Teil 14

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Schweigend ging ich dann hinter den nächsten Felsen, sodass ich weit genug von Red Skull weg war, der mich schon die ganze Zeit gespannt musterte. Die beiden folgten mir.

„Ich komme aus der Zukunft."

„Ja, wie wir!"

„Nein, also ja, wie ihr. Aber aus einer anderen Zukunft, aus eurer Zukunft. Ein paar Tage später, als ihr zu dieser Reise aufgebrochen seid."

Beide guckten mich etwas verwirrt an. "Tut mir leid, ich versuche es schon so verständlich wie möglich zu erklären. Ihr habt das ganze hier schonmal erlebt. Also nicht das Gespräch mit mir, sondern dass, was davor passiert ist und was eigentlich danach passieren sollte."

„Und was sollte danach passieren?", fragte mich Clint etwas ängstlich. Ich schaute traurig auf den Boden. Mir fiel es schwer, die Wahrheit auszusprechen. Natürlich bin ich jetzt hier um Natasha zu retten, jedoch ist noch nicht klar, ob das mit dem Zurückreisen für sie so funktioniert.

„Also...Ich glaube, dass könnt ihr euch schon denken. Einer von euch hat sich geopfert, um den anderen mit dem Seelenstein zurückreisen zu lassen."

Stille. Wir alle starrten uns nur gegenseitig an. Clint schluckte und meldete sich dann schließlich zu Wort: „Ich hoffe, dass Nat diejenige ist, die zurückgereist ist, oder Steve?" Mir fiel es schwer, Clint zu enttäuschen.

„Steve? Bitte sag mir, dass ich Recht habe."

„Natasha hat dir ihr Leben geschenkt. "

Ich merkte, wie sehr meine Worte Clint kränkten. Auch Natasha guckte besorgt zu Boden.

„Sie hat vielen Menschen das Leben gerettet. Ach nein, sie hat dem halben Universum das Leben gerettet.", unterbrach ich die Stille.

„Also haben wir, beziehungsweise ihr, es geschafft, alle zurückzuholen?", fragte mich Natasha, der es wohl nicht so schlecht damit ging, dass sie über ihr Schicksal jetzt Bescheid wusste.

„Ja, das haben wir geschafft. Und das nur durch dich", antwortete ich.

„Trotzdem soll ich derjenige sein, der sich für den Seelenstein opfert", sagte Clint und drehte sich um.

„Clint! Clint, nein!", rief ich, „zum einen würdest du hiermit nichts ändern, was in der Zukunft passiert. Zum anderen habe ich eine viel bessere Möglichkeit." Ich kniete mich hin und legte den Koffer vor mich. Als ich ihn öffnete, leuchtete die orangene Farbe mir schon entgegen. Natasha und Clint guckten sprachlos den Stein ein.

„Wie...also...Wie kommst du daran?!", stotterte Clint total geschockt.

„Ich bin nicht nur hier, um Natasha zu retten. Meine eigentliche Mission ist es, alle Infinity-Stein zurück an ihren Ort und ihre Zeit zu bringen, um eine weitere Zeitlinie zu verhindern. Bruce und alle anderen wissen gar nichts davon, dass ich hier mit euch rede. Ich habe schon eine lange Reise hinter mir, die – naja... mehr oder weniger - nach Plan verlaufen ist. Mein letzter Stopp ist Vormir. Ich sollte warten bis ihr weg seid und Red Skull den Stein übergeben. Ich konnte es aber nicht übers Herz bringen, Natasha hier tot zu verlassen, auch wenn es eine Möglichkeit gibt, sie zu retten."

„Wie wahrscheinlich ist ihre Rettung?", fragte Clint schließlich.

„Naja, ich habe es durchdacht."

„Und das reicht dir? Du hast keinerlei Anhaltspunkte, dass es funktioniert. Es ist noch nie passiert, dass wir durch Zeitreisen eine tote Person zum Leben erweckt haben."

Eigentlich ja schon. Thanos und seine Tochter waren doch auch tot und konnten in die Zukunft reisen und dort leben. Dann müsste es mit Natasha doch auch gehen, wenn ich sie an die Stelle schicke, an der ich meine Mission begonnen habe.

Konnte ich es Clint sagen? Ich meine, es spielt in seiner Zukunft. Aber sonst würde er es mir nicht glauben.

„Tatsächlich, Clint, haben wir das geschafft. Nur das ganze spielt in deiner Zukunft."

Er schaute mich verwirrt an.

„Ich denke du kannst es uns erzählen. Ich meine, Clint wird sich in der richtigen Zeitlinie eh nicht daran erinnern können", sagte Natasha.

Da hatte sie auf jeden Fall recht. Er würde in den normalen Zeitstrahl zurückkehren und das tun, was in der normalen Zeitlinie passiert. Er hat also auch keinerlei Erinnerungen an dieses Treffen hier. Das einzige, an das er sich erinnern kann, ist, dass sich Natasha für den Seelenstein geopfert hat.

„Okay, ich werde euch alles erzählen. Nur lasst mich bitte ausreden. Vor allem du, Clint. Alles was du jetzt sagst und alles was ich dir jetzt erzähle werden irrelevant für das sein, was in der Zukunft passiert. Du wirst dich an nichts mehr erinnern können. Also selbst," ich schluckte, „wenn Natasha es nicht schaffen sollte, hast du keine Schuld daran. Denn es wird in deinem Kopf immer ihre Entscheidung gewesen sein."

Clint nickte mit gesenktem Kopf. Ich wusste, dass ihn das hier alles total fertig machte.

Nach einem kurzen Blick zu Nat, begann ich, die ganze Geschichte zu erzählen.

Captain America - One Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt