Im Keller

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Ein halbe Stunde später setzt der Schwindel ein. Ich weiß, dass ich jetzt schnellst möglich dafür sorgen muss, dass meine Wunde vernünftig behandelt wird. Außerdem sollte ich zusehen, dass ich das Steuer aus der Hand gebe. So schlecht wie ich mich jetzt konzentrieren kann bin ich eine akute Gefahr für mich und, was viel schlimmer ist, auch für Thea. Gut für uns ist, dass wir uns mittlerweile bereits in den Randbereichen der Stadt befinden. Weniger gut ist, dass ich trotzdem keine Ahnung habe, wie ich von hier zum Verdant komme. Nachdem ich einige Zeit der Hauptstraße gefolgt bin, finde ich einen Wegweiser zur Hauptwache der Polizei. Ich folge ihm und finde von dort aus dann auch Problemlos zu unserem Unterschlupf. Mittlerweile ist mir eiskalt und ich weiß, dass ich kurz vor einer Ohnmacht stehe. Als ich den Wagen anhalte, wacht Thea wieder auf. Verschlafen blinzelt sie mich an. Dann reist sie erschrocken die Augen auf

„Olli! Was ist los mit dir?“

Es dauert einen Moment ehe mir klar wird, was meine Schwester gesagt. Ihre Stimme klingt wie aus weiter Ferne oder als hätte ich Watte in den Ohren. Nach einem weiteren Moment in dem ich mich erst mal sortieren muss, antworte ich mit einer Gegenfrage.

„Wieso?“

„Du bist weiß wie eine Wand!“

Ich nicke erschöpft. Auch das ist eine Nebenwirkung des hohen Blutverlustes. Das Thea jetzt zu erklären, würde aber zu lange dauern, mir rennt die Zeit davon. Mit jeder Sekunde die wir untätig herum sitzen komme ich einer Ohnmacht näher. Ich beschließe Nägel mit Köpfen zu machen und ihre Antwort so weit wie möglich zu ignorieren.

„Thea. Uns bleibt jetzt nicht viel Zeit, ich kann jeden Moment ohnmächtig werden. Hilf mir aus dem Wagen, bitte.“

Der Versuch meiner Stimme einen eindringlich Ton zu verleihen scheitert aufgrund meiner Benommenheit kläglich, dennoch regiert meine Schwester zügig und ohne weiter mit mir zu diskutieren. Sie steigt aus, umrundet den Wagen und öffnet die Fahrertür. Während dessen nutze ich die Zeit um mich abzuschnallen. Kaum ist sie da, klettere ich mühsam aus dem Wagen und stütze mich auf ihre Schultern. Eigentlich trägt sie mich eher, als dass ich laufe, dennoch gelingt es mir sie zum Seiteneingang des Kellers zu dirigieren. Dort angekommen verwende ich meine letzten Reste Energie darauf den Code einzutippen der die Tür öffnet, ehe mir schwarz vor Augen wird. Das letzte was ich höre ist Felicitys Stimme:

„Oliver!“

Als ich wieder zu mir komme, sind Dig und Felicity offenbar immer noch damit beschäftigt mich wieder zusammen zu flicken. Auf jeden Fall ist das erste was ich wahr nehme ein heftiger Schmerz in meinem Oberschenkel und dann das ich mich nicht bewegen kann. Offenbar haben meine Freunde mich wiedermal an den Tisch gefesselt um zu vermeiden, dass ich einen von ihnen verletze, wenn ich aufwache. Heute wäre das allerdings unnötig gewesen. Ich bin immer noch so erledigt, dass ich nur mit Müh und Not die Augen auf bekomme. In diesem Moment setzt Dig einen weiteren Stich und ich stöhne auf. Zum Schreien fehlt mir einfach die Kraft. Aber auch das eher leise Geräusch hat ausgereicht um meine die anderen darauf aufmerksam zu machen, dass ich wieder wach bin. Wenige Augenblicke nach meinem Lebenszeichen schieben sich zwei Köpfe in mein Sichtfeld, die ich nach einigem Blinzeln, als die von Thea und Felicity erkennen kann.

„Olli, hey.“

Die Stimme meiner Schwester klingt sanft und besorgt, als sie mich begrüßt. Offenbar hat sie sich wirklich Sorgen um mich gemacht.

„Speedy… Tut mir leid wenn ich dich erschreck habe.“

Meine Antwort ist kaum mehr als ein Flüstern, dennoch hat Dig sie offenbar gehört denn es ist er, der mir antwortet.

„Was heißt hier du hast sie erschreckt? Du hast ihr den Schock ihres Lebens verpasst mein Lieber. Felicity und ich sind das ja schon gewöhnt, dass du öfter mal halb tot auf der Türschwelle zusammenbrichst, aber deine Schwester kennt das noch nicht.“

Ich hasse RegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt