Ein neuer PC

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Felicitys Computer ist also im Eimer und ich hänge hier wie auf dem Präsentierteller. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir, dass es fünf vor sieben ist. Es ist also nur noch eine Frage von wenigen Minuten, bis die Apokalypse los bricht. Ich brauche unbedingt einen vernünftigen Plan, wie ich unser IT-Girl soweit beruhigen kann, dass sie mir nicht direkt den Kopf abreißt. Und wie bekommt ein Mädchen am besten beruhigt? In dem man mit ihr shoppen geht. Im Falle von Felicity sollte ich ihr wohl eher einen neuen Computer besorgen, als ein paar Schuhe. Leider habe ich keine Ahnung, was Felicity unter einem guten Computer versteht und so ziehe ich mein Smartphone aus der Tasche und beginne zu Googeln. Man gut, dass ich nicht unseren W-Lan-Router getroffen habe… Als ich endlich ein Modell gefunden habe, dass ihren Ansprüchen genügen könnte geht auch schon die Tür auf. Felicity betritt den Raum und noch bevor ich irgendwas sagen kann bekomme ich einen leichten Knallschaden.

„Oliver Jonas Queen! Du gigantisches riesen Arschloch! Du hast meinen Computer zerschossen! Du! Hast! Mein! Baby! Gekillt! Wo steckst du jetzt eigentlich du feiger Kerl?! Wenn ich dich in die Finger kriege bringe ich dich um!“

Während Felicity offenbar immer aggressiver wird, überschlägt sich ihre Stimme geradezu vor Zorn. Sie ist wirklich wütend auf mich und ich beschließe mich zu entschuldigen, bevor sie sich überhaupt nicht mehr beruhigen kann. Gerade als ich diesen Entschluss fasse, entdeckt sie mich. Ohne ein weiteres Wort an mich zu verlieren holt sie aus und wirft ihren Kaffeebecher nach mir. Glücklicherweise habe ich gute Reflexe und so schaffe ich es problemlos dem ungewöhnlichen Wurfgeschoss auszuweichen. Dennoch lasse ich mich rasch zu Boden fallen, um nicht doch noch von irgendwas Unschönem getroffen zu werden. Mit erhobenen Händen trete ich auf Felicity zu.

„Felicity, bitte beruhig dich. Es tut mir wirklich wahnsinnig leid. Bitte es war keine Absicht. Ich habe was Neues aus Probiert und dabei ist mir was schief gegangen. Ich schwöre das war ein Unfall!“

Sie ist immer noch auf 180, als sie mit hochrotem Kopf auf mich zu tritt versucht mir eine Ohrfeige zu verpassen. Glücklicherweise schaffe ich es diese mit meiner Hand abzufangen. Der Schwung hätte vermutlich gereicht um einen schmerzhaften, roten Abdruck zu hinterlassen. Schnaufend sieht sie mich an.

„Du. Bist. Ein. Computer. Killer!“

„Jaa ich geb‘s ja zu. Bitte bring mich nicht um! Du kriegst einen neuen Computer. Was hältst du von diesem hier?“

Ich halte ihr das Smartphone wie eine Art Schutzschild entgegen und lasse sie einen Blick auf den Computer werfen, in der Hoffnung, dass ich einen halbwegs vernünftigen ausgewählt habe. Plötzlich reißt sie mir das Smartphone aus der Hand. Ihr Gesichtsausdruck bekommt etwas leicht manisches, als sie auf den Bildschirm starrt.

„Okay, das ist ein Deal! Aber die Ohrfeige ist trotzdem fällig und du schuldest mir einen Gefallen, weil ich heute vom Tablett aus arbeiten muss.“

Heilfroh, dass sie mich nicht direkt umbringen wird, verschränke ich die Hände hinter dem Rücken und schließe die Augen. Ich atme noch einmal tief durch um sicher zu gehen, dass ich nicht doch ausversehen auf meine Kollegin los gehe, dann grinse ich sie an.

„Okay leg los. Schlag zu!“

Sie starrt mich überrascht an.

„Ernsthaft?“

„Klar. Deine Forderungen gehen in Ordnung. Such dir einen neuen Computer aus, kleb mir eine und dann schulde ich dir noch einen Gefallen.“

Daraufhin grinst sie teuflisch und hebt die Hand. Ich schließe die Augen und erwarte den Schlag. Sie scheint wirklich richtig sauer zu sein. Der Aufschlag klatscht und tut ordentlich weh, aber ich bin tatsächlich erleichtert als es vorbei ist. Ich habe es geschafft mich zu beherrschen, und Felicity nicht anzugreifen. Als ich die Augen wieder öffne hat sich Felicity bereits schmollend in den hinteren Teil des Kellers zurückgezogen und Dig betritt den Raum.

Ich hasse RegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt