Mittwoch, 23. Dezember 2020
Ich starrte in Horror die Kette aus Saphiren an, die in einem samtenen Schmuckkästchen auf der Kommode lag. Daneben warteten passende Ohrringe und ein Armband.
"Oh Gott, ich kann das nicht.", wisperte ich und legte eine Hand auf meinen Bauch, als mich eine Welle der Übelkeit erfasste. Ich griff mit der anderen Hand nach der Kommode und schloss für einen Moment die Augen. Nach einem Tag voller Anspannung, Stress und Angst war schließlich der Moment gekommen, in dem ich mich für den Ball vorbereiten musste. Meine Nerven lagen schon seit dem Aufwachen blank und hatten es mir unmöglich gemacht, etwas zu essen, sodass mir jetzt etwas schummrig wurde, wann immer ich mich aufregte. Zum Beispiel wenn ich an den gestrigen Abend dachte, an dem ich mich genau wegen dieser Weihnachtsveranstaltung mit Taehyung gestritten hatte. Er konnte natürlich überhaupt nicht nachvollziehen, warum ich das tat und das obwohl ich Yoongi nicht einmal erwähnt hatte. Für ihn war es unbegreiflich, dass ich mit meinem Boss auf einen dieser extravaganten Bälle ging, an denen immer unzählige Pressevertreter anwesend waren. Irgendwann, mit gewisser Panik und Unruhe, hatte ich ihm vorgeworfen, dass er sich irrational benahm und dass er mir nicht verbieten könne, jemals wieder Männer zu treffen, nur weil das mit Yoongi so schief gelaufen war. Daraufhin war auch Taehyung wütend gewesen, sehr wütend. Nach weiterem Hin und Her hatte er eingesehen, dass er mich nicht würde umstimmen können und deswegen verlangt, Milan wenigstens kennenzulernen, bevor er mich mit ihm irgendwohin gehen ließ. Das wiederum verstärkte nur den Druck, der schon seit meinem Gespräch mit Yoongi auf mir lastete. Ich war in etwas hineingeraten, das ich nicht kontrollieren konnte, und das machte mir Angst.
Inzwischen hatte Milan sündhaft teuren Schmuck, ein noch teureres Kleid und Schuhe vorbeigeschickt, ohne selber aufzutauchen, stattdessen war eine Stylistin aufgekreuzt. Natürlich hatte das meinem Bruder eher weniger gefallen, woraufhin er sich gereizt ins Wohnzimmer verzog, um zu warten. Milan hatte mir zwar zugesagt, dass er mich persönlich abholen würde, um sich Taehyung vorzustellen, ich fürchtete aber trotzdem, dass er sein Wort nicht halten würde. Mir war bewusst, dass Taehyung mich, wenn nötig, anketten würde, um mich zu Hause zu behalten, wenn sich meine Begleitung nicht als anständig genug erwies. Und Milan war alles andere als anständig genug, sodass sich mein Magen krampfhaft zusammenzog, wenn ich an seine Ankunft dachte.
Ich verzog das Gesicht und krümmte mich erneut, als sich die Muskeln in meinem Bauch wie auf Kommando anspannten. Noch immer hatte ich mich nicht dazu überwinden können, das Kleid anzuziehen, sodass ich nur in Unterwäsche, ungeschminkt und unfrisiert in meinem Zimmer stand und der Sekundenzeiger dabei rasend schnell weitertickte.
"Wir sollten langsam anfangen, wenn Sie rechtzeitig fertig sein wollen."
Ich wandte mich um und erblickte die Stylistin in der Tür zum Bad. Die Situation erinnerte mich so sehr an Tokyo, dass mir beinahe schwindelig wurde.
"Ja, ich komme gleich.", antwortete ich atemlos. Mit einem skeptischen Blick in meine Richtung verschwand die junge Frau erneut im Bad. ich dagegen seufzte schwer und schloss noch einmal für einen kurzen Moment die Augen. Ich musste das jetzt durchziehen, für mich, um zu beweisen, dass ich das konnte, um Yoongi zu beweisen, dass er nicht die wichtigste Person in meinem Leben war.
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Eine Stunde später holte die Stylistin gerade das Kleid aus dem Kleidersack, als es unten an der Tür klingelte. Erschrocken zuckte ich zusammen und warf einen panischen Blick auf die Uhr. Milan war viel zu früh da! Angespannt lauschte ich und hörte wenig später gedämpfte Männerstimmen. Ich hatte doch nicht damit gerechnet, dass mein Bruder mit Milan alleine sein würde, sodass ich jetzt nervös überlegte, über was die beiden reden könnten.
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My best friend's sister - m.yg.
FanficNach der überraschenden Verhaftung in Tokyo hatte Kim Hope sich geschworen, die Liebe ihres Lebens zu retten und sich an den Verantwortlichen zu rächen. Doch mehr als ein Jahr später hat sie die Hoffnung schon aufgegeben. Nichts lief so wie geplant...