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Meine Wange war etwas rot und ich hatte einen großen, blauen Fleck auf meinem Bauch.

Es war mitten in der Nacht. Ich wachte wegen der Schmerzen an meinem Bauch auf.
Boris hatte mich wahrscheinlich in mein Zimmer getragen, nachdem ich auf dem Heimweg eingeschlafen war.
Ich war so schwach.
Das machte mich wütend.

Ich zog mein T-shirt aus und zog mir stattdessen einen Sportbh an. Viel bequemer.

Ich wollte zu Boris.

Auf dem Weg zu seinem Zimmer hielt ich mich an der Wand an, denn ich war etwas wackelig.

Als ich an seiner Tür klopfen wollte, hörte ich ein weibliches Stöhnen.
Ich wurde plötzlich hellwach und ging einen Schritt nach hinten, doch stolperte.
Ich hoffte, das hatte keiner gehört.

Die Geräusche hinter der Tür erloschen.
Ich hielt mir eine Hand vor meinen Mund, um nicht laut zu fluchen.

„Hast du was gehört?", fragte die Frau hinter der Zimmertür.
„Nein, mach weiter."

Mein Herz pochte und ich lief so schnell ich konnte in mein Zimmer zurück.
So ein Bastard.
Ich wusste es doch, so waren die Männer in der Mafia.

Keiner war treu und das konnten sie auch nicht. Es war für sie nicht aushaltbar, nur eine Frau zu haben.

Aber das würde mein Leben werden. Ich sollte mich daran gewöhnen.
Wieso war er dann immer so... so anders zu mir?
Wahrscheinlich war das sein Trick. Mich bekam er so nicht weich, obwohl es ihm fast gelungen wäre.
Und das nicht nur einmal.

Ich schämte mich jetzt rückblickend. So dumm.
Dumm. Dumm. Dumm.

Ich schlug mir gegen die Stirn und konnte nicht fassen, wie er mich so um den Finger wickelte.

Ich war ja nichtmal um seinen Finger gewickelt. Er gab mir nur diese Aufmerksamkeit oder die Zuneigung, die mir fehlte.

Das machte mich schwach. Jetzt hatte ich es vor Augen.
Ich warf mich auf mein Bett und kuschelte mich in die Seidenbezüge.

🔫

Am nächsten Morgen wachte ich mit schrecklichen Kopfschmerzen auf. Ich wollte heute mal wieder trainieren, doch ich spürte den Tritt von gestern noch. Das ganze war also kein Traum gewesen.
Und das mit Boris auch nicht. Verdammt.
Ich machte mich fertig und schaute auf die Uhr. Es war kurz vor sieben in der Früh.
„Athena, Liebes?", kam es hinter der Tür.

Anja kam rein, nachdem ich ihr die Erlaubnis gab.
„Wie geht es dir?"
Ich stand vor ihr und sie riss die Augen auf, während sie ihre Hände vor ihren Mund legte. Sie schaute mich mit verängstigten Augen an.

„Was ist los?", fragte ich und kam ein paar Schritte auf sie zu.
„Athena d-dein Gesicht und dein Bauch. Wer- War das Boris?"

Ich schüttelte meinen Kopf.
„Nein, ich- eh, also nein. Er war es nicht."
Ich wollte ihr nicht erzählen, dass mein Vater sein Temperament nicht zügeln konnte, weswegen ich nur sagte, dass Boris es nicht war.

„Ich gehe sofort zu ihm."

„Nein, Anja er war es nicht. Es ist gestern was passiert und Boris hat mir nur geholfen."
Sie nickte verständnisvoll, bevor sie auf mich zukam und mich umarmte.

Ich musste erstmal realisieren, dass sie mich umarmte, bevor ich erwiderte.
„Ich komme gleich runter.", versicherte ich ihr und auf ihre Frage, ob ich beim Anziehen Hilfe brauchte, sagte ich auch dankend nein.

Ich zog mir ein schlichtes T-shirt Kleid an, welches kurz vor den Knien aufhörte.
Meine Haare trug ich offen und ich überschminkte die erwas gerötete Wange.

Assassin youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt