Teil 4

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„Also haben Sie gewonnen?" Mein Blick traf wieder den der Ältesten. Sie lächelte immer noch. „Wie Sie sehen ja.", antwortete ich und nickte. „Vielen Dank nochmal."
Ich öffnete den Koffer. Mir kam ein helles Licht ins Auge „Fünf Infinity-Steine auf einmal. Das gab es bisher noch nie. Lassen Sie sich nicht damit erwischen." Damit hatte sie auf jeden Fall recht. Einer konnte schon mehr Schaden anrichten als das stärkste Lebewesen in diesem Universum. Fünf aus einmal wäre viel zu gefährlich.

Ich nahm den grünen Stein aus dem Koffer und reichte ihr ihn. „Dankeschön!" Sie machte eine Handbewegung, durch die sich ihre Kette öffnete. Der Stein schwebte herein und die Kette schloss sich. „Auch dafür, dass ihr keine weitere Zeitlinie ausgelöst habt."

Ich schluckte wegen der Sache mit Loki. Vielleicht gab es ja eine Möglichkeit, mit der ich ihn stoppen könnte. Ich meine noch ist nicht passiert.

Aber ich musste Bruce versprechen, dass ich nichts versuchen würde, rückgängig zu machen. Er meinte das könnte noch mehr Schaden anrichten. Aber ich konnte es nicht zulassen, dass Loki eine neue Zeitlinie erstellt. Oder dass Natasha stirbt. Wenn ich weiß, dass ich vielleicht was ändern könnte, warum sollte ich es nicht versuchen?

„Möchten Sie mir was erzählen?" Plötzlich stand die Älteste wieder direkt neben mir und unterbrach meinen Gedankengang. Ich war schockiert. „Keine Sorge, ich kann keine Gedanken lesen." Dabei konnte ich mir irgendwie nicht so sicher sein. Was wenn doch? Sollte ich ihr von Natasha erzählen? Sollte ich sie fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, das zu verhindern, was auf bald Vormir passieren wird?

„Also? Ich weiß, dass Ihnen was auf dem Herzen liegt. Kann ich Ihnen dabei helfen?" Ich guckte runter in die Stadt, wo Natasha eben noch gekämpft hatte. Sie war nicht mehr da.

„Die Liebe ihres Lebens?" Ich zuckte zusammen.

„Wer?"

„Das Mädchen."

„Nein."

Tatsächlich war ich mir bei meiner Antwort eigentlich gar nicht so sicher. Die Älteste tritt einen Schritt nach vorne auf mich zu. „Manche Sachen kann man nicht ändern", sagte sie ruhig. „Das Schicksal kommt wie es kommt." Ich nickte. „Die Zeit ist nicht die Lösung zu allem. Bitte merken Sie sich das."

Meinte sie damit auch den Tod? Ich meine, Thanos hat Vision mit dem Zeitstein auch wieder zum Leben gebracht. Aber macht der Zeitstein und Zeitreisen einen so großen Unterschied?

Ich trat einen Schritt zurück. Langsam wurde es mir ein bisschen unangenehm. Nun löste sich die Frau auch von mir.

„Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg auf Ihrer Reise, vermasseln Sie es nicht!" Natürlich nicht.

„Vielen Dank, werde ich nicht. Versprochen."

Sie nickte und wandte sich von mir ab.

Wenige Minuten stand ich wieder in den Straßen von New York. Es liefen immer noch viele Menschen rum, ich sah viele Krankenwagen, Polizisten, Verletzte und überall Leichen von den Aliens rumliegen. Das Portal war nun geschlossen, ich musste trotzdem noch ein bisschen warten, bis ich meinen Plan für den nächsten Stein umsetzten konnte.

Vor ein paar Tagen, als Tony, Scott und ich hier nach New York gereist sind, haben wir den Gedankenstein aus dieser Zeit entfernt. Eigentlich wollten wir ja noch den Tesserakt mit dem Raumstein mitnehmen, jedoch ist der uns ja zusammen mit Loki abhandengekommen. Ich überlegte wieder. Sollte ich diese Sache mit Loki versuchen zu verhindern? Die Älteste meinte zwar, man kann nicht alles mit Zeit ändern, jedoch verhindere ich ja auch gerade mit der Zeit weitere Zeitlinien. Ich reise jetzt ja auch in der Zeit und bringe die Steine zurück, damit keine weiteren Zeitlinien entstehen. Ich könnte es ja immerhin versuchen. Ich brauchte einen Plan.

Noch hatte ich den Gedanken-, Realitäts-, Seelen- und Machtstein. Mit ihnen war ich so mächtig, wenn ich sie richtig anwende, könnte ich alles schaffen. Aber wenn ich was Falsches tue, kann ich auch alles versauen.

Bruce hat gesagt, ich soll auf keinen Fall etwas ausprobieren, was wir nicht besprochen hatten. Wir sind vor meiner Reise alles durchgegangen, was ich tun soll. Und ich musste ihm versprechen, dass ich nichts versuche rückgängig zu machen. Außerdem darf ich auf keinen Fall die Steine nutzen, sagte er. Ich sollte sie bloß wegbringen und wiederkommen.

Beim letzten Punkt haben wir ja eh schon die erste Abweichung: Ich werde nicht wiederkommen. Ich werde mit meiner großen Liebe Peggy Carter ein schönes Leben führen. Das war schon immer mein größter Wunsch.

Und Bruce ist jetzt eh nicht hier, er kann mir also nichts vorschreiben und schon gar nicht etwas verbieten.

Und ich werde ja auch die Steine nachher wegbringen. Nur jetzt erstmal muss ich eine weitere Zeitlinie verhindern. 

Captain America - One Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt