Teil 16

119 8 2
                                    


Ich öffnete meine Augen und schaute mich um. Alles war noch genauso dunkel wie zuvor. Dieser Planet kannte wohl wirklich kein Licht.

Links neben mir saß Natasha neben mir und lag mit dem Rücken angelehnt an die Außenwand des Raumschiffes. Ihre Augen waren geschlossen und sie hatte ein Lächeln auf ihren Lippen. Wir waren wohl eingeschlafen. Vorher hatten wir noch viel über verschiedene Sachen geredet. Nur über das Thema, wie lange wir noch zusammen hierbleiben, hatten wir kein Wort drüber verloren.

Mein Magen knurrte wieder und ich beschloss eine Kleinigkeit zu essen. Ich stand auf und ging in das Raumschiff rein. In Gedanken machte ich mich auf den Weg zu dem Regal, in welchem Natasha eben auch etwas rausgenommen hatte. Doch ich schaute nicht auf den Boden, weshalb ich gegen meinen Rucksack trat und er umkippte.

Aus ihm kullerte der kleine Kompass, den ich in meiner Kriegszeit oft genutzt hatte. Ich bückte mich und hob ihn auf. Er erinnerte mich immer noch an meine Anfangszeit als Captain Amerika. Neben meinem besten Freund Bucky Barnes und vielen anderen wundervollen Menschen kämpfte ich gegen HYDRA. Das ganze mit einem Schlag verlassen zu haben war sehr schlimm für mich.

Der Kompass glitt in meiner Hand herum. Ich besaß ihn immer noch, denn ich hatte damals ein Bild von Peggy in ihn hineingeklebt. Und genau dieses Bild strahlte mich in diesem Moment an.

Ich schaute in das wunderschöne Gesicht von Peggy Carter. Sie sah so gut auf diesem Bild aus und ihre dunklen Augen und der dunkle Lippenstift blitzten mich an. Wie schade, dass mein größter Wunsch, mit Peggy ein tolles Leben zu führen, nicht mehr erfüllt werden kann.

Doch ich starrte wohl ein bisschen zu lange auf das Bild, denn in genau dem Moment sah ich Natasha am Eingang des Schiffes stehen und mich anlächeln.

Schnell packte ich den Kompass zurück in den Rucksack, stelle diesen wieder hin und nahm mir einen Apfel aus dem Regal. Zwar war ich mir ziemlich sicher, dass sie wusste, dass ich noch an Peggy hang, jedoch wollte ich ihr das nicht so auffällig zeigen.

„Wie geht es dir? Alles gut?", fragte sie mich, als sie das Schiff betrat.

„Ich hatte nur Hunger. Möchtest du auch etwas essen?", ich hielt ihr ein Stück Apfel hin.

„Nein, danke. Gerade nicht. Sollen wir noch etwas rausgehen und etwas rumlaufen? Ich möchte mich gerne etwas bewegen."

„Ist das nicht ein bisschen zu gefährlich?"

„Stimmt. Wer weiß, was da draußen los ist. Nachher treffen wir böse Aliens, die uns töten wollen, oder finden wir nicht mehr zurück", Natasha lächelte.

„Ich meine das ernst."

„Ich will ja nicht so weit weg von hier. Nur ein bisschen rumlaufen. Desto länger man hier ist, desto schöner kommt es einem hier vor. So hässlich ist Vormir gar nicht. Ich könnte hier leben. Vielleicht ein bisschen dunkel und die Luft ist auch nicht so gut. Aber ansonsten."

„Naja, ich finde diesen Ort immer noch total unheimlich. Red Skull da oben, diese Dunkelheit, der Nebel...Und es tut mir leid, aber ich assoziiere diesen Ort immer noch mit deinem Todesort."

Natasha guckte zu Boden. „Okay, ich kann dich verstehen. Tut mir leid, so habe ich das nicht gemeint. Aber du wirkst so bedrückt. Kann ich dir helfen?"

„Mir geht es gut. Hast ja selber gesagt, hier ist es dunkel und schlechte Luft. Kommt wahrscheinlich daher. Außerdem bist du ja hier."

„Okay, wenn du meinst. Aber Bewegung ist gut für die Atmung. Lass uns trotzdem was rumlaufen und reden. Du hast mir noch die Sache mit Thors Hammer versprochen. Ich meine, du kannst den wirklich hochheben? Mjölnir? So heißt der doch."

„Okay, hast ja recht. Lass uns losgehen."

Captain America - One Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt