Teil 35

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Mein Augen öffneten sich und ich erkannte die Umgebung wieder. Der lila-schimmernde Himmel, Dunkelheit, hohe Felsen, Nebel,... Ich spürte die hohe Luftfeuchtigkeit sowie die negative Atmosphäre, die das “Reich des Todes” birgt. Es war wirklich Vormir. Jetzt hoffte ich einfach, dass alles funktioniert hat. Die richtige Zeit, nicht zu weit weg von Natasha und es sollte ihr natürlich auch nichts passiert sein. Und kritisch wäre es auch, wenn ich plötzlich in einer anderen Zeitlinie bin und sie hier gar nicht lebt.

Von dem Zeitreisen war mir wieder etwas schwindelig geworden. Ich blieb also noch eine Weile sitzen, bis sich mein Körper an das alles hier gewöhnte. 
In der Zeit schaute ich mich etwas um. In der Ferne konnte ich den Berg sehen, auf dem Red Skull lebt. Der ist praktisch das Prachtstück dieser Landschaft, denn er thront hoch im Himmel und ist deswegen nicht zu übersehen. Eigentlich würde man gar nicht denken, dass da der Hüter des Seelensteins lebt und dort Lebewesen umbringt, die an den Stein kommen wollen. 

Ich stand auf, den mein Kreislauf hatte sich etwas beruhigt. Langsam habe ich es realisiert, dass ich jetzt tatsächlich wieder hier auf Vormir bin und eine Chance habe, Natasha wirklich noch zu retten. Zuerst musste ich sie aber finden. Dafür brauchte ich Orientierung. Ich konzentrierte mich. Als wir in dem Raumschiff von Rocket und co. gewohnt hatten, schauten wir von genau der anderen Seite auf Red Skulls Berg. Ich musste also einmal auf die andere Seite laufen. Das könnte eine Weile dauern. Und zudem war ich sowieso noch ziemlich kaputt von dem, was vorher abging. Ich musste aus Stark´s Labor fliehen und wurde dann von mehreren Polizisten durch New York verfolgt. Das war ziemlich anstrengend. Und jetzt musste ich noch auf die andere Seite gehen. Und mich beeilen. Wer weiß, was auf diesem Planet alles für Gefahren lauern. Vielleicht muss Natasha gegen die gefährlichsten Wesen kämpfen? Vielleicht hat sie auch schon verloren? Nein. An sowas durfte ich nicht denken.

Mit Tonys Raum-Zeit-GPS kann man leider die Zeit sowie den Ort, wo man landet, nicht genau einstellen. Kleinere Tippfehler könnten also auch große Auswirkungen haben. da Peggy mich vielleicht teilweise falsch verstanden haben könnte, wusste ich nun also auch nicht, wann genau ich hier bin und wie lange Natasha schon hier warten musste. Deshalb musste ich mich jetzt langsam mal auf den Weg machen. Ich freue mich ja selber total, sie endlich wieder zu sehen. Die letzten Monate hatte ich immer Angst um sie gehabt. 

Nach einiger Zeit erreichte ich den Weg, mit dem man auf den Berg kam. Das Raumschiff musste also nicht mehr so weit sein. Wir sind beim letzten Mal ungefähr eine halbe Stunde von hier aus gelaufen. Soweit ich das einschätzen kann, war ich jetzt ungefähr drei Stunden unterwegs gewesen. Selbst für mich als Super-Soldier war der Weg über den sandigen Boden sehr anstrengend. Und vor allem kalt und nass! 
Aber das war mir ziemlich egal. Gleich würde ich meine Natasha wieder sehen. Mein Herz pochte an den Gedanken daran immer stärker. Wie lange ich um sie getrauert hatte, da sie als tot galt, und wie lange ich mir Sorgen um sie gemacht habe, dass ich sie hier nicht mehr abholen kann…. Und jetzt war es endlich so weit!

Da sah ich plötzlich etwas bekanntes in der Ferne: Es war das Raumschiff! Ich begann zu laufen. Doch desto näher ich kam, desto mehr fiel mir auf, dass wohl wirklich schon einige Zeit vergangen sein muss. Es sah nicht mehr so aus wie früher. Ein paar Sachen waren abgebrochen und einiges fehlte sogar ganz. Was ist hier passiert?
“Natasha?”, rief ich, denn langsam machte es mir Sorgen. Wie lange war ich weg? Warum sieht es hier so aus? Und am wichtigsten, wo ist Natasha?
Ich kam zu dem Schiff, was man schon fast als ´Trümmerhaufen´ bezeichnen konnte, und lief hinein. Überall lagen Sachen wild verteilt und die Essensvorräte waren auch kaum noch da. Jetzt bekam ich wirklich Angst. Was war hier los?
Schnell lief ich wieder aus der Tür raus. Das konnte doch alles hier nicht wahr sein. Wo war sie?
“Natasha?”, rief ich nochmal so laut es ging. Panik stieg in meinem Kopf hoch. Ich hatte es nicht geschafft. Was war passiert?
Mir kamen direkt die schlimmsten Horrorvorstellungen in den Kopf. Was ist wenn sie auf die Einwohner dieser Gegend getroffen ist und diese ihr irgendwas getan haben. Voller Schuldgefühle lehnte ich mich an einen Felsen und schloss die Augen, um meine Gedanken zu sortieren. Das konnte nicht wahr sein. Das glaubte ich nicht.
so sicher war das Zeitreisen nicht. Wir hatten ziemlich wenig Erfahrung. Und vor Allem ICH. 

Nach einiger Zeit öffnete ich wieder meine Augen, da ich plötzlich ein komisches Gefühl empfand. Ich stand auf und schaute mich um. Irgendetwas gab mir ein Zeichen, ich sah aber nicht um mich rum.
Doch dann erkannte ich tatsächlich in der Ferne einen Schatten. Nur ich konnte nicht einordnen, von welcher Größenordnung wir hier sprachen. War das ein Mensch? Der Schatten begann sich dann schnell zu bewegen und kam immer näher. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Es war wirklich ein Mensch. Und da Natasha der einzige ist, den ich kenne, der hier lebt, musste sie es sein. Ich rannte ihr entgegen. Wir kamen uns immer näher und ich erkannte sie. Es war sie wirklich! Humpelt lief sie zu mir und wir fielen uns in die Arme.
“Nat! Ich hatte so Angst um dich.”
“Ich bin so froh, dass du hier bist!”
“Wie geht es dir?”
“Besser als ich aussehe.” Ich schaute sie an. Überall hatte sie Wunden und ihr Bein blutete.
“Oh Gott, was war passiert?”
“Erzähle ich dir gleich. Ich muss sagen, ich hatte echt Angst um dich. Ich habe gedacht, dir ist etwas passiert.”
“Tut mir so Leid, dass ich nicht früher gekommen bin. Wie lange warst du alleine?”
“Ungefähr drei Monate, soweit ich das einschätzen kann.”
“Es tut mir so Leid!” Ich nahm sie nochmal in den Arm. “Ich bin angekommen und sah das Schiff. Was ist hier passiert? Ich habe echt gedacht, dir ist was passiert.”
“Kleiner Angriff von Einheimischen.” Wir schauten uns tief in die Augen. Dieses grün hatte ich echt vermisst. Erst jetzt, wo ich sie wiedersehe, fiel mir auf, wie wichtig sie mir eigentlich war. Wir schwingen uns eine Weile lang an. Der Moment war einfach viel zu schön.
“Natasha, ich-”
“Wie müssen nicht reden.” Da fiel sie sie mir auch schon um die Schulter und wir küssten uns. Es war wunderschön! Und es fühlte sich richtig an. 
Endlich. It's been a long, long time.

ENDE

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So, das war meine eigene Geschichte, wie Cap´s Leben während seiner Zeitreise aussehen könnte. Ich hoffe es hat euch gefallen und auch das Ende hat gut gepasst! Gebt mir doch bitte mal einen Kommentar ab, wie ihr es fandet.
Außerdem würde ich gerne wissen, ob eine Fortsetzung gewünscht ist. Denn noch habe ich keine Idee, wie es weiter gehen könnte, sodass es auch noch zu dem Ende von Endgame passt (Also dass Cap alt zurückkommt). Habt ihr da irgendeine gute Möglichkeit?
Ansonsten setzte ich mich auch gerne hin und schreibe einen 2. Teil!

Vielen Dank, dass ihr die Geschichte bis hier hin gelesen habt!

Captain America - One Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt