Teil 6

136 6 0
                                    

Ich wachte auf dem Boden auf, als ich die Augen öffnete. Keine Ahnung, ob ich ohnmächtig gewesen war und wie lang ich hier schon lag. Mein Zeitgefühl ist hier sowieso komplett weg.

Es war eine mir unbekannte Gegend hier. Es musste Asgard im Jahr 2013 sein. Das war zu mindestens der Ort, wo ich hinwollte. Aber es schien geklappt zu haben.

Ich stand auf. Mein rechter Arm war total verbrannt und er zitterte sehr stark. Er tat immer noch höllisch weh. Ich war noch total müde und kaputt und mein Kopf schmerzte nach wie vor.

Und die ganzen Schmerzen dafür, dass Loki mir doch entwischt ist. Sollte ich nochmal zurückreisen? Nein, das konnte ich nicht machen. Ich hatte nicht genug Pym Partikel dafür.

Ich guckte an meinen Anzug. Hank Pym hatte mir fünf Stück mitgegeben, drei hatte ich noch. Die sollten eigentlich reichen. Nach Asgard werde ich nach Morag gehen. Dort muss ich den Machtstein ablegen. Mein letzter Stopp ist dann Vormir, wo ich dem Red Skull den Seelenstein übergeben werde.

Dort werde ich zuletzt hingehen, da weiterhin ich versuchen möchte, Natasha zu retten. Ich weiß, ich sollte eigentlich nicht versuchen, sie zu retten. Aber ich MUSS es tun.

Falls mir dort etwas passiert, sind immerhin die Steine in Sicherheit. Eins ist aber klar, ich darf nicht nochmal die Steine benutzen. Wenn mein Arm jetzt schon so aussieht, glaub ich nicht, dass ich einen weiteren Stein überlebe.

Bruce hatte auch gesagt, sie hätten ihn fast umgebracht. Und er besteht praktisch aus Gamma-Strahlung.

Ich betrachtete die Gegend. Es war wunderschön hier. Thor hatte nicht zu viel versprochen, als er von diesem Ort erzählt hatte. In der Mitte war ein riesiges goldglänzendes Schloss, von dem eine große bunte Brücke ausging. Genauso hatte ich mir das hier nach Thors stolzen Erzählungen über seine Heimat vorgestellt.

Thor hatte mir auch von seinem zeitreise Aufenthalt hier erzählt. Er sagte, er habe seine Mutter an dem Tag von ihrem Tod getroffen. Heute würde sie also sterben. Sie wüsste aber von allem Bescheid, also von der Mission, den Steinen und dass sie der Realitätsstein erwartet. Ich müsste nun also warten, bis Thor seine Mutter verlassen hatte, bis ich mit ihr reden könnte. Sie war wohl eine sehr weise und schlaue Person, so hatte sie sein Sohn zu mindestens beschrieben. Ich freue mich echt, sie kennenzulernen.

Ich ging also schonmal in Richtung Schloss. Es war wirklich riesig und hatte ein großes Eingangstor.

Da ich eigentlich schon eine ganze Weile gewartet hatte, müssten Thor und Rocket also eigentlich weg sein.

Plötzlich sah ich etwas ganz schnell über mir fliegen. Es war ein Hammer. Thors Hammer! Also der, aus dieser Zeit. Er brach durch ein Fenster in dem Schloss. Da müssten Thor und Rocket sein. Also wahrscheinlich auch seine Mutter. Ich hoffe einfach, dass es so ist, denn ich werde mich, so wie es aussieht, in diesem Schloss nicht zurechtfinden können. Er war wie es aussah demnach noch nicht weg. Oder war das der Thor aus dem Jahr 2013?

Das Tor öffnete sich, als ich in seiner Nähe war. Ich betrat die Eingangshalle. Von innen war alles noch viel großer, als es von außen aussah.

Ich lief in die Richtung, wo der Hammer hingeflogen ist, soweit ich das hier drin beurteilen kann.

Das Schloss war nämlich riesig und wunderschön. Hier kommen Thor und Loki also her. Es ist einfach atemberaubend! Diese wunderschönen Säulen, die hohen Decken und das steinige Geländer. Es wirkt alles so altmodisch, reich und ein bisschen ritterlich. Wie man sich das im Mittelalter vorstellt. Man glaubt gar nicht, dass wir uns im Jahr 2013 befinden. Schade, dass dieser Ort hier bald nicht mehr sein wird.

An mir vorbei rannten plötzlich ganz viele Menschen mit Rüstungen und Waffen. Das waren wahrscheinlich die Wächter von Asgard. Ich ging davon aus, dass die auf der Jagd nach Thor und Rocket sind. Ich müsste also richtig sein.

Sie haben mich nicht gesehen, beziehungsweise auf jeden Fall nicht erkannt. Sie liefen einfach an mir vorbei zu einer großen Tür. Die Tür öffnete sich. Ich konnte die Wächter beobachten, wie sie zu einer Frau gingen. „Majestät." Sie verbeugten sich.

Das war also Thors Mutter? Sie hatte ein schönes Kleid an, eine aufwändige Frisur und war sehr hübsch. Dafür, dass sie schon über tausend Jahre alt war, sah sie überraschend jung aus. So hatte ich mir sie gar nicht vorgestellt. Schon schade, dass sie sterben muss. Doch das kann ich nicht auch noch versuchen, zu verhindern.

Ich habe nicht ganz verstanden, was die Wachen zu ihr sagten, jedoch hat die Frau sie irgendwie abgewimmelt, denn sie liefen wieder in meine Richtung.

Ich hatte Angst, dass sie mich doch erkannten oder als böse empfinden, jedoch liefen sie einfach nur an mir vorbei. Manche würdigten mich mit einem Blick, mehr passierte aber auch nicht. Glück gehabt.

Ich hatte noch nicht mal den Raum betreten, als die Frau mich ansprach: „Guten Tag!"

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sollte ich mich verbeugen? Schließlich war sie die Königin von Asgard. „Guten Tag.", antwortete ich einfach nur und machte dann schließlich doch eine kleine Verbeugung.

„Hat alles geklappt?"

„Ja, so gut wie."

„Das freut mich. Geht es meinen Jungen gut?"

„Soweit schon", sagte ich nur. So ganz richtig war es ja nicht. In unserer Zeitlinie war Loki ja eigentlich von Thanos getötet worden. Jedoch wollte ich ihr jetzt traurig machen, indem ich ihr schlechte Nachrichten aus der Zukunft gebe.

Sie lächelte nur. „Wunderbar. Ich hoffe Ihnen auch Mr. Rogers?" Woher kannte sie meinen Namen? Natürlich kennen mich viele Menschen auf der Erde, aber hier?

Ich guckte ein bisschen verwirrt, versuchte aber mir nichts anmerken zu lassen. „Ich kenne doch die Freunde meines Sohnes. Steve Rogers, der berühmte Captain Amerika." Ich hätte nicht gedacht, dass ich auch hier in Asgard so bekannt bin.

„Man kennt mich auch hier?"

„Wissen Sie", sie kam einen Schritt auf mich zu, „ich lebe schon über tausend Jahre. Zwar war ich mein ganzes Leben kaum woanders als hier in Asgard, trotzdem weiß ich sehr viel auch über die Menschen." Sie lächelte. Sie schien wirklich total glücklich mit ihrem Leben hier zu sein, so viel wie sie lächelte. Mir tat es so also noch mehr im Herzen weh, wenn ich weiß, dass sie hier heute noch sterben wird.

Captain America - One Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt