,,Ich muss mich echt für Victoria entschuldigen. Normalerweise ist sie nicht so. Sie wollte nur ein wenig Zeit mit mir verbringen, mehr nicht." Coy saß auf meiner schwarzen Ledercouch und sprach das aus, was ich nicht von ihm erwartet hatte.
,,Aha, und warum mussten Eloise und ich dabei sein? Könnt ihr das nicht allein zwischen euch beiden ausmachen?", fragte ich.
,,Nein, so einfach geht das nicht. Ihre Eltern wollen nicht, dass wir allzu viel Kontakt haben."
Verbotene Liebe also, als ob. Aber war das überhaupt ein Grund dafür, dass ich mir ihm und seiner Freundin beugen musste? Sollten Eloise und ich das Pärchen die ganze Zeit decken?
,,Außerdem bist du auch mit Eloise rausgegangen.", fügte er hinzu.
,,Das stimmt natürlich, aber das hätte ich auch ohne euch geschafft."
,,Nein, das hättest du nicht. Ihr habt euch nicht einmal privat getroffen und das weiß ich nur, weil ich dich von Anbeginn unserer Schulzeit kenne."
,,Das ist egal, wenn es um Vicky und dir geht." Meine Argumentation war schwach, aber das war mir deutlich bewusst.
,,Wie gesagt, tut es mir leid, aber ich kann an der Tatsache nicht viel ändern."
Ich wandte mein Profil von ihm ab und schaute zur Fensterfront. Im Gegensatz zu meinen Mitschülern bewohnte ich kein typisches Zimmer, sondern ein etwas kleineres Turmzimmer im dritten Stock. Ich hatte einen weiten Blick auf das Wäldchen und das Meer, das dahinter lag. Die Aussicht war wundervoll für das Lernen, aber es gab bereits unzählige Male, in denen ich von der Aussicht abgelenkt wurde. Denn ich ließ mich schnell und einfach vom Thema abbringen, was mir nicht immer zum Vorteil kam.
Auf Coy war ich immer noch wütend. In letzter Zeit erlaubte er sich in unserer Freundschaft ziemlich viel. Man kann dabei beim Marihuana beginnen und beim Einladen von Gästen in mein Zimmer aufhören.
Jedoch vergab ich ihn ein weiteres Mal, wenn es nur einer absehbaren Zeit passierte, dann werde ich ihm nicht böse sein, weil ich auch manchmal Fehler mache, die Coy nicht gefallen.
,,Vielleicht sollten wir so ein Treffen noch einmal wiederholen.", erwiderte ich.
Er grinste über beide Wangen. ,,War es gar nicht so schlecht mit Eloise?"
Tatsächlich war ich in diesem Moment froh darüber, dass ich seine Gedanken nicht lesen konnte. wer weiß, was in jemandem wie Coy im Kopf herum spukte.
Wenn ich an unsere gemeinsame Zeit am Teich zurückdachte, dann war es gar nicht so schlecht gewesen, wie ich es mir anfangs ausgemalt hatte. Denn natürlich hatte ich jetzt schweren Schnupfen und verbrauchte in einer Stunde ungefähr eine Packung Taschentücher, aber abgesehen davon, konnte ich nichts aussetzen. Vielleicht dachte sie genau das Gegenteil.
Coy ging nach einer geraumen Zeit. Wir hatten ein paar Sätze miteinander ausgetauscht, dann verließ er mich. Verständlich, wenn man bedachte, dass er jetzt eine Freundin hatte. Keineswegs war ich neidisch oder vergönne es ihm nicht. Er war ein guter Freund von mir und ich war echt froh ihn zu haben, aber das was er sich in letzter Zeit erlaubte, war untypisch für ihn. Wahrscheinlich lag es an Vicky.
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MONDLICHTGEWITTER
Mystery / Thriller»Sie hängte ihr Herz an ihn, bevor er es in ihrem Krieg verlor.« Eloise wusste ab dem ersten Augenblick nicht, wie ihr geschieht, als sie Aspen traf. Aspen Bloom, der unnahbare Fremde, der kaum ein Wort mit ihr gesprochen hatte. Er wird derjenige se...