ZWANZIG

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Aspen entsprach meinen Erwartungen

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Aspen entsprach meinen Erwartungen.

Er erfüllte sie mir, als jemand anderes. Ich war froh, dass ich mich nicht in ihm irrte. Denn ich hatte Angst davor gehabt, dass mir nur die Vorstellung von ihm gefiel. Dass er den Charakter hatte, den ich mir im Kopf ausgemalt hatte, war schön. Ich hatte mich nicht in ihm getäuscht. Dennoch hoffte ich, dass er mich in einem genauso guten Licht sah, wie ich ihn.

Aspen wollte mit mir irgendwann in der Zukunft eine Geburtstagsparty machen. Anscheinend hatte er meiner Erzählung persönlich genommen und konnte kaum noch aufhören davon zu erzählen. Er meinte, dass es ihm ähnlich erging. Dass man bei Geburtstagsfeiern dergleichen kaum Kontakt mit den Gastgebern hatte und man sonst auch sehr einsam war, wusste er.

Mein Herz flatterte wie wild. Aspen Bloom wollte mit mir ganz allein eine Party feiern.

Vielleicht lag es an meiner Erinnerung. Vielleicht hatte Aspen schon etwas ganz Ähnliches erlebt. Es stand jedoch fest, dass er Zeit mit mir allein verbringen wollte.

Es ging ihm nicht um Coy oder Victoria. Ich war diejenige, nach der er fragte.

Trotzdem bereute ich es mit ihm Zeit so verbracht zu haben. Ich bereitete mich nicht vor, hatte keine Ahnung von dem, was ich sagte. Es gab so viele Fragen, die ich ihm hätte stellen können und dennoch hatte ich eine gewählt, die so persönlich war, dass ich selbst die Antwort darauf nicht kannte. Ich hätte mit ihm entspannten Smalltalk führen können. Ihn über ein paar Themen auszufragen, wäre besser gewesen, als das wie ich es letztendlich löste.

Ich hatte mich vor ihm zu sehr verschlossen. Womöglich hätte ich mehr über mich erzählen sollen.

Jedoch wurde mir eines umso klarer. Das Verhältnis zwischen Aspen und mir hatte sich verändert. Extrem verändert. Vor einer Woche träumte ich von der Situation in der Bloom und ich schwebten. Es ging schnell. Ich hatte Angst nicht hinterherzukommen. Dass alles im nächsten Augenblick vorbei sein könnte, war nicht unwahrscheinlich.

Wenn es sich schnell gefunden hatte, dann konnte es genauso schnell auseinanderfallen.

Ich bewegte mich auf dünnem Eis, aber nichts hätte ich mehr gewollt als das Risiko einzugehen, um vielleicht einzubrechen.

+++

Victoria hielt ich auf Abstand. Soweit dies als Mitbewohnerin möglich war. Denn ich sah sie täglich und wir teilten uns ein Zimmer plus Bad. Ich konnte sie nicht von einen Tag auf den anderen ignorieren. Auf einer Weise verband uns etwas miteinander. Wir mussten beieinander zurechtkommen. Zwar war keine Freundschaft zwischen uns beiden in Sicht, aber ich bemühte mich, dass sie sich wohl fühlte. Immerhin war sie erst eine Woche da und ich beabsichtigte nicht ihr das Leben schwer zu machen.

Sie machte es mir schwer, sie zu mögen. Ich versuchte es wirklich. Jedes einzelne Mal als sie mich ansprach, bemühte ich mich nicht verkrampft zu sein. Trotz allem kam sie nach und nach wieder auf Imogen zu sprechen.

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