Kapitel 35

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Der Portier am Eingang des Hotels blickte die Straße hinauf und hinunter. Niemand zu sehen. Ausgezeichnet. Verstohlen steckte er seine Hand in eine geheime Innentasche seiner Jacke und holte ein Päckchen hervor.

Die Zigarette war in Sekundenschnelle angezündet. Entspannt schloss er die Augen. Voller Genuss sog er den Geruch ein und blies den Rauch durch die Nase wieder heraus.

Ein Geräusch riss ihn aus seinen nikotinhaltigen Träumen. Schuldbewusst riss der Portier die Augen auf und hob die Hand zum Mund, bereit die Zigarette zu Boden zu werfen und unter seinen glänzenden schwarzen Stiefeln zu zertrampeln – doch es waren nur einige Lastwagen.

„He, Sie da! Rauchen gefährdet die Gesundheit!“

Er blickte auf und sah einen Hotelgast auf einem der Lkws hocken.

Die Zigarette fiel ihm aus dem Mund.

Frau Oppermann kletterte vom Dach des vordersten LKWs.

„Rufen Sie ein paar Ihrer Kollegen zusammen und sagen Sie dem Mann an der Rezeption, dass ich 5 Zimmer mehr miete. Ich brauche etwas Stauraum für meine Einkäufe.“

„J-ja, Madame.“

„Und treten Sie den Glimmstängel aus!“

„Sofort Madame!“

*~*~*~*~*~*

„Was geht hier vor sich?“

Der Direktor des Hotels trat aus dem Korridor in die Eingangshalle und starrte nun fassungslos auf die lange Reihe von Zimmermädchen, Hilfsköchen, Liftboys und anderem Hotelpersonal, welche schwarze Pappkisten in den ersten Stock schleppten. „Was machen Sie alle miteinander? Das hier ist ein Hotel, keine Lagerhalle!“

„Ah, Herr Direktor.“

Der Rezeptionist stellte eine Kiste auf der kleinen Bar im Eingangsbereich ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

„Ich kann nicht lang herumstehen und plaudern. Im Moment ist sie oben und koordiniert die Einlagerung, aber sie könnte jeden Moment herunterkommen und mich erwischen.“

„Sie? Wer ist diese sie? Ich bin heruntergekommen, weil ich einen abscheulichen Lärm gehört habe. Was machen Sie hier, Mann?“

„Einen Lärm?“ Der Rezeptionist runzelte die Stirn, dann klärte sich seine Miene. „Ach ja, das wird wohl Albert, der zweite Liftboy gewesen sein. Er hat eine Kiste mit Nudelhölzern fallen lassen.“

„Nudelhölzern?“

Der Direktor schritt zu der Kiste und riss den Verschluss aus Klebeband ab. Doch in der Kiste befand sich noch eine weitere, diesmal aus Metall und mit einem Schnapsverschluss.

„An Ihrer Stelle würde ich das nicht öffnen, Herr Direktor.“

„Und wieso bitte nicht? Immerhin bin ich der Chef hier.“

„Ja, Herr Direktor. Aber vielleicht lesen Sie erst die Aufschrift auf der rechten Seite.“

„Warum...“

„In Ihrem eigenen Interesse, Herr Direktor, glauben Sie mir.“

Gereizt bückte sich der Direktor und sah einen Aufkleber mit einer großen, rot durchgestrichenen Nase darauf an der Seite der Kiste. Darunter stand, in markanten Lettern:

VERFAULTES GEMÜSE

Höchstgefahr für empfindliche Nasen

Damit es richtig stinkt, zwei Tage lang bei über 30 Grad lagern

Langsam richtete der Direktor sich wieder auf.

„Verfaultes Gemüse?“

Abscheu und Unglauben lagen in seiner Stimme.

„Etwa 200 Kisten“, entgegnete der Rezeptionist. „Aber da wären auch noch circa 5000 Nudelhölzer. Die Spruchbänder und Fahnen habe ich bisher noch nicht gezählt.“

„Und was ist das?“

Noch einmal beugte sich der Direktor hinunter. Unter der Aufschrift befand sich ein Logo. Langsam entzifferte er: „D-i-e W-a-h-n-s-i-n-n-i-g-e-n?“

„In Großbuchstaben, Herr Direktor.“

„Dass die Spinner denen diese Kisten gehören wahnsinnig sind, glaub ich Ihnen gerne. Wie viele Kisten faules Gemüse?“

„Zweihundert. Und es ist eine Abkürzung, Herr Direktor.“

„Die Zweihundert Kisten?“

„Nein, die ’WAHNSINNIGEN’.“

„Und wofür steht diese Abkürzung?“

„Das darf ich einem Nicht-WAHNSINNIGEN nicht verraten. Tut mir leid Herr Direktor.“

Der Direktor richtete sich abrupt auf und wirbelte zu seinem Angestellten herum. „Soll das etwa heißen, Sie gehören auch zu der Idiotenbande die... die überreife vegetarische Nahrung in Massen in mein 5-Sterne Hotel schleppt?“

„So könnte man es ausdrücken.“

„Mein Gott! Bin ich denn von Wahnsinnigen umgeben?“

„Wenn Sie’s genau wissen wollen: Ja“, erklang eine neue Stimme hinter ihm. Eine Stimme, die den Direktor irgendwie an einen Feldmarschall erinnerte, obwohl sie eindeutig einer Frau gehörte. Er wirbelte herum und erblickte eine dürre Frau um die 60, die im Sturmschritt auf ihn zumarschiert kam.

„Wer zum Teufel sind Sie?“ verlangte er zu wissen.

„Einer Ihrer Gäste, und die Frau die fünf Räume als Lagerplatz für dies alles hier“, sie deutete auf die Kisten, „gemietet hat.“

„Hören Sie“, brauste der Direktor auf, „es ist einfach nicht möglich, solche Artikel hier einzulagern. Sie... riechen. Das ist ein erstklassiges Haus und...“

„Für den dreifachen Preis.“

„Wie bitte?“

„Ich zahle den dreifachen Preis für die Zimmer.“ Die dürre Vettel zuckte mit den Schultern. „Wenn Sie möchten auch mehr. Den fünffachen Preis von dem, was Sie normalerweise verlangen, für jeden Raum, der hier auf meinen Namen gemietet ist. Und wir bleiben mindestens einen Monat.“

„Oh.“

„Was halten Sie davon nach oben in Ihr Büro zu gehen und den Gewinn auszurechnen? Und am besten vergessen Sie meine kleinen Einkäufe hier wieder. Vergesslichkeit kann sehr profitabel sein.“

„Ah. Natürlich. Sofort.“ Der Direktor machte eine zögerliche Verbeugung vor der alten Dame. Plötzlich kam sie ihm viel vornehmer vor als noch gerade eben. Dann wandte er sich an die wartenden Angestellten, die noch immer mit Kisten im Arm herumstanden. „Und, Sie...“

„Ja, Her Direktor?“

„Machen Sie gefälligst weiter. Was soll denn die Dame von unserem Service halten, wenn Sie die ganze Zeit nur hier herumstehen und schwatzen?“

„Ja, Herr Direktor.“

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Also, erst einmal Sorry, dass es so lange gedauert hat! Habe mir die Hand eingequetscht, und da hat das Tippen etwas länger gedauert :-)

Hoffe euch gefällt mein gequetscht getipptes Kapitel! :) Wenn ja, dann hinterlasst bitte Votes & Kommentare, die allerbesten Heilmittel für gequetschte Hände :D :D

GLG

Robert

P.S: Wie schon so oft get es per externem Link zu meiner Facebook-Seite, wo ihr immer alle Neuigkeiten zu meinen Büchern findet :) 

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