„Das haben Sie wirklich äußert gut hingekriegt!“
Wutschnaubend patrouillierte Nolting vor Schomans Schreibtisch auf und ab.
„Ihre Jungs haben die Sache richtig versaut! Warum haben Sie ein solches Wahnsinnsunternehmen wie diese vorgetäuschte Befreiungsaktion überhaupt angefangen? Es war doch von vornherein zum Scheitern verurteilt!“
„Wenn Sie mich zwei Minuten lang einmal zu Wort kommen lassen würden, dann...“
„Nein, jetzt rede ich! Sie werden die Aktion sofort abblasen und sich offiziell entschuldigen! Ich weiß nicht, was Sie mit den beiden vorgehabt haben, aber es wird nicht passieren, das garantiere ich Ihnen.“
„Hören Sie, Herr Oberstaatsheini, ich habe keine Ahnung wer die beiden entführt hat! Ich war es jedenfalls nicht.“
Abrupt blieb Nolting stehen.
„Sie- nicht?“
„Nein.“
„Wirklich nicht?“
„NEIN!“
Nolting runzelte die Stirn. Dann weiteten sich seine Augen vor Entsetzen.
„Oh nein. Wenn er... aber das wäre ja... nicht absehbare Folgen...“
Schoman lehnte sich vor. Seine Augen taten genau das Gegenteil von Noltings, sie verengten sich, voller Misstrauen. „Könnten Sie mir vielleicht gütigerweise erklären, was in Ihrem Denkkasten so vor sich geht? Ich bin leider nicht telepathisch begabt.“
Der Staatsanwalt setzte sich.
„Schoman, alle unsere Differenzen beiseite lassend – können Sie eine Operation durchziehen, ohne dass etwas dabei schief geht?“
Das Gesicht des Geheimdienstchefs wurde rot vor Zorn.
„Was soll das für eine Frage sein?“ zischte er.
„Eine, die ich gern beantwortet hätte.“
„JA! Ja, ich kann das.“
„Gut. Dann rufen Sie Ihre besten Leute zusammen. Wir müssen in Mackensens Büro einbrechen.“
*~*~*~*~*~*
Der Hubschrauber schwebte etwa einen Kilometer über der Stadt dahin.
„Verdammt!“ knurrte einer der Entführer.
„Was ist?“
„Ich krieg’ die Flasche nicht auf.“
Schmidt grinste. „Geben Sie mal her.“
„Sie sehen nicht sonderlich stark aus.“
„Bin ich nicht und muss ich auch nicht sein. Nun geben Sie schon her.“
„Hier, bitte.“
Schmidt nahm die Flasche entgegen.
„Ach übrigens, macht es Ihnen etwas aus Bier aus einem Becher zu trinken?“ fragte er.
„Nicht das Geringste. Wieso?“
„Ach, deshalb. Festhalten und herschauen.“
Herr Schmidt öffnete die Tür des Hubschraubers. Das Donnern der Rotorblätter veranlasste alle außer ihm sich die Hände auf die Ohren zu pressen. Schmidt streckte den Arm hinaus und nach oben. Kurz darauf schloss er die Tür wieder reichte er seinem Entführer die geköpfte Bierflasche.
„Hier, bitte.“
„D-dankeschön.“
*~*~*~*~*~*
„Ooooh, mein armer Kopf.“
Frau Oppermann blickte kurz über die Schulter, zu ihrem Mann der gerade mühsam versuchte sich zu erheben. „Ah, bist bu also endlich wach, Werner.“
„Wo sind wir hier, Schatz?“
„An Bord eines Düsenjägers. Festhalten, da vorne kommt eine Linienmaschine! Wir machen einen Saltooooooh!“
Herr Oppermann sah gerade noch durch die Fenster wie etwas riesengroßes weißes schnell näherkam, dann drehte sich der Düsenjäger abrupt zur Seite. Nachdem sich die Turbulenzen gelegt hatten setze sich Herr Oppermann auf und rieb sich den Kopf.
„Schatz, welcher Teil dieser Höllenmaschine ist die Decke und welcher ist der Fußboden?“
„Ich glaube kaum dass jemand Stühle an die Decke schrauben würde, Werner.“
„Wirklich, Schatz? Darf ich dich darauf aufmerksam machen, das du mitsamt dem Stuhl an der Decke hängst?“
„Nein, Werner. Du stehst auf der Decke. Ich hänge vom Fußboden herunter. Ich fliege gern kopfüber. Das ist, wie wenn man im Ohrensessel die Beine hochlegt.“
„Nur, dass ein Ohrensessel normalerweise nicht mit Hunderten von Stundenkilometern durch die Luft fliegt.“ Herr Oppermans stimme deutete darauf hin, dass er gerade noch mit den Fingerspitzen seine geistige Gesundheit im Griff hatte, und sie kurz davor stand ihm zu entgleiten.
„Außer wenn du Abends heimkommst und zu viel getrunken hast, Werner.“
„Damit meinst du wohl, überhaupt etwas getrunken.“
„Ich kann keinen Unterschied erkennen. Aber du hast dich geirrt. Es gibt noch etwas, was ein Ohrensessel nicht kann.“
„Was denn?“
„Siehst Du den Hubschrauber da vorne?“
„Ja.“
„Dann werde ich es dir demonstrieren. Aber vorher...“
„Aaaaah!“
Das Flugzeug machte eine erneute abrupte Drehung und Herr Oppermann bekam noch eine zweite Beule an den Kopf.
„Kopfüber fliegen ist schön und gut, aber es eignet sich nicht für die Attacke. Setz dich lieber hin und schnall dich an, Werner. Jetzt geht’s rund!“
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Am Ostersonntag habe ich es nicht mehr geschafft, dafür gibt es jetzt am Ostermontag ein extra-Kapitel der Staats-AG! Ich hoffe es gefällt euch :)
Fröhliche Ostern :)))
Robert
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Die Staats-AG
HumorZwei Unglückliche die in den Wagen des auf sie angesetzten Steuerfahnders gerasselt sind und jetzt für fünf Jahre hinter Gittern sitzen sinnen auf Rache gegen das System: Vom Gefängniscomputer aus eröffnen sie die Website www.staats-ag.de, auf der s...