EINUNDVIERZIG

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,,Warum musst du immer so egoistisch sein? Warum kannst du nie machen, was man dir sagt?"

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,,Warum musst du immer so egoistisch sein? Warum kannst du nie machen, was man dir sagt?"

Ich sah ihn nicht. In den vergangenen Stunden nach unserer Trennung versuchte ich jeder menschlichen Interaktion aus dem Weg zu gehen. Remi machte es mir nicht einfach. Innerhalb kurzer Zeit unserer Trennung sprach er mich an. Warf mir seine Argumente vor, die ihm nicht früher einfielen.

,,Du hast nie an mich gedacht, nur an dich." Seine Stimme kratzte durch seine Kehle. Seine Wut versuchte er stetig zu untergraben.

,,Ich habe mich um uns bemüht. Wenn du diese Hilfe nicht annehmen nicht kannst, dann kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Remi, du warst mir wichtig. Aber du schleichst dich wieder zurück zu mir, wenn es dir auffällt."

,,Warum habe ich nie etwas davon in unserer Beziehung gespürt?"

Mein Herz zerbarste. Teile sprangen in verschiedene Richtungen. Welchem sollte ich folgen, welches führte mich auf den richtigen Pfad? Remi führte mich in das Nichts, trat in die Splitter meines Herzens.

Ich werde vor ihm nicht zusammenbrechen. Ich werde ihm nicht meine schwache Seite zeigen. Für seinen Gefallen handelte ich nicht. Ich hing nicht mehr von ihm ab, musste mich an ihn klammern. Remi konnte mir vollkommen egal sein.

Und dennoch rief ein Teil, das in dem Blut meines Herzens lag nach einer Entschuldigung. Ich sehnte mich nach Harmonie, nach der Vollkommenheit und Heimat. Remi schenkte es mir nicht, aber was würde ich nicht alles für einen kleinen Teil machen? Was würde ich für mein Wohlergehen alles opfern?

Ich versprach ihm, dass ich ihn in alle Ewigkeiten liebte, dass sich nichts zwischen uns zwängen durfte. Ich hielt an dem Gefühl fest, das sich in mir bildete. Warum ließ ich nicht von ihm los?

Meine Gefühle teilten sich, wollten ihn nicht mehr in meinem Leben und dennoch sehnte ich mich nach Wärme, nach Gemeinschaft.

Eine Szene vor meinen Mitschülern würde ich ihm nicht präsentieren. Ihm meine Unentschlossenheit auf einem silbernen Tablett zu servieren, meine Zweifel aller Welt offenbaren, glich sozialem Selbstmord. Die Gerüchte würden mich augenblicklich in der Luft zerfetzen, sich um mich reißen.

Meine Gedanken rauschten an mir vorbei. Sie flogen an mir vorbei, ich konnte nicht nach ihnen greifen, ich arbeitete, suchte nach Antworten auf meine Gefühlslage.

Ohne Remi weiter zu beachten, schritt ich weiter. Seine Fragen prallten an mir ab. Wie ein Gummiball löcherte er mich mit Vorwürfen, auf der Suche nach einer Antwort.

Er folgte mir nicht, rannte meinem Selbst nicht hinterher. Ich schätzte mich darüber glücklich. Einen Kurs, in dem er mich mit Fragen totschlug, kam mir nicht zugute.

Kirk drängte sich durch Mengen von Schülern, hielt sie mit seinen Ellbogen vom Leib. Ein Lächeln zupfte an meinen Lippen. Er holte bis zur mir auf und stemmte, als er mich erreichte, seine Arme in die Hüften.

MONDLICHTGEWITTERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt