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„Atti, kommst du mal kurz?", rief meine Mutter.
Ich war gerade dabei unsere neuen Waffen auszuprobieren. Gerade als ich sie auseinander gebaut hatte, rief sie mich.
Alle Teile ließ ich so auf dem Tisch liegen, wie sie auseinander gebaut wurden, damit ich nichts verliere.
„Atti!", wurde sie ungeduldig.
Sie nannte mich immer Atti, außer, sie war sauer. Dann wurde ich mit vollem Namen angesprochen.

„Was ist passiert?", fragte ich, während ich den großen Saal, der als Wohnzimmer dienen sollte, betrat.
„Ich habe einen neuen Auftrag, meine Tochter.", kam mein Vater zu Wort.
„Und der wäre?", fragte ich und griff nach einem Apfel. Ich liebte grüne, saure Äpfel.

„Boris Aleksandrov. 26 Jahre alt und kurz davor, den Mafiathron zu erben. Sein Vater wird wahrscheinlich bald sterben und du musst verhindern, dass es einen Erben gibt."

„Hast du ein Bild? Und Location auch.", forderte ich.
Er ließ das Foto und die anderen Daten über den Tisch gleiten.
„Hier hast du alles, was du brauchst, Athena.", sagte er und meine Mutter gab mir einen Kuss auf den Kopf.
„Ach ja, wann?", fragte ich, bevor ich den großen Saal verließ.

„Binnen zwei Wochen, wie immer ohne Fehler."

Ich nickte und ging in mein Zimmer.
Ich las mir die Unterlagen nochmal durch.

Name: Boris Aleksandrov
Alter: 26
Geburtstag: 5. Dezember 1995
Geburtsort: Moskau
Größe: 1.96 m
Gewicht: 105,00 kg

Das waren grobe Informationen, die mich nicht gerade interessierten. Ich wollte seinen Bodycount. Nicht den, mit wie vielen Frauen er geschlafen hatte, sondern wie viele Menschen er schon umgebracht hatte.
Das stand immer auf der zweiten Seite. Diese war aber leer.
Ich war verwirrt und suchte nach diesen Infos und stellte fest, dass das nicht auffindbar war.
Als ich meinen Vater darauf ansprach, sagte er nur, dass sonst nichts über ihn auffindbar war.

Ich hatte also nur die Standartinformationen. Oh Mann.
Hätte ich noch wenigstens seine bevorzugten Waffen oder seinen Kampfstil.
Mit diesen Überlegungen ging ich dann zu Bett.

Am nächsten Morgen packte ich mich zusammen. Wir wohnten abseits Moskau, etwas abgelegener. Boris Aleksandrov war mitten im Zentrum.
Ich packte Kleidung für zwei Wochen ein und nahm dann einen großen Koffer heraus.

Der Koffer war innen mit Schaumstoff ausgefüllt. Ich nahm zwei Schalldämpfer mit 300 Patronen, man kann ja nie wissen, und vier verschiedene Pistolen.
Colt.
Beretta M9.
DPI K5.
Und meinen Liebling, Glock 38.

Sie liegt am besten in der Hand. Ich gab auch verschiedene Arten von Messern rein. Ich liebte Messer.
Als ich mit Packen fertig war, zog ich mir meinen schwarzen Ganzkörperanzug an und schnallte mir einen Gürtel um, an den ich meine Waffen hängte. An einem Oberschenkel hatte ich auch einen Gurt, an dem ich zwei Messer befestigte.

Ich war bereit und nahm den Koffer.
„Pass auf. Er ist ganz anders, als die, die du vorher assessiert hast. Zu ihm haben wir auch keine Informationen, außer das, was öffentlich bekannt ist.", sagte mir Vater.

„Ich pass doch immer auf.", antwortete ich und er nickte.
Irgendwie hatte ich so ein komisches Gefühl. Als wollte er mich so schnell es geht loswerden.
„Ist was?", fragte ich und ich konnte es in seinen Augen sehen.
„Er wird ‚Убийца дьявола' genannt.", sagte er und ich ließ den Koffer kurz runter.
Mörder des Teufels.

„Und ich bin der gefürchtetste Assassine Russlands. Sein Kopf gehört mir schon. Ich bin in 2 Wochen wieder da. Spätestens, und das auch nur, wenn es Komplikationen geben sollte."

Meine Mutter nahm mich nochmal in den Arm, denn wir hören uns nie, wenn ich auf Missionen bin. Handys wurden abgehört.
Ich setzte mich ins Auto und davor lud ich den Koffer nach hinten.

🔫

Auf dem Weg nach Moskau buchte ich ein Hotel auf einen falschen Namen. Nach einer zweistündigen Fahrt checkte ich ein und legte mich sofort schlafen. Ich war todmüde.

Nach nicht einmal 3 Stunden hörte ich, wie die Tür aufging. Ich blieb liegen und krallte mein Messer, dass unter der Bettdecke war.

„Das ist er. Wir ersticken ihn einfach. Oder verwenden einen Schalldämpfer.", hörte ich jemanden sagen.
„Leise."
Wie viele waren es. Den Schritten nach waren es drei. Nur drei? Ich war beleidigt.

Als ich deren Präsenz über mir spürte, machte ich meine Augen auf und stach dem einen mit dem Messer in den Hals.
Den Anderen hielt ich mit meinen Beinen am Hals fest, zog ihn näher ran und brach ihm das Genick.

Der Letzte schaute mich an und zog seine Waffe.
„Du- d- du stirbst hier.", stotterte er. Ich lächelte und setzte mich auf mein Bett.
„Keine Angst, es wird nur ein bisschen wehtun.", flüsterte ich und zog blitzschnell die Glock unter dem Kopfkissen hervor.
Ich schoss ihm in die Hand, in der er die Waffe hielt und er kniete nieder.

„Wer schickt euch? Ist es Aleksandrov?", fragte ich und er schaute mich nur schweigend an.
„Tick Tack, die Uhr tickt.", sagte ich und hielt mir die Waffe an den Kopf.
„Sonst macht es Peng.", lachte ich.

„Außerdem bin ich eine Frau. Kein Typ. Also, redest du mit mir?", sagte ich und kam ihm immer näher. Ich schoss ihm in beide Füße.
Er schrie auf spätestens jetzt wurde das Personal auf uns aufmerksam.
„Nicht so laut.", schüttelte ich den Kopf.

„Aleksandrov schickt uns, er weiß bescheid. Und er wartet in der Residenz auf dich. Es sind 20 Männer und-", weiter kam er nicht, denn ich schoss ihm in den Kopf.
„Ich hasse Verräter."

Kopfschüttelnd nahm ich meinen Koffer und stieg auf den Balkon. Von dort seilte ich mich ab.
Woher wusste er, dass ich kommen würde?
Ich ging zu Fuß weiter und überlegte. Sie wussten also nicht, dass ich eine Frau war, aber meinen Aufenthaltsort schon. Interessant.
Auf die Schnelle suchte ich mir das runtergekommenste Hotel, was ich hier fand. Da würde er mich nicht finden.

Das war etwas schwieriger, als die Missionen vorher. Ich legte mich aufs Bett und drehte das Messer um meine Finger herum.

Wir hatten zu 100% eine Ratte in unseren Kreisen, doch ich konnte Vater nicht bescheid geben. Es wusste sonst keiner von der Mission außer ich, meine Eltern und die fünf Abgeordneten, denen mein Vater blind vertraute.

Ich würde dich schon finden und umbringen.

Assassin youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt