Als ich wenig später die Treppe hinunter gehumpelt komme unterhalten sich Dig, Felicity und Thea im Wohnzimmer. Die erste, deren Worte ich verstehen kann ist Thea.
„Wie lange wisst ihr jetzt eigentlich schon davon?"
„Mich hat Oliver eine knappe Woche, nach meiner Einstellung eingeweiht. Erinnerst du dich an die Schüsse auf der Auktion?"
Ich nehme an, dass sie nickt, jedenfalls redet Dig nach einer kurzen Pause weiter.
„An dem Tag wurde ich angeschossen. Die Kugeln, die der Schütze verwendet hat, waren in Curare getaucht. Oliver hat mich in den Keller gebracht und mir das Leben gerettet. Ich wollte mich ihm erst nicht anschließen, weil ich dachte, er wäre ein kaltblütiger Mörder, deswegen habe ich auch gekündigt. Dann hat er es aber doch geschafft mich zu überzeugen und seitdem habe ich bis auf wenige Ausnahmen eigentlich immer an seiner Seite gestanden."
„Okay... Ich wusste gar nicht das mein Bruder sich gut genug mit Medizin auskennt um jemandem, der vergiftet wurde das Leben zu retten."
„Tue ich auch nicht. Nicht wirklich zumindest. Ich habe zwar meine Mittel und Wege, aber was ich machen sollte, wenn die nicht anschlagen, wäre ehrlich gesagt eine ziemlich schwierige Frage für mich."
Alle drei drehen sich zu mir um und Felicity sieht mich böse an.
„Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass du nicht lauschen sollst!"
„Habe ich gar nicht", verteidige ich mich, „Ich habe lediglich das mitbekommen, was man hören kann, wenn diese Tür hier offen ist und man von meinem Zimmer hier runter läuft, beziehungsweise humpelt."
Sie sieht mich mit zusammengekniffenen Augen an.
„Na gut. Im Zweifel für den Angeklagten. Was macht dein Bein?"
Ich zucke mit den Schultern.
„Eitert nicht. Tut halt weh. Aber das haben Stichverletzungen so an sich... also alles im grünen Bereich."
In diesem Moment betritt Raisa den Raum. Sie bleibt respektvoll in der Tür stehen, und wartet bis ich geendet habe, ehe sie anmerkt:
„Wenn sie wünschen kann ich das Essen in fünf Minuten servieren Mister Oliver."
Ich nicke ihr zu.
„Das wäre prima. Danke."
Sie nickt noch einmal, dann lässt sie uns wieder allein. Während wir uns an den Tisch setzen hakt Thea noch mal nach.
„Und wie war das jetzt bei dir Felicity? Hat mein Bruder dir auch das Leben gerettet?"
Ich grinse bei der Erinnerung an den Abend.
„Eher nicht. Genauer gesagt hat sie mir das Leben gerettet."
„Echt?"
Felicity nickt.
„Jap. Das war der Abend, als Arrow eure Mutter im Büro überrascht und sie ihn angeschossen hat."
Thea atmet scharf ein. Offenbar kann sie kaum glauben, was Felicity ihr da gerade erzählt. Diese gerät darauf hin, wie üblich, ins Plappern.
„Naja, also ich wusste damals natürlich nicht, dass es Oliver war, und dass er seine eigene Mutter bedroht hat, wusste ich auch nicht. Aber wie hätte auch ahnen sollen, dass Oliver seine Mutter bedroht, wenn ich ja noch nicht mal, wusste, dass er Arrow ist..."
Ich grinse leicht, dennoch ermahne ich meine Freundin.
„Lissy, du schweifst ab!"
„Was? Ich... Oh... Sorry. Naja jedenfalls kam ich an dem Abend ganz normal in die Tiefgarage und habe mein Auto aufgeschlossen. Dann habe ich mich hinters Steuer gesetzt und wollte nach Hause fahren. In dem Moment in dem ich mich nach hinten umgedreht habe, um auszuparken hat dein herzallerliebster Bruder hier mich jedenfalls zu Tode erschreckt."

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Ich hasse Regen
FanfictionOliver passiert etwas, was einem Rächer der Nacht eigentlich nicht passieren sollte: Sein Tank ist lehr. Kilometerweit von der nächsten Tankstelle entfernt steht er ohne funktionierenden fahrbaren Untersatz im Regen und verflucht sein Schicksal...