören konnte. Sie schaute mich nicht an während sie das sagte. Doch Anton schien dies nicht aufgefallen zu sein. Die beiden waren sehr gute Freunde.
Deshalb wundert es mich nicht, dass sie ihm das erzählt.
"Das is der Wahnsinn. Ich freu mich für euch.", grinste er und wollte uns umarmen, doch ich hielt ihn zurück, wodurch er mich nur verwirrt ansah.
"Du bist Detective.", stellte ich kalt fest. Sein Armband war blau. Eigentlich wollte ich gar nicht so abweisend sein, doch wenn ich jetzt emotional werde, fang ich an zu weinen und das würde uns auch nicht helfen.
"Moment....aber Peter. Meinst du...Peter ist...tot?", fragte Leonie ängstlich.
"Peter? Welchen Peter meint ihr?", fragte Anton verwirrt, doch die Frage war berechtigt, da es in unserem Freundeskreis viele Namen doppelt gab.
"Manuels Bruder.", sagte ich und nickte Leonie leicht zu.
"Und wieso sollte er tot sein?", fragte Anton und ich konnte Tränen in seinen Augen sehen.
Er hatte zwar nie viel mit Peter zu tun gehabt, aber dennoch waren wir alle irgendwie eine große Familie.
"Wurde dir nichts erklärt?", fragte ich nun verwundert.
Er schüttelte nur den Kopf.
"Wir spielen hier TTT. Kennst du das?", fragte ich. Mit uns hat er nie gespielt, aber vielleicht ja mal privat.
"Ich hab es nie gespielt, aber ich weiß worum es geht.", meinte er und nun flossen ihm Tränen aus den Augen, da er verstand was los war.
"Wieveile? Wer lebt noch? Wer ist Tod? Wieviel Traitor und Innocents?", fragte er nun aufgebracht.
"Wir wissen nicht über alle bescheid.", sagte ich und hielt Anton seinen Rucksack hin.
Er nahm ihn mir ab und es herrschte schweigen.
"W...wir sollten vielleicht weiter gehen.", sagte Leonie nach einer weile.
"Du hast recht. Kommst du mit?", fragte ich Anton. Dieser nickte nur und wir liefen los. Wieder zurück in den Wald.
Beim laufen schwiegen wir uns wieder an und jeder ging seinen Gedanken nach, und erstmals dachte ich daran zurück was bis jetzt alles passiert war. Und an Dario und Fabian. Ich hoffe zu tiefst das Sebastian ihnen nichts angetan hat.
Das würde ich mir nie verzeihen.
Ich habe keine Ahnung wie lange wir schon so liefen, aber ich blieb abrupt stehen, als ich ein knacken vor mir war nahm. Ich hob kurz die Hand, um den anderen zu zeigen sie sollen anhalten.
"Was ist?", flüsterte Leonie.
"Psst. Da ist was.", zischte ich und zog langsam meine Pistole.
Als plötzlich zwei Personen aus den Bäumen vor uns traten, richtete ich sofort die Waffe auf sie.
Sie bemerkten uns auch sofort und richteten ihre Waffe auf uns.
Doch als ich erkannte wer da vor uns stand, zog sich mein Herz zusammen und mir wurde übel.
Es waren Thaddeus und Ardian.

TTT-Nicht nur ein Spiel?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt