Vor einem Jahr
An manchen Tagen hasste ich es, dass Eloise so motiviert war. Dann versuchte sie mich immer hochzuziehen und mir auch beim Lernen zu helfen, was einfach anstrengend war. Denn sie weigerte sich oft eine Pause zu machen oder langsamer zu lernen. Ihr Lifestyle ging mir sowieso schon immer zu schnell voran, während meiner hinterhereilte. Ich musste viel Arbeiten, um nach Oxford zu kommen, aber an manchen Tagen fehlte mir schlicht und einfach die Motivation. Eloise zuliebe versuchte ich es wenigstens.
Eloise startete schon seit zwanzig Minuten einen neuen Anlauf, bis ich es verstand. Jedoch war mir es echt egal wie die französische Grammatik funktionierte. Es langweilte mich unbändig, aber es war wichtig und das Fach war relevant für den Abschluss. Denn im Gegensatz zu den meist anderen Fächern hatte ich Französisch nicht abgewählt.
,,Willst du eine Pause machen?", fragte sie.
Solche Töne hörte man nicht allzu oft von ihr, was mich umso mehr verwunderte. Woher kam das plötzliche Mitgefühl mir gegenüber?
,,Nein, das kann ich mir jetzt nicht erlauben. Wenn es mehr als nur noch zwei übrige Tage waren, dann könnten wir eine machen."
,,Versprichst du mir dann, dass du der ganzen Sache etwas mehr Aufmerksamkeit schenkst?", bat Eloise.
Ich nickte leicht, dann wandte ich mich wieder meinen vollgeschriebenen Block zu.
Ein Schultag konnte nicht noch belangloser sein, als er heute war. Ich hatte keine Lust mehr zu lernen und an manchen Tagen wollte ich mich nur reich einheiraten, aber ich konnte es mir nicht erlauben. Denn ich hatte meinen Eltern bereits von Oxford erzählt und, dass ich später dort studieren wollte, so war die Uni in Stein gemeißelt. In diesen Tagen konnte ich auch keinen Rückzieher machen, denn jetzt kam es darauf an.
Trotz dessen wird Oxford für immer meine Traum-Universität sein. Schon bereits in jungen Teenager-Jahren träumte ich davon. Das konnte ich nicht einfach so hinschmeißen, nur weil ich keine Motivation fand zu lernen.
Mit Mühe riss ich mich zusammen und konzentrierte mich nun besser auf die Erklärungen, die meine blonde Mitbewohnerin von sich gab. Tatsächlich bemühte ich mich dieses eine Mal, aber es reichte anscheinend nicht aus. Denn die Worte waren leer und Eloise hätte genauso gut nichts sagen können und ich hätte dasselbe verstanden.
,,Zwischen Remi und mir läuft es zurzeit einfach nicht gut.", unterbrach ich ihre Bemühungen mir Französisch nahe zu legen.
,,Du musst jetzt nicht ablenken. Es ist wirklich nicht so schwer!"
Wenn sie wüsste, dass ihre ganze Mühe umsonst war. Vielleicht werde ich mich noch diese Nacht um die Lösungen kümmern, weil es gab kaum eine andere Option.
,,Remi ist echt kein Traumtyp für mich. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir uns nicht mehr so gut verstehen, wie wir es früher taten. Ich will Schluss machen."
DU LIEST GERADE
MONDLICHTGEWITTER
Mystery / Thriller»Sie hängte ihr Herz an ihn, bevor er es in ihrem Krieg verlor.« Eloise wusste ab dem ersten Augenblick nicht, wie ihr geschieht, als sie Aspen traf. Aspen Bloom, der unnahbare Fremde, der kaum ein Wort mit ihr gesprochen hatte. Er wird derjenige se...