ACHTUNDDREIßIG

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,,Aspen pflegt tiefes Vertrauen in dich

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,,Aspen pflegt tiefes Vertrauen in dich."

Victoria machte bereits seit heute Morgen Kommentare über uns, deutete auf unsere Umarmung an, als wäre sie verboten, als stände es einzig ihr zu.

,,Seid ihr zusammen?"

Ich schwieg, wich ihren suchenden Augen aus. Unsere Beziehung sollte zwischen uns bleiben, die Chemie, die sich zwischen uns bildete, war ich nicht bereit zu teilen. Wir befanden uns in keiner Beziehung, waren keine Freunde, nein wir waren etwas Dazwischen, etwas was wir beide nicht aussprechen wollten, etwas was wir voneinander verschwiegen. Ich wollte mit ihm die Worte teilen, die mir auf der Zunge lagen, ihm mitteilen, dass ich bereits vor Jahren mein Herz an ihn verlor. Denn in unseren jetzigen Situation war der richtige Moment. Wenn er es nicht wollte, dann hätte er sich längst von mir abgewandt, oder?

War Aspen zu höflich, um Abneigung gegen mich auszusprechen? Wollte er mich nicht verletzen?

,,Oder läuft da etwas anderes zwischen euch?", hakte sie weiter nach.

Ich vermutete, dass sie im nächsten Moment Coy von meiner Antwort erzählen wird, deswegen verschloss ich meinen Mund, sodass ich eine durchdachte Aussage von mir geben konnte, wenn ich dafür bereit war.

,,Das geht dich nichts an."

Anerkennend zog sie ihre Brauen hoch. Wahrscheinlich malte sie sich Bilder aus. Mich sollte es nicht scheren, was sie über uns dachte. Das interessierte mich auch nicht wirklich. Mir bereitete ihre Aussagen, die sie nach dem Gespräch tätigte viel mehr Angst.

Wenn Victoria mich nicht gerade mit ihren Fragen belästigte, dann verdrängte ich krampfhaft die Gedanken an Mabel. Ein Bild von einem leichenblassen Gesicht bildete sich vor meinem inneren Auge ab. Ihre braunen Haare, die ihr in Wellen in den Nacken fielen, die Strähnen, die ihre dunkelbraunen Augen umrahmten.

Meine Gefühle schwanden, ich spürte nichts mehr, wusste nicht mehr, was ich mit meiner Existenz anfangen sollte, verfiel in Lustlosigkeit.

Victoria wandte sich von mir ab, drehte sich zu ihren Schularbeiten. Dass wir noch Zeit zum Lernen fanden in all dem Tumult, der sich derzeit um das Internat kreiste, verwunderte mich.

Als sie ihre Visage vollkommen von mir weggedreht hatte, hob ich meine Bluse ein Stück weit an. Ich führte den Saum an meine Nase, schnüffelte am Kragen. Aspen ließ seinen Geruch an mir hängen, gab mir ein Teil von sich mir weiter. Der Duft verging schnell, gab mir keine Zeit ihn mir einzuprägen.

Seine Nähe, seine Hände, die flach auf mir lagen, spürte ich auf mir, erinnerte mich an seinen flachen Atem.

Damals inszenierten wir nichts, nahmen das Szenario auf unsere Art wahr. Nicht angemessen, hätte es ein Außenstehender beschrieben. Vielleicht reagierten wir nicht so, wie man es von uns erwartete. Mabel starb und ich machte mich an Aspen ran.

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