Schminke und andere Probleme

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„Sorry übrigens, dass ich vorhin so ins Bad geplatzt bin, aber manchmal seid ihr zwei echt anstrengend.“

„Schon in Ordnung, irgendwer muss uns ja wieder zur Ordnung rufen wenn wir uns gegenseitig zerfleischen… Möchtest du Kaffee?“

„Bitte. Ich habe vorhin gar nicht weiter nachgefragt, wie geht’s eigentlich Oliver und was ist aus eurem Streit geworden?“

In diesem Moment betrete ich den Raum.

„Mir geht’s gut. Guten Morgen überhaupt erst mal und in unserem Streit haben wir einen Kompromiss gefunden…“

„Worum ging‘s eigentlich?“

„Ich wollte zur Arbeit, Dig wollte mich nicht lassen. Naja den Rest kannst du dir denken. Wir haben uns jetzt geeinigt, dass ich zu meiner Sitzung gehe, solange ich nicht mehr als 38°C Fieber habe. Und danach sehen wir, dann ob ich noch zu dem Geschäftsessen heute Abend komme oder nicht.“

„Mhm. Na ichüberlasse es Dig dich davon zu überzeugen nach Hause zu fahren, wenn es dir heute Abend schlecht geht. Du siehst aber ehrlich gesagt nicht so sonderlich fit aus und ich fürchte du brauchst eine gute Ausrede für Isabell, wenn sie dich in diesem Zustand sieht.“

Noch bevor ich daraufhin etwas erwidern kann, setzt Dig sich wieder zu uns und schiebt Felicity eine Tasse Kaffee hin.

„Das wollte ich dich sowieso noch fragen: Layla hat es irgendwie immer geschafft ihre Augenringe verschwinden zu lassen. Als ich sie fragte, meinte sie, dass wäre eine Mädels Sache… Meinst du, du kannst unserem Spinner hier ein bisschen helfen?“

Für den Spinner kassiert Dig einen scherzhaften Tritt vors Schienenbein, den er mit einer herausgestreckten Zunge beantwortet. Währenddessen, mustert Felicity mich aufmerksam.

„Schwierig. Die sind ganz schön kräftig, aber mit Concealer müsste es gehen. Das Problem ist nur, dass du einen ganz anderen Hautton hast als ich. Aber der von deiner Schwester könnte gehen. Weißt du wo Thea ihre Schminksachen aufbewahrt?“

„Was ist mit mir?“

Ich drehe mich um und sehe meine Schwester verschlafen in der Küchentür stehen.

„Speedy guten Morgen. Setz dich Felicity will versuchen meine Augenringe etwas zu überschminken und sich dafür deinen…“

Ich werfe Felicity einen verzweifelten Blick zu und sie versteht, dass ich mir das Wort von jetzt bis eben nicht merken konnte.

„Concealer. Ich wollte fragen, ob wir uns deinen Concealer ausleihen können, weil du in etwa denselben Hautton hast wie dein Bruder. Meiner dürfte zu hell sein…“

Daraufhin fängt meine Schwester an zu grinsen.

„Wow, dass ich das noch mal erlebe, dass mein Bruder geschminkt wird… Na komm lass uns mal sehen, was ich für ihn tun kann.“

Damit verlässt sie, Felicity im Schlepp, die Küche. Auch ich musste bei ihrer Bemerkung unwillkürlich lächeln. Wenn meine Schwester wüsste, wie oft ich nachts geschminkt durch Starling City laufe würde sie sich wundern. Dig scheint auf denselben Gedanken gekommen zu sein jedenfalls meint er nur leise zu mir:

„Normalerweise ist grün ja eher deine Farbe…“

Jetzt muss ich tatsächlich losprusten, egal wie sehr ich versuche mich zurück zu halten um unnötige Schmerzen zu vermeiden, dieser Kommentar bringt das Fass zum Überlaufen. Noch bevor ich mich wieder beruhigt habe, kommen die Mädels zurück und Felicity fordert mich auf ganz entspannt die Augen zu schließen und sie machen zu lassen. Es ist ein extrem seltsames Gefühl wie Felicity mit geübten Bewegungen die Farbe unter meinen Augen verteilt. Zumal ich mir immer noch nicht so ganz im Klaren darüber bin, was ich jetzt eigentlich für sie empfinde. Einerseits ist da dieses Kribbeln, wenn sie mir so nahe kommt, andererseits will ich unsere Freundschaft um nichts in der Welt gefährden. Die Liebe ist eine gefährliche Macht, das habe ich oft genug erfahren müssen. Dennoch ist es irgendwie schade, wie schnell sie zwei Schritte zurück tritt um ihr Werk zu begutachten.

Ich hasse RegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt