Chapter 45

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Wie letzte Woche auch, war hier viel los. Überall sah man Armys, die sich aufgeregt unterhielten, sangen oder den Fanchant am rufen waren. Ich ging durch das Foyer, welches sich einmal um das Stadion herum zog und suchte mir meinen Eingang, durch welchen ich am schnellsten zu meinem Platz kam. Ich wollte gerade um die Ecke biegen um ins Stadion rein zu kommen, als ich überrascht und panisch inne hielt. Keine 5 Meter vor mir stand doch wirklich Annika und war sich mit einem Mädchen am unterhalten. Schnell versteckte ich mich, in der Hoffnung, dass sie mich nicht sehen würde. Als eine Horde von Mädchen an mir vorbei lief, mischte ich  mich unter diese und versuchte so unbemerkt an Annika vorbei zu kommen, was glücklicherweise ziemlich gut funktionierte. Wenn Annika mich jetzt hier sehen würde, hätte sie bestimmt eine Menge fragen und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie viele davon ich beantworten konnte, ohne sie anlügen zu müssen. Nachdem ich die Hürde Annika überwunden hatte, suchte ich mir meinen Platz und sah mich dabei immer wieder um. Was jetzt noch schlimmer wäre, wäre wenn sie auch noch in meiner Nähe ihren Platz hätte. Das ganze Konzert über könnte ich mich ja wohl schlecht verstecken. Zum Glück entdeckte ich sie nicht nochmal, trotzdem war ich bis zu Beginn des Konzertes sehr nervös und zugegebenermaßen auch ein wenig paranoid. Doch sobald das Konzert begonnen hatte, war das alles verschwunden und ich konzentrierte mich nur noch auf die Jungs vorne auf der Bühne. Auch wenn Jimin mein Freund ist so muss ich trotzdem sagen, dass mir die Solosongs von Hoseok und Tae am meisten gefielen. Ich meine bei Just Dance muss man einfach anfangen zu tanzen, es macht einen einfach glücklich zu sehen, wie viel Spaß Hoseok beim performen hat. Was Singularity angeht, gibt es nicht viel zu sagen. Der Song ist einfach ein Meisterstück und verschafft einem einen richtigen Ohrgasmus. 

Wie bereits letzte Woche hielten die Jungs sich oft in meiner Nähe auf der Bühne auf, was für die Armys um mich herum natürlich wie der Himmel auf Erden war und als Namjoon an einer Stelle ganz Nah an uns dran war und in meine Richtung zwinkerte, war es um alle anderen Armys geschehen. Sie brüllten um die Wette seinen Namen um auf sich aufmerksam zu machen. Auch Jimin, Hoseok und Tae kamen öfter ziemlich nah an uns dran.

Nach dem Ende des Konzertes und dem Versprechen der Jungs, dass sie bald wieder nach Deutschland kommen würden, gingen alle mehr oder weniger freiwillig Richtung Ausgang. Ich ließ sie breite Masse vorlaufen und schlenderte dann langsam hinterher. Annika hatte ich zu dem Zeitpunkt komplett aus meinem Gedächtnis gestrichen.

Annikas Sicht

Wenn Mara dachte ich hätte sie nicht gesehen, hat sie  sich tief in den Finger geschnitten. Ich habe sie sehr wohl um die Ecke kommen sehen, als ich gerade mit dem Mädchen gesprochen hatte, welches wissen wollte ob ich weiß wo ihr Platz ist. Ich habe auch bemerkt wie sie sich verstecken wollte und sich mit dieser Horde Armys an mir vorbei schleichen wollte. Ich bin ehrlich, es wundert mich tatsächlich überhaupt nicht, dass ich sie dort gesehen habe. Nachdem ich sie letztens ins Stadion habe reingehen sehen, habe ich sogar hier mit ihr gerechnet. Wahrscheinlich hat sie irgendwelche Kontakte, von denen ich einfach nichts weiß, die hier im Stadion arbeiten oder so. Ich meine kann ja sein, das es irgendwelche Geschäftspartner ihrer Eltern sind. Wie auch immer, ich entschied mich dazu erstmal so zu tun, als würde ich Mara nicht sehen. Das würde mir die Sache leichter machen, ihr später zu folgen. Allerdings musste ich sie dafür das gesamte Konzert über im Auge behalten, was zu meinem Glück und ihrem Pech nicht so sonderlich schwer war, da ich von meinem Platz aus eine super Sicht hatte und zwar nicht nur auf die Bühne, sondern auch auf die kompletten vorderen Reihen. 

Mara, die vorne in der ersten Reihe direkt an der Bühne stand, war für meine Augen nicht zu übersehen. Das Konzert begann und immer wieder sah ich zu Mara. Nicht nur um mich zu vergewissern, dass sie noch da war sondern auch, weil BTS sich oft auf dem Teil der Bühne direkt vor ihr aufhielten. 

Auch nach dem Konzert behielt ich Mara im Auge und folgte ihr nach draußen. Sie schien mich nicht zu bemerken, na gut es waren auch genug Menschen hier um leicht unbemerkt zu bleiben.

Draußen angekommen, dachte ich eigentlich sie würde kurz stehen bleiben und tief Luft holen, denn große Menschenmengen wie diese hier waren noch nie so wirklich Maras Ding. Doch zu meiner Verwunderung bannte sie sich auch draußen weiter einen Weg durch die anderen und während alle anderen zur Bahn strömten, ging sie in die entgegengesetzte Richtung. Sich durch die Mengen zu schieben war tatsächlich nicht so einfach, doch als ich es endlich geschafft hatte, sah ich dass Mara einen großen Vorsprung hatte. Wenn ich sie nicht wieder verlieren will, dann müsste ich mich ein wenig beeilen. Ich lief also schneller und schaffte es den Vorsprung etwas zu verringern, doch gerade als ich mich Freuen wollte, drehte sie sich um. Schnell versuchte ich mich zu verstecken. Hinter einem dicken Pfeiler blieb ich stehen und rührte mich einen Moment lang nicht, hatte Angst, dass sie mich vielleicht entdeckt haben könnte. 

Einige Sekunden verstrichen und ich lugte vorsichtig um die Ecke nur um feststellen zu müssen, das Mara wieder weg war. Ich ging den selben Weg, wie sie und sah mich dabei immer wieder um, so weit weg konnte sie noch nicht sein. Immerhin hatte ich sie nur einige Sekunden aus den Augen gelassen. Doch ich konnte sie nicht mehr entdecken. Scheiße, das ist doch wei verhext, wie schafft sie das jedes Mal aufs neue, mir zu entkommen. Ich will doch einfach nur wissen, was ihr Geheimnis ist.

Niedergeschlagen setzte ich mich auf eine Bank und merkte erst jetzt, dass wir das Stadion einmal halb umrundet hatten. Da vorne fängt schon der abgesperrte Bereich an, wo die ganzen LKWs und so standen, die das Equipment der Stars und Sternchen transportieren, die hier so auftreten. Normalerweise würde ich jetzt versuchen, irgendwie näher dran zu kommen, damit ich vielleicht etwas sehen konnte, aber gerade war mir echt nicht danach.

Mittlerweile war ich mir nicht mehr so sicher, ob es immer noch eine gute Idee war, ihr weiter hinterher zu spionieren. Immerhin führt das zu nichts, außer das ich jedes Mal versage und mir bereits einen leichten Husten eingefangen habe. Vielleicht sollte ich einfach auf Konfrontation gehen und mal sehen was dabei raus kommt. Wer weiß, was ich so alles absichtlich oder unabsichtlich erfahre. 

Nach längerem überlegen, beschloss ich morgen zu ihr zu fahren und so lange zu warten, bis sie zu Hause ankommt oder mir die Tür aufmacht. Sie heute weiter zu beobachten würde ja nichts bringen, in Anbetracht der Tatsache, dass ich ja nicht mal mehr weiß, wo sie hingegangen ist. Mittlerweile war auch bestimmt eine halbe Stunde vergangen und sie könnte überall sein.

When I met him...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt