Chapter 38

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Am nächsten Morgen hieß es leider wieder früh aufstehen. Naja zumindest für die Jungs, aber da ich durch Jimin sowieso wach wurde, konnte ich auch gleich mit aufstehen. wir frühstückten zusammen mit den anderen auf dem Zimmer von Tae und Jungkook und danach fuhren die Jungs zum proben ins Stadion. Ich entschied mich, währenddessen mal zu Hause vorbei zu schauen und mir dabei gleich neue Klamotten und meine Schulsachen für die nächsten Tage zu holen. Dadurch dass die Zeit mit Jimin sehr beschränkt war wollte ich so viel Zeit wie möglich bei ihm bleiben. Meine Eltern waren auf einer Geschäftsreise und deswegen werde ich mich zu Hause wahrscheinlich nicht lange aufhalten. Deswegen gab ich den Jungs bescheid, dass ich anschließend noch zu ihnen ins Stadion kommen würde. 

Ich ging den langen Pfad, welcher zu meiner Haustür führte entlang, blieb allerdings ruckartig stehen, als ich sah, das Annika vor meiner Haustür stand. Zum umdrehen war es leider schon zu spät, da sie mich bereits gesehen hatte und auf mich zukam. "Hey Annika..." begrüßte ich sie freundlich, obwohl ich ehrlich gesagt keine Zeit und auch keine Lust hatte mich groß mit ihr zu Unterhalten. Ich meine sie ist meine beste Freundin und natürlich habe ich sie lieb, aber gerade will ich einfach nur meine Sachen schnell holen und danach direkt zu den Jungs ins Stadion.  "Hallo Mara, endlich bist du da. Wo warst du die ganze Zeit, ich warte schon eine halbe Stunde auf dich! Ich wollte mit dir noch einmal über das Konzert reden..." 

"Ähm, ja also ich war bei einer Freundin und deswegen nicht hier. Tut mir leid, aber ich habe eigentlich keine Zeit. Würde es gehen, wenn wir morgen in der Schule darüber reden?"  fragte ich. Innerlich tat es mir schon leid, sie jetzt so abservieren zu müssen, aber Jimin und ich haben nur noch knapp eine Woche zusammen, bis er wieder weiter muss und bis jetzt ist es noch nicht klar, wie und wann wir uns danach wiedersehen werden.  Ich sah Annika an und konnte erkennen, dass sie ein wenig genervt war, aber ich konnte oder besser gesagt wollte es momentan nicht ändern. Mit einem knappen >Okay tschüss, bis Morgen< drehte sie sich um und ging. Ich sah ihr noch kurz nach, bevor ich das Haus betrat und meine Sachen zusammen suchte.

Annikas Sicht:

Irgendwas stimmt mit Mara in letzter Zeit nicht. Seit den Sommerferien ist sie irgendwie komisch, aber die vergangene Woche war sie besonders merkwürdig drauf. Das sie aus einer anderen Bahn ausstieg und meinte sie wäre bei einer anderen Freundin gewesen. Ich dachte eigentlich ich würde alle ihre Freunde kennen, immerhin bin ich doch ihre beste Freundin. Auch an dem Tag an dem sie "krank" war und mir nicht die Haustür aufgemacht hatte als ich ihr die Hausaufgaben vorbei bringen wollte oder die Tatsache, dass wir uns erst vor dem Stadion treffen sollten war merkwürdig. Ich hatte eigentlich gedacht, wir könnten uns gemeinsam für das Konzert fertig machen. Auch in der Schule wirkte sie so verträumt die letzten Tage. Und dann das gerade, von wegen sie übernachtet bei einer Freundin. Ich habe doch ganz genau die Rötungen an ihrem Hals gesehen. Für mich sahen die Stark nach Knutschflecken aus. Hat sie etwa einen geheimen Freund von dem ich nichts weiß? Aber wieso sollte sie das vor mir verheimlichen? Sie weiß doch eigendlich dass sie mir vertrauen kann... 

Oder warte...kann das sein? Nein oder? Kann es sein, dass Mara bei einer Freundin war, aber die beiden mehr als nur Freundinnen sind? Na warte Mara, ich glaube dir kein Wort und werde schon noch heraus finden, was du mir, deiner besten Freundin so alles verheimlichst.

Maras Sicht:

Meine Tasche hatte ich fertig gepackt und meine Wäsche war in der Waschmaschine. Ich nahm mir einen Apfel aus der Obstschale und verließ das Haus. Mit schnellen Schritten ging ich zur U-Bahn und fuhr zum Stadion. Da heute keine Armys da waren, beschloss ich durch den Vordereingang zu gehen. Trotzdem sah ich mich vorher zu allen Seiten um, nur um wirklich ganz sicher zu sein. In der Eingangshalle fand ich den Manager, der gerade mit einigen Bodyguards am reden war. Ich grüßte ihn und die anderen Männer freundlich und ging weiter Richtung Bühne. Mittlerweile kannten mich sowohl die Bodyguards als auch alle anderen Staffs mich, was nicht wirklich schlimm war, da alle eine Art Schweigepflicht unterschreiben mussten, bevor sie anfingen für die Jungs und deren Entertainment zu arbeiten. Die Jungs saßen alle an einer Seite der Bühne und sahen Jungkook dabei zu, wie er Euphoria am proben war. Nachdem er fertig war applaudierte ich begeistert. "Man Jungkook, das war echt der Wahnsinn!" sagte ich und er lächelte mich an. "Danke Mara." Ich begrüßte alle und ließ mich neben Jimin auf dem Boden nieder. Leider blieben die Jungs nicht sonderlich lange dort sitzen, denn nachdem Jungkook etwas getrunken hatte, kam der Choreograf der Jungs und forderte sie auf Idol, DNA und Go go zu proben. Ich sah ihnen dabei gespannt zu, aber eigentlich galt meine wirkliche Aufmerksamkeit einzig und allein Jimin. Jeder Move passte perfekt zu jedem Beat und jedem Takt der Musik. 

In einer kurzen Pause fing Hoseok an mir den Tanz von DNA beizubringen. Der Typ hat einen echten Bewegungsdrang. Während die anderen auf der Bühne saßen und uns zusahen, sprang Hoseok von einer Seite auf die andere und blieb keine Sekunde still stehen. Das musste so lustig aussehen, dass die Jungs lauthals anfingen zu lachen, aber Hoseok ignorierte das nur und machte unbeirrt weiter. Nachdem die Jungs den ganzen Tag trainiert hatten, schlug ich ihnen vor am Abend ins Schwimmbad unten im Hotel zu gehen und die Jungs waren gleich einverstanden damit. Auch der Manager hatte nichts dagegen, da es dort wie er meinte, am Abend besonders leer war und so die Wahrscheinlichkeit entdeckt zu werden ziemlich gering war. Wir verbrachten ein paar schöne Stunden im Schwimmbad und wir lachten so viel, dass mir danach der Bauch wehtat. Normalerweise fühlte ich mich immer etwas unwohl, wenn mich andere Menschen im Bikini sahen, aber bei den Jungs war das irgendwie anders. Vielleicht lag es daran, dass Jimin ohnehin mein Freund war. Auch wenn ich sagen muss, mir ist der Blick von Jimin sehr wohl aufgefallen, als ich aus den Umkleiden in Bikini rauskam. Seine Blicke konnte ich förmlich spüren. 

Wir spielten Spiele, wie zum Beispiel Wasserball oder machten Wettschwimmen. Nachdem wir völlig fertig wieder oben auf dem Flur waren, chillten wir uns alle zu Namjoon und Jin auf das Zimmer und ließen uns vom Zimmerservice das Abendessen bringen. Danach schauten wir noch einen Film. Da ich allerdings morgen wieder Schule hatte, gingen Jimin und ich als erstes auf unser Zimmer. Während ich mich umzog und fertig machte und so immer mal wieder im Zimmer auf und ab lief, spürte ich die ganze Zeit seine Blicke auf mir, gesagt hatte er allerdings nichts. Wie auch die letzten Abende lagen wir irgendwann angekuschelt im Bett und keiner sagte ein Wort. Viel zu sehr waren wir damit beschäftigt, die Nähe des anderen zu genießen, mit dem Wissen, dass es nicht für immer so sein und weitergehen wird. 

Ich hatte den ganzen Tag schon das Gefühl, dass Annika langsam Verdacht schöpfte, weil ich mich die ganze Woche schon mehr oder weniger Seltsam benommen habe. Ich muss es nur noch eine Woche verheimlichen, dann ist die Gefahr, dass sie etwas erfährt, wieder sehr gering und ich könnte mich vielleicht auch wieder normal mit ihr unterhalten, ohne sie ständen belügen zu müssen. Ich sah zu Jimin auf und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich wieder an ihn kuschelte und schlussendlich einschlief.  

When I met him...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt