Wochenende

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Ich erwache, von einem klickenden Geräusch. Es ist selten, dass ich keine Albträume habe, aber diese Nacht war gut. Blinzelnd schlage ich die Augen auf und sehe Thea vorm Couchtisch stehe. Als ich sie endlich richtig erkennen kann steckt sie gerade ihr Handy wieder weg. Als sie merkt, dass ich sie beobachte, entschuldigt sie sich.

„Oh guten Morgen. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt? Aber ihr seht einfach so süß aus…“

Ich lächele ob ihrer Entschuldigung.

„Ist schon okay… Wie spät ist es eigentlich?“

„Halb sieben… Ich habe heute früher Schluss gemacht, ich wollte ins Bett. Die Arbeit im Club ist ganz schön anstrengend.“

„Wem sagst du das… Naja ich werde die beiden hier noch ein bisschen schlafen lassen und mich selber auch noch mal hinhauen… Aber irgendwo, wo ich bequemer liegen kann… Dieses Sofa geht auf den Rücken.“

So leid es mir auch tut. Ich brauche wirklich noch etwas Ruhe und so hebe ich Felicity schweren Herzens vorsichtig von meiner Schulter und lasse sie aufs Sofa sinken, ehe ich mich auf dem Fußboden zusammenrolle und kurz darauf wieder tief und fest schlafe. Irgendwann höre ich leise Stimmen.

„Meinst du er wacht auf, wenn ich über ihn rüber steige, oder habe ich eine Chance mit heilen Knochen in die Küche zu kommen?“

„Keine Ahnung… Eigentlich sollte es ihn nicht stören, aber wenn du ihn ausversehen berührst…“

„Hat er mich im wahrsten bei den Eiern… Vermutlich würde er mich umbringen, bevor ich auch nur ein Wort zu meiner Verteidigung vorbringen kann. Andererseits will ich meinen Kaffee zum Frühstück!“

Ich entschließe mich, mich als wach zu erkennen zu geben und murmele:

„Dann geh‘ doch. Ich mach mir doch bitte auch einen Espresso.“

„Guten Morgen erst mal! Wie lange lauscht du schon?“

„Gab‘s was Interessantes zu lauschen? Wenn ja habe ich das nicht bekommen.“

„Na dann… Also einen Espresso für dich und was trinkst du Felicity?“

„Einen Latte Macchiato bitte.“

„Bitte nicht umbringen Oliver. Ich geh Kaffee hohlen.“

Ich nicke, die Augen immer noch geschlossen und warte bis ich Dig die Tür öffnen höre. Erst dann rapple ich mich langsam auf Felicity sitz mittlerweile auf dem Sofa und sieht immer noch verschlafen aus. Und dennoch wird mir in diesem Moment wieder einmal klar, wie schön sie eigentlich ist. Ohne ihr typisches perfektes Styling wirkt sie noch verletzlicher, noch zarter. Irgendwie habe ich das Bedürfnis sie gegen alles und jeden zu beschützen, was sie verletzen könnte. Leider schließt das mich mit ein. Ich könnte sie vermutlich stärker verletzen als jeder andere auf der Welt. Physisch wie psychisch. Dig hat Recht es wird Zeit, dass ich eine Entscheidung treffe. Und egal, wie diese ausfällt es wird die härteste meines Lebens werden. Plötzlich reißt Felicity mich aus meinen Gedanken.

„Sag mal Oliver…“

„Mhm?“

„Habt ihr noch ein Bad… ich will nicht immer deins belegen, aber ich brauche unbedingt eine Dusche…“

„Klar komm ich zeig es dir… Und willst du auch was Frisches zum Anziehen? Theas Sachen müssten dir passen…“

„Mhm… Nicht so ganz mein Stil, wenn ich ehrlich bin. Ich habe noch eine Jeans im Auto, aber ich bräuchte was für obenrum… Kann ich mir einen deiner Pullis leihen?“

Mit dieser Bitte überrascht sie mich nun komplett, aber ich nicke ihr zu. Es ist mit Sicherheit lustig, wenn sie einen meiner Pullis trägt.

„Klar. Irgendwelche farbwünsche?“

Ich hasse RegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt