Ich werde immer noch von Albträumen geplagt und als ich plötzlich von einer Art Stange angetippt werde schrecke ich mit einem Schrei hoch. Ich schlage nach der Stange und sinke mit einem schmerzverzehrten Stöhnen wieder auf die Matratze.
„Und schon wissen wir, warum ich Oliver nicht wecke in dem ich ihn an der Schulter rüttele. Wenn er fit ist endet das leicht mit einem blauen Auge oder einer blutigen Nase.“
Mittlerweile bin ich wach genug um Digs Stimme zu erkennen. Ich schlage die Augen auf und nach einiger Mühe kriege ich ihn Felicity und Thea auch fokussiert. Mir geht es immer noch beschissen, obwohl mir jetzt nicht mehr übel ist. Dafür habe ich heftigste Kopfschmerzen. Trotzdem versuche ich die übliche Fassade aufrecht zu erhalten.
„Na wer würde schon gerne von jemandem wie dir geweckt werden? Ist doch verständlich das ich da zuschlage oder?
Das Kopfschütteln meiner Freunde zeigt mir, dass ich sie nicht wirklich beruhigen konnte. Stattdessen werden sie alle wieder sehr ernst. Schließlich ist es wieder mal Dig, der es übernimmt mir die unschönen Tatsachen zu servieren.
„Also Oliver, wir müssen deine Wunden behandeln. Und ich denke, dass ich dir nicht sagen muss, wie du dich dabei üblicherweise benimmst, wenn es dir so schlecht geht wie im Moment und das heißt leider auch, dass wir Thea vermutlich zum Helfen brauchen könnten. Außerdem sollten wir zusehen, dass du sowohl die Fiebersenker, als auch die Kräuter runter kriegst und bei dir behältst. Was wollen wir zuerst machen?“
Ich überlege kurz und entscheide mich dann dafür, die richtig unschönen Dinge zuerst zu erledigen.
„Lass uns mit den Wunden anfangen, dann kann ich mich zumindest nicht an irgendwas verschlucken, was ich vorher gegessen habe. Mir fällt gerade ein, hat eigentlich irgendwer Isabel angerufen und mein Meeting mit ihr abgesagt? Und musst du nicht zur Arbeit Felicity?“
„Ich habe ihr schon mitgeteilt, dass du heute gar nicht und ich später komme.“
„Gut. Also Dig du bist der Boss. Wie fangen wir an?“
„Ich würde sagen, wir versuchen dich zumindest kurzzeitig in sitzende Position zu bringen, um dir die Bandagen abnehmen zu können. Außerdem würde ich versuchen, die Plastikplane über dein Bett zu kriegen um es vor dem Iod zu schützen erfahrungsgemäß verteilst du das ja überall.“
Ich stöhne innerlich auf. Schon beim bloßen Gedanken daran, dass ich mich aufrichten soll, dreht sich mir alles vor den Augen. Mit vereinter Hilfe von Felicity und Thea sitze ich jedoch einige Minuten später schwankend auf der Bettkante, während Dig erst die Plane ausbreitet und mich dann vorsichtig erst aus dem T-Shirt und dann aus den Bandagen befreit. Als er die letzte Schicht entfernt schreit Thea auf.
„Olli?! Was hast du gemacht?“
„Mhm?“
„Du hast… Dein Rücken… Das ist alles…“
Offenbar fehlen ihr die Worte, für das was sie sieht. Immer noch komplett geschockt überlässt sie es Dig und Felicity mich zu stabilisieren und schlägt die Hand vor den Mund. Als sie sich abwendet hebe ich die Augenbraue und sehe Dig an. Er seufzt leise und während ich mich langsam und vorsichtig auf den Bauch lege beschreibt er mir mit ruhiger aber merkbar beherrschter Stimme wie meine Rückseite aussieht.
„Also… Du siehst wirklich gruselig aus. Alles voller Schnitte. Viele sind ziemlich gerötet. Außerdem hast du quer über den Rücken einen blau schwarzen Streifen und dann sind da noch die schwarzen Fadenreste. Insgesamt eine rot blaue Ansammlung von Wunden… Und alles was nicht rot oder blau ist, ist gelb vom Iod. Wirklich nicht schön.“
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Ich hasse Regen
FanfictionOliver passiert etwas, was einem Rächer der Nacht eigentlich nicht passieren sollte: Sein Tank ist lehr. Kilometerweit von der nächsten Tankstelle entfernt steht er ohne funktionierenden fahrbaren Untersatz im Regen und verflucht sein Schicksal...