„Ich wusste, dass du reagierst, sobald jemand deine Routen verwendet."
Ich erstarrte.
Langsam drehte ich mich um und sah meinem Vater in die Augen.
„Du verfluchter Hurensohn!", schrie Boris.
„Na na na. Grüßt man so seinen Schwiegervater? Immerhin ist meine Tochter bei dir."
„Sie ist nicht deine Tochter. So einer wie du kann kein Vater sein.", sagte Boris und rückte nach vorne, um sich vor mich zu stellen.Ich wurde so wütend auf meinen Vater. Er hatte sein Versprechen mit Boris gebrochen.
Ich sah mich um und entdeckte ein vertrautes Gesicht, das mich lange genug gequält hatte.Der Mann, der mich vergewaltigt hatte, stand neben meinem Vater.
Ohne nachzudenken wollte ich nach vorne laufen, doch ich hörte einen Knall.
Mein Herz schlug mir bis in den Hals und langsam drehte ich mich zu Boris.
Er hatte den Schuss abgegeben.„Er wird dich nie wieder anfassen.", sagte er mit einer Lautstärke, sodass nur ich es hören konnte.
„Du kleiner Mistkerl!", schrie mein Vater und alle Waffen waren auf uns gerichtet.
Wir waren klar im Nachteil, denn mein Vater war in der Überzahl mit seinen Männern und viele schauten mich nur geschockt an. Vor allem Sascha, mit dem ich früher Combat trainierte. Er war immer so nett gewesen.
„Vater, was soll das?", fragte ich und kam auf ihn zu.„Athena, meine Kleine. Ich wollte dich doch nur wiedersehen."
Irgendwas war komisch, sehr komisch.
„Athena geh' nicht hin.", gab Boris von sich und ich drehte mich um, um ihn anzulächeln. Das sollte quasi ein ‚schon gut' sein.„Na komm schon, Atti.", rief mich mein Vater zu sich.
Als ich bei ihm war, legten seine Leute wieder an und zielten auf Boris und die beiden Capos.
„Vater nein!", schrie ich, doch ich wurde festgehalten. Vladislav hielt mich am Arm fest und mit einem Schlag befreite ich mich. Er lag am Boden.Ich war auf dem Weg zu Boris, doch mein Vater sagte etwas, weswegen ich sofort stehen blieb.
„Wenn du zu ihm gehst, schlachten wir seinen Clan ab, alles und jeden."
Ich sah zu ihm rauf und er grinste. Er wusste, dass ich jetzt nicht gehen würde.„Der Deal ist geplatzt, Aleksandrov. Athena kommt mit mir."
„Nur über meine Leiche, du alter Bastard!"
Es klickten die Waffen und ich griff zu meiner, jedoch zog ich sie nicht.
„Athena, du hast mich gehört. Euer kleines Paradies gibt es nicht mehr.", spottete mein Vater.
Er stellte sich dicht hinter mich.„Wenn du protestierst, sind sie alle tot. Es liegt in deiner Hand.", sagte mein Vater leise.
Langsam senkte ich meine Hand wieder und schaute zur Seite. Sascha sah mich flehend an.
Er hasste es, Blut zu sehen und Waffen zu betätigen. Sascha war mehr an Faustkämpfen und Combats interessiert.Er war auch eigentlich nie bei solchen Dingern dabei, denn seitdem er eine kleine Tochter hat, zog er sich von diesen Konflikten zurück.
Mittlerweile trainierte er andere nur noch.Ich weiß noch, als ich erst begonnen habe, zu trainieren. Meinen ersten Schlag brachte mir Sascha bei. Er hatte meine Wunden auch immer versorgt, nachdem mein Vater mich „lektoriert" hat.
So nannte er es immer.
Ich war im ein Leben lang dankbar, denn er war der Vater, den ich nie hatte.
„Athena.", sagte Boris und stand mittlerweile bei mir.
Ich sah ihn an und hoffte, er könnte in meinen Augen sehen, wie leid es mir tat.Dann, ohne Worte, drehte ich mich um und ging zu meinem Vater.
Ich wollte, dass sie leben. Sie sollten nicht wegen mir sterben. Ihr Blut wollte ich nicht an meinen Händen kleben haben.
Vor allem nicht Boris'.„Ты сказал, что останешься со мной."
Du hast gesagt, du bleibst bei mir.Was war das? In meiner Brust zog sich etwas zusammen und ich wollte nicht gehen. Ich musste aber.
„Gib sie her, du Pisser!", schrie Boris und mein Vater hatte seine eiskalte Miene aufgesetzt.
Ich ging an der Leiche des ehemaligen Partners meines Vaters vorbei.
Dann zog ich meine Waffe und gab fünf Schüsse in seinen Kopf ab.Es war ruhig, ganz ruhig. Man hörte das Nachhallen der Schüsse und ich zog mich zurück.
Ich stieg ins Auto und schaute nicht zurück.Das würde ich noch bereuen.
BORIS🧸
„Wir hatten einen Deal.", sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
„Und jetzt ist er geplatzt, mein Sohn. Athena kommt mit mir, denn irgendwie kann sie keiner ersetzen. Ich muss doch eine Assassine haben, findest du nicht auch?"„пошел на хуй."
Fick dich.Mehr konnte ich nicht antworten. Mehr fiel mir auch nicht ein.
„Na na, was ist das denn für eine Wortwahl? Nun ja, man sieht sich, mein Kind. Grüß deinen Vater von mir."
Jetzt war es bei mir aus. Ich holte meine Waffe und schoss auf seine Füße, es war ein Warnschuss.
Er blieb abrupt stehen und drehte sich langsam um.„Schieß noch einmal, und die Kugel landet in ihrem Kopf!", schrie er und verdammt. Ich hasste es, dass sie meine Schwachstelle war.
„Krümm ihr nur ein Haar und ich schlachte dich und deine ganzen Leute, ohne mit der Wimper zu zucken, ab."
„Ich dachte immer, du hättest Grips.", antwortete Vladimir.
„Huh? Was redest du?"
„Sie sollte sich doch nur bei dir einschleichen und deine Schwachstelle erkundschaften. Es war nie dringend nötig, dich umzubringen."Das konnte nicht sein.
„Du lügst."
„Bringt sie her."
Zwei Typen von vorher hatten sie bei den Schultern genommen und jetzt stand sie neben Vlad.
„Sag es ihm. Na los, mein Kind."Erst jetzt hob sie ihren Kopf und sah mich an. Ihr Blick war ganz anders.
„Mein Ziel, von Anfang an, war es, dich zu zerstören."
Sie griff in ihre Seite und nahm die Waffe, die ich ihr geschenkt hatte und warf sie in meine Richtung.„Nettes Geschenk.", kommentierte ihr Vater.
„Ich brauche das nicht mehr."Ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, ging sie zurück in das Auto, welches etwas weiter hinten stand.
„Sie ist und bleibt eine eiskalte Assassine."
Auch Vlad und die anderen beiden gingen.
Als sie alle weg waren, hob ich die Waffe auf. Meine Hand und mein Kiefer zitterten vor Wut.Dimitri und Isak kamen mir beide etwas näher und Dimitri legte seine Hand auf meine Schulter.
„Wir holen sie wieder zurück."
Ich schüttelte seine Hand von meiner Schulter.
„Gehen wir.", sagte ich knapp und bündig.
Dafür würden sie bezahlen.ATHENA🐱
„Sehr gut, Athena. Du hast seine Achillesferse gefunden. Du bist seine Achillesferse."
Ich starrte aus dem Fenster. War es das? War es der Lob und die Anerkennung meines Vaters, die ich wollte? Ich fühlte gerade nichts.💀
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Assassin you
RomanceAthena Georgieva, die wahrscheinlich gefährlichste Frau Russlands. Sie schreckt vor nichts zurück, vor allem, wenn es um Mord geht. Es wurde ihr praktisch in die Wiege gelegt. Bei ihrem neuen Auftrag muss Athena den Sohn des verfeindeten Clans umbri...