VIER

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Coy und Victoria verstanden sich gut, zu gut

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Coy und Victoria verstanden sich gut, zu gut. Denn Victoria fühlte sich kaum verpflichtet Eloise und mich in die Konversation mit einzubeziehen. Nicht, dass ich nicht selbst für mich sprechen konnte, jedoch wurde alles was ich einwand, ignoriert. Nun füllten nur die Stimmen von Coy und Victoria die Stille.

Coy machte ebenso kaum Anstalten sich für jemanden außer Vicky zu interessieren. So saß ich auf einem der beiden Holzstühle und starrte an die mit Plakaten behängte Wand. Landkarten, Zeichnungen und gepresste Blumen säumten die Wand über dem Bett. Eloise warf mir nur selten Blicke zu und wenn, dann weichte ihr Blick ab und wurde von etwas anderem in den Bann gezogen. Ehrlich gesagt war es selbst mir zu peinlich mit ihr Augenkontakt aufrecht zu erhalten, deswegen wanderten meine Augen geflissentlich zu ihrem runden Gesicht.

Die Situation brachte sie genauso in Verlegenheit wie mich. Denn was hätte man sich noch mehr Beschämendes ausmalen können, als ein nicht offizielles Pärchen, das einen Grund brauchte, um sich zu treffen und zwei weitere Personen, die sie decken sollten, jedoch kein Wort miteinander sprachen?

Ich versuchte mir einen Ruck zu geben, um sie anzusprechen, aber ihr deutliches Desinteresse ließ mich weichen. Wie konnte ich auch denken, dass jemand wie Eloise mit mir sich unterhalten würde?

Soweit ich sie kannte, hatte sie wohlhabende Eltern, die ein kleines Herrenhaus an der Küste bewohnten. Ich konnte mir ausmalen in welchen Verhältnissen sie aufgewachsen ist. Bestimmt wurde sie schon immer von jedem umsorgt, damit sie ja nicht einen Finger rühren musste.

Ich kannte sie kaum und das gab mir nicht das Recht über sie zu urteilen. Aber wie konnte ich von ihr denken, wenn sie mir nichts dafür gab? Warum hatte sie so gut wie niemanden etwas von ihrem Privatleben erzählt? Diejenige, die Eloise verstand, war mittlerweile tot.

Vielleicht bildete ich mir nur ein, dass sie von oben herab war, jedoch musste sie mir zuerst das Gegenteil beweisen.

Die drückende Stille zwischen Eloise und mir unterbrach sie. ,,Ich will raus gehen."

Man sollte bedenken, dass es bereits nach zehn Uhr ist und wir um diese Uhrzeit nicht mehr aus dem Wohnhaus gehen durften.

Coy und Vicky hörten sie nicht, was die Situation nur noch seltsamer machte.

,,Ich komme mit, wenn es für dich in Ordnung ist.", fragte ich sie.

,,Nein, du musst mich wirklich nicht begleiten. Es wird schon nicht der böse große Wolf mich kommen holen."

Dachte sie allen Ernstes, dass ich einen so groß ausgebauten Beschützerinstinkt hatte, dass es meine Pflicht war sie zu begleiten? Eloise war eine gute Möglichkeit von Coy und seiner neuen Freundin weg zu kommen, denn ich hatte keine Lust mehr ihnen beim Flirten zuzuschauen, da das was sie betrieben nicht von Peinlichkeit zu überbieten war.

Im Augenwinkel registrierte ich, wie Victoria Eloise zu zwinkerte, ehe sie sich wieder Coy zuwandte. Vickys indirektes Zeichen ging mir in die gewaltig falsche Richtung.

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