Teil 15

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„Und jetzt bin ich hier und gerade dabei dein Leben zu retten." Mit dem Satz beendete ich die Geschichte.

Ich habe an dem Moment angefangen, wo ich alle Avengers wieder getroffen hatte, über Bruces Schnipsen, den Kampf, das öffnen der Portale, Tonys Tod, bis hin zu meiner jetzigen Reise, habe ich ihnen alles erzählt. Ich hoffe jetzt vertraut er mir auch völlig.

„Wow!", sagte Clint nur total sprachlos, der die ganze Zeit aufmerksam zugehört hat.

Während ich alles erzählt hatte, haben wir uns auf den Weg nach unten gemacht. Jetzt standen wir unten, vor dem großen Felsen. Oben schwebt noch irgendwo Red Skull rum. Dem werde ich jetzt so schnell nicht mehr begegnen.

„Und wie geht es jetzt weiter?", fragte mich Clint.

„Du nimmst den Seelen-Stein, öffnest die Quantenebene und wirst in der Zukunft, ohne irgendwelche Erinnerungen an das hier, bei den anderen landen. Ihr baut den Handschuh zusammen und rettet das Universum. Ganz einfach."

„Das nennst du einfach? In meiner Zukunft vielleicht ja. Ich mein, ich weiß jetzt ja, dass wir das alles schaffen werden. Aber ich habe totale Angst, mich von dem allen hier zu verabschieden. Steve, ich weiß jetzt, was in der Zukunft passiert. Tony tot, Nat tot, du tot..."

„...du wiedervereint mit allen Avengers und deiner Familie", beendete ich seinen Satz. Das schien ihn ein bisschen aufzumuntern.

„Kann ich nicht noch ein bisschen mit euch hierbleiben? Ich meine ich habe doch eh Zeit. Dann überlege ich noch etwas. Ich will euch einfach nicht einfach so verlassen!"

„Ich verstehe dich ja. Wir wollen aber nichts riskieren. Red Skull ist noch da oben und wer weiß, was auf diesem Planeten noch lauert. Und dann geht's schneller für dich, du siehts alle früher wieder."

„Nat, sag auch mal was dazu!", Clint ließ sich nicht umstimmen.

„Mach das, vertrau mir. Wenn du das nicht tust, wirst du vermutlich nie wieder deine Familie wiedersehen. Und das ist das, was du die ganze Zeit wolltest. Glaub mir, für mich ist das auch schwer, dich weg zu schicken. Aber das ist das einzig richtige. Die Zeit hat das so gewollt. Du kannst schon froh sein, dass Steve jetzt hier ist und versucht, noch etwas an meinem Schicksal zu ändern. Und an meinem Leben. Aber jetzt komm und lebe gefälligst deins zu Ende!" Sie starrte Clint erwartungsvoll an. Dann nahm sie mir dann Koffer aus der Hand, nahm den Seelen-stein und legte ihn in Clints Hand. Diese drückte sie liebevoll zu und guckte ihm wieder in die Augen.

„Ich werde dir versprechen, wir sehen uns in der Zukunft wieder. Aber erstmal geht es jetzt um deine Familie. Die muss gerettet werden. Genauso wie alle anderen. Die brauchen dich und den Stein! Anders wird keiner zurückkommen."

Daraufhin gab sie ihm eine feste Umarmung und schaute ihn wieder in Gesicht. Dafür liebte ich Natasha. Sie ist so liebevoll und will immer allen helfen.

„Okay", Clint gab sich einen Ruck und aktivierte seinen Anzug zusammen mit dem Helm, „Wir sehen uns bald wieder. Du hast es mir versprochen!" Er umarmte Nat ein weiteres Mal. „Und das werde ich auch nicht brechen." Sie löste sich von der Umarmung.

„Cap", er nickte mir zu, „Pass gut auf sie auf und viel Glück!" „Das werde ich."

Das war der letzte Satz bevor er auf seinen Anzug drückte und in die Quantenebene gezogen wurde.





Natasha guckte mich mit einem Lächeln an.

„Was machen wir jetzt?", fragte sie mich.

„Wie wäre es, wenn wir zum Raumschiff gehen und uns was ausruhen. Ich habe eine lange Reise hinter mir."

„Sollen wir nicht direkt zurück? Wir wollen nichts riskieren. Nicht das uns hier noch irgendetwas passiert. Das waren deine Worte. Du hast eben bei Clint auch so gedrängt."

Ich musste es ihr erzählen, damit sie Bescheid weiß. Aber ich konnte nicht.

„Ja ich weiß, aber wir können doch trotzdem noch was hierbleiben."

„Alles gut!?"

„Ja klar. Natürlich. Nur wenn wir bei den anderen sind können wir sicher nichts mehr alleine machen deswegen..."

Ich hatte irgendwie im Gefühl, das ich mir hiermit noch mehr Probleme machen. Am besten halte ich einfach meinen Mund. Vor allem wird das so schonmal nichts mehr mit Peggy, wenn ich ihr jetzt nicht langsam davon erzähle. Aber ich bin mir ja sowieso nicht mehr sicher, ob ich die Reise zu ihr noch machen will. Ich muss hier eh erstmal weg, aber das wird schwer ohne einen Pym-Partikel.

„Okay, wenn es nur das ist. Da lang geht es zum Schiff"

Sie schaute etwas verwirrt und gleichzeitig auch geschmeichelt. Ich schaute nur zum Boden. Desto mehr ich rede, desto mehr reite ich mich in die Lügen rein. Schweigend gingen wir dann in Richtung Raumschiff.

„Hast du Hunger?", fragte sie mich. „Wir haben nicht viel, aber ein bisschen ist noch hier."

„Nein, Danke", sagte ich nur, obwohl mein Magen eigentlich schon die ganze Zeit knurrte. Ich setzte mich hin. Natasha nahm sich eine Kleinigkeit und setze sich dann zu mir an den Tisch.

„Irgendwas ist doch los, ich merke das."

„Da gibt es so ein Problem." Es kam einfach aus mir raus. Aber ich wusste trotzdem, es war das richtige, ihr davon zu erzählen.

„Was ist los?"

„Ich habe doch von dem Kampf erzählt, den ich während meiner Reise hatte," ich öffnete das Fach an meinem Anzug, wo sich der zerbrochenen Partikel befand, „das war mein Letzter. Ich muss hierbleiben."

„Steve!"

„Du musst gehen. Für mich gibt es keinen Weg mehr zurück."

„Steve, beruhig dich, wir finden einen Weg."

Sie schaute tief in meine Augen. Ihre grünen Augen blitzen mich an.

„Es gibt keinen Weg. Wir haben einen Pym-Partikel und müssen beide zurück. Aber deshalb möchte ich meine Zeit jetzt auch noch mit dir genießen, bis du gehst."

„Natürlich Steve, wir können hier so lange bleiben wie du willst. Aber es gibt bestimmt eine Möglichkeit, wie du hier rauskommst."

„Nat, du verstehst das nicht."

„Doch ich verstehe das. Du nimmst meinen Pym-Partikel und reist zurück."

„Nein!"

„Steve, ich bin sowieso tot, du nicht. Deshalb ist es das einzig richtige von mir, dir diese Möglichkeit zu geben, zurückzureisen. Mein Leben endet hier, du hast deins noch vor dir. Bitte, nehme das an."

„Auf keinen Fall! Ich komme doch nicht zu dir, um dich dann hier sitzen zu lassen."

„Aber du kannst doch..."

„Das kommt nicht in Frage. Ich nehme nicht deinen Pym-Partikel. Bitte gebe mir jetzt einfach noch ein paar Stunden mit dir zusammen und dann werde ich hier auf Vormir bleiben."

„Natürlich bekommst du die, aber über hierbleiben sprechen wir nochmal. Ich bin so froh, dass du da bist", sagte sie und fiel mir dann in die Arme. Es war so schön, sie wieder in meinen Armen zu haben.

Captain America - One Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt