Teil 29

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“Guten Morgen, Mr. Stark!” Als ich die Tür langsam öffnete, war er schon am Arbeiten. Ich schloss die Tür wieder hinter mir und sah ein Kaninchen in einem Schuhkarton sitzen.
“Steve, wir sind doch schon lange bei Vornamen. Guten Morgen!”
“Was wird das?” Dabei zeigte ich auf das Tier.
“Es ist unser Versuchskaninchen. Wortwörtlich. Hab ich von Jarvis.”
“Und er hat das erlaubt?”
“Ist ja nur ausgeliehen. Ich war gestern noch lange hier und habe an einem Anzug gebastelt, denn es wird womöglich nicht in deinen reinpassen. Es ist etwas ganz simples. Hast du nicht von diesem einen Mann erzählt, der auch so einen Anzug hat, um klein zu werden?”
“Ant-Man? Ja, genau.”
“Auch von Hank Pym?”
“Ja, er hat den Anzug gemacht.”
“Echt ein schlauer Mann. Hast du das Raum-Zeit-GPS?”
Ich hielt das kleine Gerät hoch.
“Vielen Dank”, er nahm das GPS,”Ich habe schon ein kleines Modell gebaut, was vielleicht funktionieren müsste. Aber am Besten vergleiche ich die beiden nochma miteinander, um eventuell Dinge auszubessern.”
Er legte das Gerät unter ein Vergrößerungsglas und betrachtete es rund eine Minute.
“Hmm, Stark-Industries wird wohl noch ziemlich groß.”
“Was?” Ich machte ein verwirrtes Gesicht. ”Wieso?”
“Stark-Tech. Meine eigenen Erfindungen erkenne ich mit bloßem Auge. Aber dies ist eine etwas weiter entwickelte Technik. Aber was eine Ehre, dass solch ein genialer Quantenphysiker MEINE Technologie benutzt.”
“Nun, dass ist tatsächlich nicht von ihm.”
Sein Gesicht machte einen verwirrten Eindruck.
“Von wem denn sonst?”
“Es ist kompliziert. Aber es musste ja jemand anderes machen, Hank wurde ja weggeschnipst.”
“Trotzdem, ein sehr guter Mann. Wie heißt er? Vielleicht begegne ich ihm in Zukunft ja noch.”
Ich konnte ihm jetzt schlecht von Tony erzählen. Was sollte ich sagen?
“Das wirst du, das verspreche ich dir. Trotzdem will ich dir nicht zu viel über die Zukunft erzählen. Kommen wir aber zurück zum Thema. Was ist mit deinem Gerät? Können wir es benutzen?”
“Ich würde noch ein paar kleine Änderungen vornehmen und noch etwas einbauen, damit wir den Anzug auch von außen bedienen können. Aber hier:” Er warf mir den kleinen Anzug zu,”den kannst du dem Hasen schon mal umschnallen.”
“Bist du denn sicher, dass es funktioniert? Ich möchte ungern das Tier verlieren.”
“Was denkst du denn. Das Ganze ist immerhin von mir, da klappt alles wenn ich mir sicher bin.”
“Und bist du dir sicher?”
Er schaute mich nur kurz an und wandte sich wieder der Arbeitsplatte zu. Daraufhin ging ich zu dem Kaninchen und hob es langsam auf den Tisch.

“Wollte Miss Carter dabei sein?”, fragte er mich nach einer Weile.
“Soll ich mal fragen?”
“Mach das. Denn ich bin jetzt fertig. In der Zeit wo du oben bist kann ich das Gerät befestigen.”
Das Kaninchen setzte ich auf den Tisch zu Howard und verschwand nach oben. 

Den Weg konnte ich langsam auswendig: Den Gang entlang, nach rechts abbigen, dann wieder nach links, die Treppe hoch und durch die große Tür in den Hauptsaal. Weiter als hier war ich noch nicht, aber Peggy hat mir erklärt wo sie arbeitet. Mit leicht gesenktem Kopf, um unerkannt zu bleiben ging ich die große Treppe hoch und suchte den Gang ab. An einer Tür stand ´Verwaltung´. Hier war ich richtig. Vorsichtig öffnete ich die Tür. Dahinter befanden sich viele Menschen, die wild durcheinander liefen.
“Sir, wie kann ich Ihnen helfen?” Eine weibliche Stimme sprach mich von der Seite an.
“Wo finde ich Agent Carter?”, ich vermied den Augenkontakt während dem auch wenn nur kurzem Gespräch.
“Gleich da drüben!”, sie zeigte auf eine Glastür. Dahinter sah ich Peggy ein paar Blätter sortieren.
“Vielen Dank!”, schnell huschte ich an den restlichen Menschen vorbei und öffnete die Tür.
“Steve, was machst du hier?”
“Ist das dein Büro?”
“Denkst du ich habe ein eigenes? So weit ist die Welt noch nicht, dass Frauen ein Recht auf ein eigenes Büro haben. Ich bin gerade dabei den Schreibtisch meines Chefs aufzuräumen.”
Ich guckte mich in dem Raum um. Überall hingen Bilder und Zeitungsartikel von mir.
“Wenn er dich sieht, erkennt der dich sofort. Mr. Dooley ist ein großer Fan von dir, so wie viele Menschen”
“Das sehe ich.” Überall standen kleine Figuren, Sticker, Bilder usw. “ Roger Dooley, den kenne ich sogar auch noch.”
“Was machst du jetzt eigentlich hier?”
“Ich wollte dir Bescheid sagen, dass wir den Versuch jetzt gleich starten.”
“So schnell schon?”
“Ja, Howard muss noch einige Optimierungen vornehmen, dann sind wir fertig. Möchtest du dabei sein?”
“Gerne. Fünf Minuten, dann komme ich, okay? Das kann ich nicht einfach so liegen lassen. Mein Chef ist sowieso nicht gut auf mich zu sprechen.”
“Wieso?”
“Weil ich eine Frau bin und daher wohl eher als Putzhilfe genötigt werde, statt mich um die Rettung Americas zu kümmern. Aber was soll man machen. Gehe am Besten schon mal vor. Dooley müsste gleich kommen.”
“Bis gleich.”

Ich verließ den Raum und lief fast in einen Mann rein.
“´tschuldigung…” , nuschelte ich und ging, ehe ich das Namensschild registrierte. Es war Roger Dooley. Aus Reflex drehte ich mich nochmal um, als ich sah, dass er mich mit offenem Mund anstarrte. Jetzt schnell weg von hier. Ich hörte noch ein: “War das nicht…”, bevor ich die Tür schloss.
Mist. Das sollte nicht passieren. Jetzt aber schnell runter zu Howard, bevor er mir noch hinterher geht. Hoffentlich geht alles gut und er schiebt das auf eine Verwechslung. Aber jetzt kann ich sowieso nichts mehr machen, außer schnellstmöglich von hier zu verschwinden.

Captain America - One Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt