Teil 26

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“Ich habe jemanden mitgebracht”, hörte ich Peggys Stimme aus dem Flur. Ich schreckte hoch und stellte mich gerade hin, setzte die Mütze und die Brille ab und ging mir mit meiner Hand durch die Haare.
“Kenn ich diesen Jemand?”, das war Howards Stimme. Mein Herz pochte schneller.
“Werden Sie schon sehen. Aber bitte erschrecken Sie sich nicht, es gibt eine Erklärung.” Und da kamen sie schon um die Ecke. Ich guckte Howard Stark an und er mich. Seine Augen wurden ganz groß.
“Mr. Rogers?” Er stoppte und find an zu stottern,” Sind Sie das wirklich?” 
Er war mindestens genauso überwältigt mit der Situation wie ich. In seinem Gesicht konnte ich Tony erkennen. Die Ähnlichkeit ist mir zuvor noch gar nicht aufgefallen.  Und zu dieser Zeit wusste er nicht mal, dass er je einen Sohn haben wird. Ich aber schon. Und ich wusste auch, was mit Ihm passieren wird.
“Mr. Stark”, ich hielt ihm meine Hand hin, die er mir dann verwirrt und mit offenem Mund schüttelte, und ich versuchte immerhin ein wenig entspannt zu wirken, ”nennen Sie mich bitte Steve.”
“Ich...Äh… Was ist hier los? Sind Sie nicht tot? Ich-”
“Können wir das nicht im Labor besprechen?”, unterbrach Peggy,” Hier in diesem dunklen Gang ist es etwas ungemütlich. Sir, könnten Sie uns vielleicht die Tür aufmachen? Ich denke da drin ist es etwas ruhiger.”
“Natürlich.” Howard wühlte etwas unbeholfen in seiner Aktentasche rum und fand dann schließlich den Schlüssel, mit dem er die Tür öffnete. “Bitte kommen sie rein. Da hinten können Sie gerne Platz nehmen.”
Ich trat in den Raum sein. Sah gut aus hier unten. Überall hingen Poster von Wissenschaftlichem und irgendwelchem Wirtschafts-Kram. Aber da waren auch welche von sich selber: Bilder, Zeitungsausschnitte,... Ich lächelte, denn dabei musste ich an Tony denken. Die beiden hatten echt mehr gemeinsam, als sie denken. Am Rand standen zwei kleine Bänke und ein Tisch. Peggy und ich setzten uns auf die dunkle Holzbank.

“Möchten Sie etwas trinken? Ich hoffe mein Wasser läuft hier unten. In letzter Zeit haben wir ein bisschen Probleme mit Trinkwasser in dem Keller.” Er ging irritiert durch den Raum. Verständlich.
“Ist schon gut, ich nehme nichts”, sagte Peggy
“Ich auch nicht, danke”, meldete ich mich.
“Ich habe sonst auch etwas Whiskey. Ich nehme mir jetzt etwas auf diesen Schock. Nehmen Sie es nicht persönlich, Mr. Rogers- sorry- Steve. Aber Sie hätte ich jetzt gar nicht erwartet.”
Howard nahm sich ein Glas und kippte sich etwas von dem Whiskey ein. Dann setzte er sich zu uns und schaute mich fassungslos an. 
“Captain America, dass ich Sie nochmal sehe, hätte ich nicht gedacht. Sind Sie nicht mit diesem Flugzeug abgestürzt? Wie kommt es dazu, dass Sie jetzt so unversehrt hier vor mir sitzen?”
“Es ist eine lange Geschichte. Ich weiß, dass ist jetzt nicht das, was Sie hören wollen, aber das ist so. Es ist alles sehr verwirrend und das was mir passiert ist, passt vermutlich auch nicht in Ihre Vorstellungskraft.”
“Was soll das denn heißen?”
“Steve will damit sagen, dass sie Ihm wahrscheinlich nicht glauben werden. Und deshalb bitte ich Sie, dass Sie sich das zumindest anhören, was er zu sagen hat. Denn es stimmt”, schaltete sich Peggy wieder ein.
“Dann fangen Sie mal an, ich höre zu.”
“Also zuerst einmal bin ich tatsächlich abgestürzt, wurde dann aber 70 Jahre später aus dem Eis geholt und konnte mein Leben weiter leben.”
“Wollen Sie mir also sagen, Sie sind aus mehr als 70 Jahren aus der Zukunft?”
“Wenn Sie es genau wissen wollen, ja.”
“Das passt tatsächlich nicht in meine Vorstellungskraft.” Er stand auf und wollte den Tisch verlassen.
“Bitte, Mr. Stark. Hören Sie sich zumindestens die Geschichte an. All das, was er zu sagen hat, müsste Sie als Wissenschaftler eigentlich interessieren.”
Er setzte sich wieder hin und dann begann ich die ganze Geschichte ein weiteres Mal zu erzählen. Diesmal aber in der Kurzfassung. Und ich erwähnte in keinem Satz Tony.

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“Das ist echt...beeindruckend”, er stellte sein leeres Glas ab und stand auf, ”Eine ganz neue Erkenntnis in der Quantenphysik! Wie genau funktioniert das ganze nochmal?”
“Man braucht Pym-Partikel, benannt nach Hank Pym, dem Erfinder.”
“Ein wissenschaftliche Zusammensetzung benannt nach seinem Namen, das wäre schon echt etwas Geniales.”
“Bleiben Sie bitte fokussiert. Diese Partikel können die Masse von Lebewesen oder Objekten erhöhen oder verringern. Damit kommen wir in die Quantenebene.”
“Und das funktioniert wie?”
“In der Theorie geht dies durch Rangieren oder Hinzufügen einer subatomaren Masse.”
“Und in der Praxis? Extradimensionale Partikel sind eben nicht einfach.”
“Ich sehe, wir verstehen uns.”
“Brauchen wir noch etwas?”
“Ein Raum-Zeit-GPS und den Zeitreise-Anzug, um nicht irgendwo falsch zu landen. Das habe ich aber beides.”
“Können Sie mir diesen erstklassigen Wissenschaftler vorstellen, der dies erfunden hat?”
“Nun also derjenige, der die Pym-Partikel erfunden hat, ist noch lange nicht geboren.”
“Das kann aber wohl auch nicht mehr lange dauern, oder?”
“Und der mit dem Raum-Zeit-GPS, nun das ist eine komplizierte Sache…”
“Er muss ein Genie sein…” Howard Stark war total fasziniert. Wenn er wüsste, dass es sich hier um seinen eigenen Sohn handelt, wäre er wohl gar nicht mehr zu bremsen.
“Kommen wir aber wieder zu unserem Problem zurück”, Peggy versuchte ihn wieder ein bisschen zum Thema zu bringen.
“Achso, natürlich. Was genau wäre das nochmal?”
“Ich habe meine beste Freundin auf Vormir gelassen.”
“Der Planet mit dem Seelenstein?”
“Genau.”
“Auch das ist eine komplette Veränderung für die gesamte Wissenschaft. Von solchen Planeten weiß noch keiner was. Hier sehe ich mal wieder, wie wenig das Universum überhaupt erforscht ist.  Und auch diese Infinity Steine...Die in meiner Hand würden mich wohl zum mächtigsten Wesen machen…”
“Sir?!”
“Tut mir Leid.”
“Ich habe Natasha versprochen, sie von dort zu retten. Ich bin eigentlich zurück in diese Zeit gekommen, um mit Peggy ein schönes Leben zu führen. Aber das geht schlecht, wenn mich die ganze Welt für tot hält. Der Plan war wohl doch nicht so gut durchdacht.”
“Wenn rauskommt, dass Sie wieder da sind, würde womöglich der ganze Staat auf Sie gehetzt werden, da Sie ihren Tod ´vorgetäuscht haben.”
“Genau, das ist der Punkt.”
“Verstehe.”
“Ich könnte nie ein tolles Leben führen.”
“Sag sowas nicht”, Peggy schaute mich an.
“Ich denke auch nicht, dass ich das will, wenn ich weiß, dass ich euch irgendwann alle wieder für Natasha verlassen muss, um sie von Vormir zu holen. Zudem ist das alles auch ein viel zu hohes Risiko. Wer weiß, wie lange ich hier überlebe und ob ich es überhaupt nach Vormir schaffe.”
“Wobei kann ich euch jetzt also helfen?”
“Ich denke vielleicht können wir beide versuchen, den Pym-Partikel nachzustellen. Ich habe das Vorwissen und Sie sind ein intelligenter Wissenschaftler. Ich sehe da eine Chance.”
“Puh, das wird schwer. Jedoch wäre solch eine Leistung einfach großartig. Stark-Partikel! Hört sich doch gut an.”
“Mr. Stark!”, ermahnt ihn Peggy, ”Wir sind nicht hier um ihren Ruhm zu erweitern, wir sind hier Steve zu helfen. Sind Sie also dabei oder nicht?”

Captain America - One Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt