Teil 19

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Mein Puls schlug echt schnell. Ich hatte den Anzug an, die Tasche in der einen Hand, Mjölnir in der anderen. Ich konnte noch nicht so ganz glauben, dass ich das jetzt mache.

„Bist du sicher, dass wir das machen sollen?", fragte ich unsicher.

Ich wollte es nicht und hatte ein total schlechtes Gewissen. Aber irgendwie versucht mein Körper, Natasha alles recht zu machen. Wie jetzt gerade auch. Ich konnte aber nichts dagegen tun. Etwas hatte sich seit gestern zwischen uns geändert. Zu mindestens spürte ich das.

„Wenn es dir wieder gut geht? Es wäre halt gut, dass wir es so schnell wie möglich machen."

„Wenn man das als gut bezeichnen kann. Aber ich hatte jetzt ja ein paar Tage Zeit mich auszuruhen. Trotzdem fühle ich mich irgendwie noch nicht ganz bereit."

„Wir hatten alles doch heute noch ausführlich besprochen gehabt. Es wird alles gut. Vertrau mir."

Das tat ich ja. Trotzdem ging es mir bei dem Gedanken nicht gut, Natasha hier zu lassen.

Sie nahm schließlich ihren Pym-Partikel und legt ihn in meine Hand.

„Das ist unsere letzte Hoffnung. Ich verspreche dir, wir werden uns wiedersehen. Wir müssen nur noch die Koordinaten eingeben und dann erfüllst du dir deinen sehnlichsten Wunsch. Freust du dich nicht irgendwie?"

„Doch natürlich. Aber ich bin gerade komplett durcheinander. Aufregung, Angst, Freude... ich weiß nicht, was mit mir los ist. Aber solange du dir sicher bist, dass das das richtige ist, glaube ich das auch."

„Das ist es, ganz sicher."

Dann schaute ich auf mein Navigationsgerät, was ich zum Navigieren in der Quantenebene brauche. Jetzt bloß keinen Fehler beim Eintippen machen. Bisher hatte alles funktioniert. Doch nur eine einzelne falsche Zahl könnte mich da unten festsitzen lassen oder mich ganz woanders hinbringen.

Vorsichtig tippte ich die Koordinaten ein.

„Fertig", sagte ich dann schließlich.

„Jetzt kommt es zum schwierigsten Teil."

Ich schaute sie an. Jetzt mussten wir uns verabschieden. Sie kam zu mir und umarmte mich. Dann gab sie mir einen kurzen Kuss auf die Wange. Mir ging wieder ein schönes Gefühl durch den Körper. Ich liebte diese Nähe von Natasha.

„Ich werde dich vermissen", sagte ich.

„Ich dich auch."

„Für dich dauert das nicht lange. In ein paar Minuten werde ich wieder hier sein."

„Mit einem wunderschönen Leben hinter dir. Und wenn deine Sehnsucht zu groß nach mir ist, du kannst mich ja jede Zeit besuchen oder holen kommen", sagte sie sarkastisch.

„Das werde ich."

Wir lösten uns und ich wusste, dass es jetzt so weit ist.

„Bereit?"

Ich machte einen tiefen Atemzug und nickte dann schließlich, obwohl ich eigentlich noch ganz und gar nicht bereit war. Mehr und mehr dachte ich mir, dass es vielleichte doch die falsche Entscheidung ist. Aber jetzt hatte ich mich dafür entschieden und jetzt wird es auch durchgezogen. Und Nat hatte ja recht, das was ich jetzt gerade tue, ist immer mein großer Wunsch gewesen. Ich schloss meinen Helm, sah Natasha ein letztes Mal in die Augen und drückte dann schließlich mit zitternden Händen den Knopf zur Quantenebene. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Ich schloss meine Augen. Alles zog sich zusammen. Der Boden unter mir fiel weg und es fühlte sich an, als würde ich fallen. Mein Kopf wurde ganz komisch und ich wusste, dass mir bald schwarz vor Augen werden würde. Streng dich an, halte noch ein bisschen durch. Ich darf jetzt nicht wegknicken. Ich presse meine Augen zusammen und konzentrierte mich.

Da wurde es auch schon heller. Ich versuchte meine Augen ein wenig zu öffnen, um sehen zu können, wo ich lande. Einen kleinen Spalt gingen sie auf und ich konnte den Umriss von einem Baum erkennen. Das Bild wurde immer klarer, heller und größer. Bald ist es geschafft. Doch in dem Moment fielen plötzlich meine Augen zu und ab dem Moment war ich weg.

Captain America - One Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt