Freitag, 25. Dezember 2020
Und schon wieder war ich genau da gelandet, wo ich nicht hätte sein sollen.
Genervt betätigte ich die Klingel zum hundertsten Mal und hörte endlich, wie sich in der Wohnung etwas bewegte. Bald klickte das Schloss verräterisch und die Tür schwang auf, um einen äußerst wütenden Milan zu zeigen.
"Hope? Was zum...Was fällt dir ein, um diese Uhrzeit bei mir zu klingeln? Hast du den Verstand verloren? Wie bist du überhaupt hier reingekommen?", zischte er sofort aufgebracht und griff nach meinem Oberarm, um mich in seine Wohnung zu zerren und die Tür hinter mir zuzuziehen. Irgendwie war sein übliches Verhalten so beruhigend, dass ich entgegen der Umstände lächeln musste.
"Hast du getrunken?", fragte er sofort skeptisch und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Nein, habe ich nicht, ich freue mich einfach, dich zu sehen.", erwiderte ich grinsend und zuckte unschuldig mit den Achseln. Sofort wurde Milans Gesichtsausdruck wieder wütend und er schüttelte mich nicht gerade sanft.
"Was zum Teufel ist los mit dir? Was willst du hier, Hope?"
"Darf ich meinen Freund denn nicht besuchen?", stellte ich verschmitzt eine Gegenfrage und bemerkte siegessicher das gefährliche Funkeln in Milans Augen.
"Oh doch, natürlich, liebend gern. Als Freundin darfst du noch so Einiges mehr machen.", erwiderte Milan und schenkte mir ein eher weniger nettes Lächeln.
"Zum Beispiel?", fragte ich unschuldig nach und klimperte übertrieben mit den Wimpern. Da schien Milan aufzugehen, worauf ich hinauswollte, denn sofort änderte sich seine ganze Haltung.
"Hmm, so spielst du also. Gefährlich, Hope.", murmelte er und drängte mich zurück, bis ich mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
"Wie gefährlich?", hauchte ich und lehnte mich so weit vor, dass unsere Lippen auf einer Höhe waren.
Er reagierte sofort. Bald atmete ich schwer, während er sich einen Weg über meinen Kiefer bis zu meinem Hals bahnte und dann fest in meine Haut biss. Ich stöhnte auf. Meine Augen flogen zu und mein Kopf fiel automatisch nach hinten, um ihm besseren Zugang zu verschaffen. Grob schob er den Mantel von meinen Schultern, den ich mir von Jimin ausgeliehen hatte, und ließ ihn achtlos auf den Boden fallen. Unmöglich hatte ich in Junes rotem Kleid - oder noch schlimmer: in Serephinas Nachthemd - ins Taxi steigen können.
Kurz ließ Milan von mir ab, um mein Outfit zu mustern, bevor er meine Handgelenke einfing und neben meinem Kopf an die Wand drückte.
"Wieso bist du hier, Hope, hm?", fragte er auf einmal und legte den Kopf schief. Verwirrt sah ich ihn an. So eine Frage hätte ich ausgerechnet von ihm am allerwenigsten erwartet.
"Du bist meine Ablenkung.", antwortete ich schließlich fest.
Milan schmunzelte und fixierte mich mit seinem intensiven Blick.
"Gefällt mir.", war sein einziger Kommentar, bevor er sich wieder meinem Hals widmete und ich alle Gedanken an Jimin und sonstige Probleme vergaß.
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"Wohin gehst du?", fragte Milan überrascht und setzte sich etwas auf.
"Ich muss zu mir nach Hause und mich umziehen. Und dann zurück zu den Parks, bevor auffällt, dass ich die ganze Nacht weg war.", erklärte ich und hielt gleichzeitig nach meiner Unterwäsche Ausschau. Irgendwo hier musste sie doch sein.
Milan gab einen Laut von sich, der sich verräterisch nach einem unterdrückten Lachen anhörte.
"Was?", fragte ich scharf und hob fragend eine Augenbraue. Abwehrend hob er die Hände und schüttelte nur grinsend den Kopf, als ich mich schließlich wieder anzog.
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My best friend's sister - m.yg.
FanfictionNach der überraschenden Verhaftung in Tokyo hatte Kim Hope sich geschworen, die Liebe ihres Lebens zu retten und sich an den Verantwortlichen zu rächen. Doch mehr als ein Jahr später hat sie die Hoffnung schon aufgegeben. Nichts lief so wie geplant...