,,Wir bitten alle Schülerinnen und Schüler unverzüglich in die Turnhalle zu kommen."
Die helle Stimme unserer Direktorin hallte durch die Gänge. Wir hörten auf. In den seltensten Fällen tätigte unsere Schule solche Durchsagen. Wenn es von äußerster Wichtigkeit war, dann wurden die Schüler zusammen gerufen, ansonsten gab es keine Gründe.
In unserer finalen Mathestunde wurden wir entlassen. Als die ersten Schüler über die Türschwelle strömten, verteilten sie sich auf den Gängen. Jeder ging seinen eigenen Weg. Sicher versammelten sich nicht alle in der Halle, wenn sogar wenige.
Ich lief in die entgegengesetzte Richtung dem Großteil meines Kurses. Am Ende des Ganges befand sich Eloises Kursraum. Von dort habe ich sie das letzte Mal gehen sehen. Sie lief ein weites Stück hinter mir, jedes Mal,wenn sie aus dem Raum kam. Entweder sie mich bemerkte nie oder ignorierte meine Anwesenheit.
Jedoch konnte ich ihr keinen Vorwurf machen, ich tat dasselbe, wenn ich hinter ihr lief. Zwar funktionierte es zwischen uns sehr gut, aber sie vor unseren Mitschülern anzusprechen, traute ich mich noch nicht.
Außer Coy, Victoria und Kirk wusste sonst niemand etwas von unserem nahen Verhältnis zueinander. Nicht, dass ich sie ersetzen könnte oder Optionen hatte. Aber es fühlte sich nicht richtig an. Es blieb zwischen uns beiden, weil es so am angenehmsten für uns war. Wir bestimmten es aus unserem Komfort, nicht dass wir uns füreinander schämten.
Eloise kam mir entgegen. In diesem Fall ignorierte sie mich nicht, warf mir bereits von weitem ein Lächeln zu. Ihre Augen weiteten sich, ihre Lippen zusammengepresst.
,,Ich muss mit dir reden.", erklärte sie mir.
Meine Hände zitterten, als ich mich an die Träger meines Rucksacks klammerte. Meine Nägel krallten sich weiter in das Leder.
,,Und?"
,,Letztens war ich im Sekretariat, inoffiziell. Und dort habe ich zwischen zwei Polizisten gehört, dass Imogens Tod mit Mabels zusammenhängt." Ihre Stimme brach, setzte erneut an. ,,Das heißt, dass noch mehr Morde folgen können."
Meine Hände froren. Warum erzählte sie es mir so? Meine blühende Hoffnung erstarb vor der ersten Knospe. Ich dachte, sie machte einen Schritt.
,,Also ist es offiziell, dass sie tot ist?", fragte ich.
,,Nein, das wird in der Turnhalle verkündet, dafür gehen wir dorthin:"
Erst jetzt bemerkte ich Kirk hinter Eloise, seine Augen hafteten auf mir, beobachteten Eloise und mich wie ein Tennis-Match.
,,Eloise hat bessere Arbeit geleistet, als wir, findest du nicht Aspen?"
Kirk grinste mich höhnisch an.
Hitze schoss in meine Wangen, wärmten mein Gesicht unangenehm von innen auf. Ich kratzte mich am Nasenrücken, um die Röte zu bedecken.
Ich erinnerte mich zurück an ihre Nähe. Ihre Anwesenheit, die ich auf meiner Haut spürte, wie sie über meine Haut kribbelte, provokant als ob sie meine Gedanken lesen könnte.
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MONDLICHTGEWITTER
Mystery / Thriller»Sie hängte ihr Herz an ihn, bevor er es in ihrem Krieg verlor.« Eloise wusste ab dem ersten Augenblick nicht, wie ihr geschieht, als sie Aspen traf. Aspen Bloom, der unnahbare Fremde, der kaum ein Wort mit ihr gesprochen hatte. Er wird derjenige se...