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ATHENA🐱
Es waren seit dem Vorfall genau 13 Tage vergangen. Entweder war ich in meinem Zimmer oder ich war in unserer Trainingshalle.

Ich feilte etwas an meinem Nahkampfkünsten. Boris hatte mir mal einen Griff gezeigt, den wollte ich üben.
„Sascha, ich nehme jetzt Anlauf und packe dich. Dann werde ich versuchen, dich rückwärts über mich zu werfen."
Er sah mich verwundert an.
„Wer hat dir das denn beigebracht?"
„Boris hat- also das habe ich in der Zeit beim Feind gelernt."

„Na gut. Du hast drei Versuche. Ich werde es dir nicht leicht machen."
Ich streckte mich ein wenig durch und schon lief ich los.
Beim zweiten Mal klappte es und eigentlich sollte ich mich freuen, doch ich kriegte sein Gesicht und sein Lachen nicht aus meinem Kopf.

„Athena?"
„Hey, Athena?"
Sascha wedelte mit seiner Hand vor meinen Augen hin und her. Ich war völlig in Gedanken versunken.
„Bist du nicht glücklich hier? Zu Hause?"
In meinem Hals bildete sich ein Kloß und ich musste schlucken.
„Doch."
Nein.
„Als du ein kleines Kind warst, haben wir oft miteinander trainiert und eines Tages habe ich dir ein kleines Klappmesser geschenkt, weißt du noch?"
„Ja, wie könnte ich das vergessen? Ich habe das Messer mit Stickern verschönert. Mit Katzen- und Regenbogenstickern."
Wir lachten.
„Hier."
Er zog es aus seiner Hosentasche und gab es mir.
„Du hast es noch?", fragte ich und nahm es langsam.
Die Sticker waren noch drauf, aber man sah ihnen an, dass sie schon sehr alt waren.
Ich klappte es auf und musste lächeln.

„Du bist hier nicht glücklich. Deine Nase zuckt, wenn du lügst."
Sofort fiel mir Boris ein und ich sah zur Seite.
„Er hasst mich jetzt. Ich kann nicht zu ihm. Nicht mehr."
„Ein Mann, der dich ehrlich geliebt hat, wird dich nie hassen können."

Ich überlegte und sah aus dem Fenster. Ich hoffte, er würde die Nachricht finden, die ich ihm versteckt hatte.
„Sascha, bitte. Es war ein Auftrag, wie auch sonst immer."
„Ich habe doch gesagt, ich sehe es dir an, wenn du lügst."

BORIS🧸
Verdammt. Hatte sie mich so getäuscht? War ich denn so naiv?
„Boris. Komm raus. Die Versammlung beginnt in 10."
Ich trank viel mehr als sonst und war gereizter.
Dimitri war der Einzige, der zu mir nach oben kam. Isak hatte es vor einer Woche versucht und ich hatte ihm fast eine Kugel in die Leber verpasst. Aleksej wusste es besser und ließ sich auch nicht blicken.

„Bin gleich unten."
Ich sah in den Spiegel und sah scheiße aus. Fuck. Wie war es mir nicht aufgefallen? Ich dachte, sie liebte mich. Wir hatten so oft miteinander geschlafen. Trainiert. Geredet. Gelacht.
Sie war eine Schlange.
Ich trank den Rest Whiskey aus, der noch in der Flasche war.
Ich zog mir ein Hemd und Anzughosen an, bevor ich mich in den Saal begab.

„Wow, du siehst ja scheiße aus.", gab Isak im Vorbeigehen von sich.
Ich knurrte und ging runter.
Es waren alle da, bis auf Vater. Er war noch im Krankenhaus, doch ich würde ihn zu uns, zu unserem Arzt, hier bei uns, herbringen.

„Nun, da Boris jetzt hier ist, kann die Besprechung jetzt starten.", sagte Dimitri und ich stand auf.
„Also gut. Ich habe vor, Vladimir und seinem Pack den Garr auszumachen. Sprich also, es soll alles schön und geschmeidig laufen. Ich dachte an einen Unfall. Einen Brand oder sowas."
Ich grinste bei dem Gedanken, ihn brennen zu sehen.

Doch sofort verschwand dieses Grinsen, denn ich wollte sie bei mir haben.
„Boris? Boris?", fragte Isak.
Matja und Dimitri schauten mich auch fragend an, doch die beiden erahnten es eher, als Isak.

„Und Athena?"
„Für sie habe ich etwas Besonderes geplant."
Meine Brust brannte bei dem Gedanken und ich schaltete sofort meine Gedanken um.
„Ivans Werte haben sich deutlich verbessert."
Nickend stimmte ich zu und wir planten, wie wir ihn problemlos zu uns holen sollten.

Assassin youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt