Polizeischutz

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Ich wusste, dass das kommt und trotzdem nervt es mich gewaltig. Ich hasse, es meine Beschützer abschütteln zu müssen, das wirkt dann immer so, als ob die ihren Job nicht richtig machen würden, obwohl ich Derjenige bin, der sich nicht benehmen kann. Laurel, die meine unguten Tendenzen Dig zu entwischen noch allzu gut kennt sieht mich bittend an.

„Ich weiß, dass du dich nicht gerne einschränken lässt Olli, aber bitte lass zu, dass sie dich beschützen. Die Menschen in Starling City werden vermutlich eine wahre Hexenjagd auf dich und Thea veranstalten. Bitte bring dich nicht unnötig in Gefahr, ich kann dich nicht verlieren, nicht jetzt.“

Der Blick aus ihren grün-grauen Augen wird so bittend, dass ich kurz davor bin es ihr zu versprechen, aber ich weiß, dass ich dieses Versprechen brechen würde und so beschließe ich es nicht zu geben, sondern nur bestätigend zu nicken. Daraufhin erhebt sie sich gemeinsam mit ihrem Vater und ich tue es ihnen gleich. Officer Lance weißt mit der Hand auf die beiden Polizisten, die bis eben bewegungslos in der Tür gestanden haben.

„Officer Dawson und McKimey übernehmen ihren Schutz heute Nacht. Morgen früh werde sie dann abgelöst. Darf ich mich erkundigen, ob wir dann im Laufe des Tages noch mit Mister Diggle rechnen dürfen? Nur so, zu Planungszwecken.“

„Er kommt morgen um elf. Ich wollte eigentlich eine gute Freundin besuchen, in Anbetracht der Gefahrenlage werde ich mir das aber noch mal überlegen, denke ich. Aber nicht mehr jetzt. Um ehrlich zu sein bin ich tot müde und will nur noch schlafen.“

„Natürlich. Nur eine Frage noch: Müssen wir heute Nacht noch mit irgendwem rechnen?“

„Eventuell mit Thea, aber möglicherweise schläft die auch bei ihrem Freund, das weiß ich nicht. Ansonsten eigentlich nicht. Raisa hat das Wochenende über frei und Dig kommt wie gesagt erst morgen Mittag.“

„Gut. Dann ist von meiner Seite alles so weit klar.“

Er wendet sich an die Polizisten.

„Sie haben es gehört meine Herren, ich denke ich muss ihnen nicht noch sagen wie sie ihren Job machen müssen.“

Dann wendet er sich wieder mir zu.

„Na dann, gute Nacht Mister Queen, wir empfehlen uns.“

Laurel umarmt mich noch einmal liebevoll und folgt ihrem Vater dann zur Tür. Ich bin irgendwie erleichtert als sie weg sind, auch wenn sie mir zwei lästige Polizisten da gelassen haben. Aber mit denen beschäftige ich mich morgen. Ich schalte noch rasch den Wecker auf neun Uhr früh, dann Rolle ich mich, ohne mich auch nur umzuziehen auf dem Boden meines Zimmers zusammen und schlafe ein. Manchmal hat es echte Vorteile einfach überall schlafen zu können. Die Nacht ist dennoch unruhig. Ich wache immer wieder schreiend auf, teilweise weil meine Bewacher sich über den Krach wundern und die Tür zu meinem Zimmer öffnen um zu überprüfen ob ich nicht doch irgendwelchen Ärger habe, teilweise schrecke ich aber auch einfach nur so aus meinen Träumen. In diesen sehe ich Thea auf die verschiedensten Arten sterben und immer wieder taucht dieser Kerl mit der Wolfsmaske und der Plüschkapuze auf und sagt mit Slades Stimme:

„Ich werde dir alles nehmen, was dir etwas bedeutet und erst dann werde ich dir erlauben zu sterben.“

Irgendwann bleibe ich dann mit geöffneten Augen liegen. Ich bin klitschnass geschwitzt und keuche als wäre ich einen Marathon gelaufen. Ich bin zwar eigentlich nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen, aber diese Träume machen mich fertig. Es gibt nicht mehr viel, was mir wirklich etwas bedeutet aber dieses wenige ist mir dafür umso wichtiger. Thea und Felicity fallen mir ein. Sie sind mir wichtig und in Bezug auf beide muss ich eine Entscheidung treffen. Was soll aus meinen Beziehungen zu ihnen werden? Wie ehrlich kann ich sein ohne alles zu zerstören? Könnten sie mit der Wahrheit umgehen? Aber andererseits, wie lange mag das noch gut gehen ohne das ich ihnen sage was Sache ist? Ich weiß es einfach nicht. Es gibt so viele Fürs und Wieders und so wenig Antworten. Ich überlege hin und her und komme doch zu keiner befriedigenden Entscheidung. Irgendwann beschließe ich auf zu stehen und mich mit Problemen zu befassen, die ich lösen kann, oder mich zumindest abzulenken. Auf dem Weg zur Dusche höre ich die Türklingel und dann wie einer meiner Bewacher öffnet.

Ich hasse RegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt