Wir waren schon wieder eine ganze weile unterwegs und streiften, auf der Suche nach den anderen durch den Wald. Nur hatten wir bisher noch niemanden gefunden. "Seht mal!", rief plötzlich Ardian und deutete auf den Himmel. Dieser hatte nun eine rot, orangene Farbe. Ich hatte noch nie einen so wunderschönen Sonnenaufgang gesehen. Es erfüllte mich irgendwie mit Hoffnung. Und passierte es. Mir liefen Tränen über die Wangen. Zuerst nur einzelne, doch es wurden schnell mehr. Mir wird das hier einfach zu viel. Ich sank auf meine Knie und blieb am Boden sitzen. Meinen verschwommenen Blick immer noch auf den Sonnenaufgang gerichtet. Ich wurde einfach von zu vielen Gefühlen befallen. Die Angst, Trauer, Unsicherheit, Freude, Hoffnung. Mir wurde langsam schwindelig, und ich musste mich zusammenreißen, damit ich nicht umkippe. Ich möchte nicht, dass sich die anderen um mich sorgen und dann vielleicht unvorsichtig werden. "Simon?", fragte Felix leise hinter mir und legte seien Hand auf meine Schulter. "Alles okay. Es wird alles wieder gut.", sagte Kathe, welche mich nun umarmte. Das tat so unendlich gut. Jetzt musste ich darüber nachdenken, warum ihr das angetan wird. Sie hat mir ihren 16 Jahren noch ihr ganzes Leben vor sich. Niemand von uns hat das alles hier verdient. Wir haben niemandem was getan. Wieso? Wieso wir? "Leute?",sagte ich leise. "Simon...", begann Thaddeus, doch ich unterbrach ihn. "Danke." "Wie meinst du das?", fragte Ardian verwirrt. Der Arme muss völlig fertig sein. Immerhin sind er und Thaddeus nicht im selben Team. Ich weis wie er sich fühlt. Mir ging es mit Felix nicht anders. "Danke für all die tolle Zeit mit euch.", bedankte ich mich. "Simon! Du redest als wäre es vorbei. Das ist es aber nicht. Wenn wir erst mal alle gefunden haben, finden wir einen Weg hier raus. Alle. Ohne das jemand sterben oder verletzt werden muss."; redete Felix beruhigend auf mich ein. "Dafür ist es leider schon zu spät.", sagte plötzlich eine Stimme hinter mir. Sofort wanden sich alle der Person zu. Nur ich blieb regungslos sitzen. Die Worte hatten mich zu sehr geschockt. "Heißt das, es ist jemand...", begann Thaddeus, doch beendete den Satz nicht. "Nein. Gestorben ist noch niemand. Aber Dario wurde angeschossen." "WAS! Wie konnte so was passieren?", schrie Kathe. "Es war ein versehen. Justin hat aus Reflex geschossen, da Dario Pascal mit einem Stein am Kopf getroffen. Wir haben uns gegenseitig nicht gesehen, da zwischen uns einiges an Gestrüpp war." Nun stand ich auf und drehte mich um. Vor mir stand Kay. "Wo ist er jetzt?", fragte ich ihn. "Wir haben Peter gefunden. Er hat Dario versorgt. Er liegt nun dort oben in einer Höhle und erholt sich.", erklärte er uns und zeigte auf den Berg hinter sich. "Und er lebt?", fragte Ardian nochmal vorsichtig nach. "Ja. Kommt doch mit hoch. Ihr seht ziemlich fertig aus. "Danke.", sagte ich und wir folgten ihm den Berg hinauf. "Thaddeus, Ardian, Felix, Simon, Kathe!", rief uns ein aufgeregter Peter entgegen. "Hey. Wie geht es ihm?", fragte Kay. "Ziemlich gut. Keine Entzündung oder ähnliches. Er sollte bald wieder aufwachen.", sagte Peter und man konnte ein erleichtertes Aufatmen von uns allen hören. "Habt ihr Manu irgendwo gesehen?", fragte er dann uns und man konnte die Verzweiflung über seine Unwissenheit hören. "Nein! Ist er etwa hier?", rief Thaddeus sofort geschockt. "Ich weiß es nicht. Ich hatte gehofft ihr könntet es mir sagen." "Was seid ihr eigentlich? Außer du Peter.", fragte nun Kathe. "Wir sind Innos. Außer bei Dario. Bei ihm wissen wir es nicht." Und ihr?", sagte Kay misstrauisch. "Wir auch.", sagte ich und schaute zu Ardian. "Als ob! Wir sind etwa die hälfte der Teilnehmer und ihr wollt mir erzählen, dass wir alle Innos sind?", rief Kay wütend. "Wundert dich das? Als ob jemand zugeben würde Traitor zu sein.", sagte Justin, welcher gerade aus der Höhle kam, ruhig. "Eins schwör ich euch. Wenn ich herausfinde, wer Traitor ist, bringe ich denjenigen um!", bedrohte uns Kay. "Warum? Was haben wir dir denn getan? Wir haben immerhin noch niemanden angeschossen!", sagte Felix nun auch wütend, doch als er bemerkte was er da gerade genau gesagt hatte, schlug er sich die Hände vor den Mund und schaute erschrocken zu Justin. "Tut mir Leid.", sagte er noch hinterher. "Schon gut du hast ja recht. Kay, lass sie in ruhe!", sagte dieser traurig, aber bestimmt. "Das reicht jetz. Wir sollten zusammen halten und uns nicht gegenseitig fertig machen.", rief nun auch Peter. Ich schob mich an den anderen vorbei in die Höhle. Dort lagen Dario und Pascal. Pascal hatte in grünes Armband, und Darios ist...rot. Er ist Traitor! Ich kniete mich neben ihn und betrachtete ihn. "Es wird alles wieder gut!", flüsterte ich und kippte dann zur Seite um, so dass ich neben Dario liegen blieb. Und endlich zog mich die Schwärze in ihren Bann.
DU LIEST GERADE
TTT-Nicht nur ein Spiel?!
RandomDies ist die Geschichte von 22 (23) Menschen die um ihr Überleben kämpfen müssen. Was passiert, wenn aus einem Spiel Realität wird? Wenn man seine Freunde sterben sieht? Wenn man sie selbst töten muss. Es heißt töten oder getötet werden. Möge das be...