Vor einem Jahr
Remi zu küssen war schön. Aber was wollte man mit einem Kuss, wenn er emotionslos und ohne Bedeutung war?
Jetzt musste ich ihm sagen, dass ich Schluss machen wollte. Immerhin hatte ich mir das vorgenommen und das konnte ich nun nicht einfach verweigern. Wenn ich mir etwas selbst versprach, dann brach ich das nicht. Denn ich musste meine eigenen Grenzen einhalten. Obwohl das zwischen Remi und mir meine erste Beziehung war, war mir bewusst, was mir guttat und das zwischen uns war mir zurzeit einfach viel zu viel.
Ich streifte mein hellgrünes T-Shirt über und lehnte mich schwer atmend an die Wand an.
Mein Freund strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und im selben Atemzug kamen die Worte über seine Lippen, die alles nur noch schlimmer machten. ,,Ich liebe dich."
Das wäre der Moment gewesen, in dem ich ihm erklären wollte, dass unsere Beziehung keinen Sinn mehr machte. Ich sollte ihm sagen, dass ich ihn echt als Freund mochte, aber uns nicht mehr in einer Beziehung sehen wollte. Remi war Remi und nicht mehr die Legende, in der ich die rosa-rote Brille aufhatte. Es war er gewesen, der mir wichtig war, aber nicht auf eine romantische Art und Weise. Wir könnten gute Freunde sein.
Außerdem hatte er mir in diesem Moment seine Liebe für mich gestanden. Ich war ein Feigling und traute mich es nicht ihm zu sagen. Natürlich würde er unsere Trennung als impulsiv ansehen, aber das war nicht meine Intention. Ich wollte, dass er mich nicht mehr liebte, dass er es mir einfacher machen könnte, um ihn loszulassen. Ich wollte mich weiterentwickeln und Remi stand im Weg. Vielleicht war er derjenige, der mich auf der Stelle treten ließ.
Ich schlang meine Hände um seinen Nacken und drückte seine Lippen ein die Meinige.
Heute war nicht der Tag mich zu verabschieden. Womöglich musste ich ihn erst wieder neu kennenlernen, um ihn wieder zu lieben.
,,Ich liebe dich auch." Die Lüge kam mir leicht über die Lippen, wie der Regen vom Himmel fiel. Es war simpel es ihm zu sagen, aber es ernsthaft zu meinen? Das war eine komplett andere Geschichte.
Er drückte mich wieder an die Wand hinter mich, aber ich stieß ihn von mir. ,,DU musst jetzt wirklich gehen. Ich habe noch etwas zu tun.", keuchte ich und drückte ihn von mir weg.
Sein Mund streifte leicht meine Wange, dann schloss er die Tür hinter sich und ich konnte endlich allein sein. Denn darauf hatte ich heute schon den ganzen Tag gewartet.
Ich lehnte mich auf mein Bett zurück wohlig atmete ich den Geruch von Remi ein. Er war mein baldiger Ex-Freund, wenn er nicht noch früher mit mir Schluss machte. Aber im Gegensatz zu mir klangen seine Worte ehrlich und er wählte sie bewusst. Erst später wird er bemerken, wie leer meine Worte waren.
Unter meiner Matratze holte ich das Kuvert hervor. Es war aufregend es gefunden zu haben. Vielleicht wird es mir in der Zukunft noch helfen, was womöglich bei den Französisch-Lösungen nicht der Fall sein konnte. Vielleicht lernte ich etwas daraus und wenn nicht, dann konnte ich später diese Geschichte jemanden erzählen und es wäre nur eine kleine Anekdote aus meinem Leben.
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MONDLICHTGEWITTER
Mystery / Thriller»Sie hängte ihr Herz an ihn, bevor er es in ihrem Krieg verlor.« Eloise wusste ab dem ersten Augenblick nicht, wie ihr geschieht, als sie Aspen traf. Aspen Bloom, der unnahbare Fremde, der kaum ein Wort mit ihr gesprochen hatte. Er wird derjenige se...