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„Wofür steht das?"
Ich zeigte auf seinen Oberarm.
Es war eine blutende Hand, durch die ein Messer ging.

„Sieht einfach nur cool aus.", lachte er tief.

Ich zeichnete es mit meinem Finger nach.
„Ich will auch eins, ein Tattoo."

Ich hatte tatsächlich noch keins.
„Wir können ja mal hingehen.", sagte er und drehte sich zu mir, um mir in die Augen zu sehen.

Plötzlich hörten wir Schüsse und Boris sprang aus dem Bett.
Er zog sich seine Unterwäsche und eine Jogginghose an.
„Bleib' hier.", flüsterte er und nahm eine Waffe aus dem  Nachtkästchen.

Ich dachte nicht im Entferntesten daran, diese Aufforderung zu befolgen.
Ich zog mir eines seiner Shirts an und drunter trug ich meine Shorts.

Ich nahm die Waffe, die Boris mir geschenkt hatte und folgte ihm.

„Ich hab doch gesagt du sollst im Zimmer bleiben.", sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.

„Nein."
Ich war wieder in meinem Element.

Ich brauchte es, um mich lebendig zu fühlen.

Da merkte ich es. Wenn ich bei Boris blieb, würde ich weich werden. Alles, was ich mir erarbeitet hatte, es würde mir durch die Finger gleiten. Wie Sand am Meer

Ich folgte ihm ins Erdgeschoss und sah, wie er mir deutete, die rechte Seite zu übernehmen.

Ich nickte lautlos und sah, dass Patronenhülsen am Boden lagen.

Sie kamen vielleicht aus der gleichen Waffe.
Langsam hob ich sie auf und steckte sie in die Tasche meiner Shorts.

Ich hörte was und gab Boris bescheid.
„Langsam. Hinter der Tür."

Mein Instinkt ließ mich nie im Stich und Boris schoss zwei Mal.
Dann hörte man ein schmerzvolles Aufstöhnen und ein dumpfes Geräusch.

„Wer bist du und was machst du hier?", fragte Boris bedrohlich.

Ich war jetzt neben Boris und sah den Mann, vielleicht Mitte 30, an.

„Athena Georgieva?"

„Wer will das wissen?", fragte Boris und stellte sich vor mich.

„Petar Matjevov."

🔫

„Wenn du eine falsche Bewegung machst, hast du zwei Kugeln im Kopf und noch drei im Körper.", sagte ich und er nickte.
Boris hatte ihn gefesselt und in den Keller gebracht.

„Also, wieso bist du hier?"

Ich sah ihn grinsend an und machte eine Runde um den Stuhl, an den er gebunden war.
Ich lehnte mich über ihn, zu seinem Ohr und flüsterte.

„Je schneller du antwortest, desto schneller sind wir hier fertig."

„Ich habe einen Brief- Brief erhalten und für deinen Kopf bekäme ich 1 Mio. RUB."

RUB= russische Rubel (Währung in Russland)

Ich kicherte, denn das waren nichtmal 12.000 Euro.
„Hat dir keiner gesagt, dass ich Russlands gefährlichste Frau bin? Mich kann man nicht töten. Ich bin unsterblich."
Ich leckte über meine Lippen und nahm mir das Messer vom OP-Tisch.

„Du wagst es, den Kopf meiner Frau holen zu wollen?", hallte es von hinten.

Meiner Frau

Ich drehte mich um und sah Boris im Anzug.
Seine Haare makellos. Kein Haar stand ab.
„Kisa, geh nach oben und zieh dich um."
„Nicht nötig.", antwortete ich.

Assassin youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt