Chapter 53

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sich alles immer noch wie ein Traum an, meine Eltern hatten mir tatsächlich erlaubt in ein paar Monaten nach Seoul zu ziehen. Ich griff zu meinem Handy um zu sehen wie viel Uhr es war und erschrak, als ich die ganzen Nachrichten sah. Über 100 Neue Nachrichten  und 10 Anrufe hatte ich in der Zeit bekommen, als ich am schlafen war. Ich klickte als erstes auf den Chat mit Jimin:

"Echt jetzt?"

"Wehe du verarschst mich jetzt...."

"Mara, antworte doch."

"Ich rufe dich jetzt an."

"Mara, ich hab dich jetzt 4 Mal angerufen, warum gehst du nicht dran?"

"Achja, ich vergas, bei dir ist es ja mitten in der Nacht, also bist du wahrscheinlich am schlafen."

"Nagut, dann schlaf gut, aber ruf mich an sobald du das hier ließt."

"Ich lass dich jetzt in Ruhe, für die Jungs kann ich aber nicht garantieren."

Ich musste kurz lachen, als ich Jimins Nachrichten sah. Dann öffnete ich denn Gruppenchat mit den anderen Jungs, welche mich auch mindestens alle einmal angerufen hatten. Das sind solche Chaoten manchmal.

Dann beschloss ich Jimin zurückzurufen, welcher bereits nach dem zweiten Piepen, dran ging.

"Man Jagiya, ich dachte schon du willst mich nie zurückrufen." war seine Begrüßung.

"Dir auch einen guten Morgen. Ja ich war bis gerade eben am schlafen." verteidigte ich mich.

"Bis gerade eben, aber Mara es ist schon 11 Uhr, normalerweise schläfst du doch nicht so lange."

"Jiminie, ich bin doch immer noch in London, hier ist es erst 10 Uhr."

"Ach stimmt, wann fliegt ihr denn zurück?"

"In ein paar Stunden, ich werde gleich meinen Koffer packen, dann frühstücken gehen und danach fahren wir schon wieder zum Flughafen."

"Schon lustig, jetzt bist du mal diejenige, die von uns beiden unterwegs ist und ich bin zu Hause bei meinen Eltern."

"Wie lange kannst du denn noch zu Hause sein, bevor du wieder nach Seoul musst?"

"Noch zwei Tage, am fünften Januar muss ich wieder in Seoul sein, immerhin ist Mitte Januar eine Awardshow, wo wir in 5 Kategorien nominiert sind und auch performen werden. Aber jetzt mal zum eigentlichen Thema. Meinst du das wirklich ernst? Deine Eltern haben wirklich nichts dagegen?"

"Nein haben sie nicht, sie meinten sie sind nicht komplett überzeugt, aber sie unterstützen mich in meiner Entscheidung." Anschließend erzählte ich Jimin alles von meinem Gespräch mit meinen Eltern. Hinterher redeten wir noch ein wenig über dies und das, ehe ich mich verabschiedete um meinen Koffer zu packen und was essen zu gehen. Das war Jimin auch Recht, denn er hatte seinen Eltern versprochen, dass die heute einen ihrer berühmten Spieleabende machen würden und vorher wollte er für seine Familie noch kochen.

Koffer fertig gepackt, ging ich damit runter in die Lobby um schon mal meinen Schlüssel abzugeben, ehe ich mit meinen Eltern Frühstückte und wir anschließend wieder nach Hause flogen. Zu Hause hatte ich knapp 5 Tage frei, bevor ich wieder zur Schule musste und damit die stressigste Zeit des Schuljahres anfing, die Vorklausurphase. Natürlich hatte ich bis zu meinen Vorklausuren noch ein paar Wochen, aber lernen musste ich trotzdem schon.

Ende Januar rief mich dann der Manager von den Jungs an und wir vereinbarten, dass er zusammen mit einem ihrer Anwälte, Mitte Februar wieder nach Deutschland kommen würde, sodass wir den Vertrag verhandeln konnten. Ich informierte ihn darüber, dass meine Mutter gerne dabei wäre und gab anschließend auch ihr Bescheid, wann der Manager und ich einen Termin hatten. 

In der Schule erzählte ich niemandem etwas von meinen Plänen nach dem Abitur, wem sollte ich auch schon etwas erzählen? Zu Annika und den anderen hatte ich den Kontakt fast komplett abgebrochen und andere Freunde hatte ich in der Schule auch nicht wirklich. Ich hatte mich also praktisch selber zum Außenseiter gemacht. Ich meine es ist nicht so, als das mich niemand leiden könnte, nein eigentlich bin ich sogar immer noch recht beliebt, aber es gibt dort halt niemanden, mit dem ich meine freie Zeit verbringen wollen würde, oder dem ich genug vertrauen würde, als das ich ihm irgendwas von meinen Plänen erzählen würde. 

Annika hatte es nach den Ferien auch nicht mehr versucht, mich nochmal auf alles anzusprechen und so langsam hoffte ich, dass sie es einfach sein lassen würde. Soweit ich weiß, hatte sie auch aufgehört mir hinterher zu spionieren. Zumindest habe ich sie seitdem sie bei mir war, nicht mehr dabei erwischt. Wahrscheinlich hat sie aufgehört, als sie gemerkt hat, dass ich mich plötzlich wieder ganz normal verhalte. 

Jetzt gerade war ich auf dem Weg zu den Mädchentoiletten in der Schule. Es war gerade die vierte Stunde heute und ich hatte Mathe. Eigentlich ging ich nicht gerne in der Stunde auf Toilette, denn ich hasste es, irgendwas zu verpassen. Nennt mich Streberin, aber ich möchte einfach nur einen Guten Abschluss machen. Momentan hatte ich einen Schnitt von 1,7 aber ich würde gerne auf mindestens 1,5 kommen und dafür muss ich mich die nächsten Monate reinhängen. 

Auf dem Klo angekommen, ging ich pinkeln und wusch mir anschließend die Hände, als eine der Klokabinen aufging und natürlich kein anderer als Annika herauskam. Sie stellte sich neben mich an das Waschbecken und für einen Moment hörte man nur das Rauschen des Wassers. Plötzlich drehte sie sich zu mir und starrte mich einfach nur an. Wieso hatte ich auch angenommen, sie würde mich einfach so in Ruhe lassen, das war doch eh nicht ihre Art. Sie nervte Menschen solange, bis sie alles erfahren hatte, was sie interessierte. 

"Mara, wir müssen reden..." began sie, doch ich schnitt ihr den Satz ab.

"ich wüsste nicht, was wir beide noch zu bereden haben." entgegnete ich, machte den Wasserhahn aus und ging Richtung Tür. Wir hatten nichts mehr zu besprechen, das Thema war durch.

"Ich weiß das du einen Freund hast." rief sie mir hinterher und brachte mich somit dazu, stehen zu bleiben.

"Bitte?" fragte ich und drehte mich wieder zu ihr um

"Einer der sieben Jungs, mit denen du im November/Dezember so viel gemacht hast. Einer davon ist dein Freund, ich habe euch gesehen, als ich vor diesem Restaurant Händchen gehalten habt. Allerdings frage ich mich, ob ihr noch zusammen seid, denn seitdem habe ich ihn nicht mehr bei dir gesehen und auch die anderen Jungs nicht."

"Du hast mir ernsthaft weiter hinterher spioniert, obwohl ich dir gesagt habe, das du den scheiß lassen sollst."

"Mara, du kennst mich, ich mach das nicht um dich zu stalken, sondern weil ich einfach neugierig bin und du mir von dir aus ja überhaupt nichts erzählt hast."

"Wie soll ich dir denn auch irgendwas erzählen, wenn du mein Vertrauen in dich so mit Händen und Füßen trittst? Ist doch klar, dass ich dir nichts erzählen möchte und nebenbei bemerkt auch nichts erzählen kann."

"Erzähl mir wenigstens, ob du noch mit deinem Freund zusammen bist. Weil es ist doch dein Freund oder?"

When I met him...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt